Inbetriebnahme
Ein- und Ausschalten
Projektoren mit herkömmlicher Hochdrucklampe haben typischerweise eine Aufwärm- und Abkühlphase. Dass solche Projektoren bis zur Anzeige des ersten Bildes ein bisschen Zeit benötigen, ist also durchaus normal.
Ein erstes Bild zeigt der W1080ST+ bereits nach 10 Sekunden. Auch die Quell-Erkennung gelingt sehr flott, so dass man bereits nach 24 Sekunden das Startbild der HDMI-Quelle zu sehen bekommt. Bis zum Aufbau der vollen Helligkeit dauert es dann noch einmal ein paar Sekunden. Insgesamt vergehen also etwa 24 bis 34 Sekunden, bis man mit der Filmvorführung/Präsentation beginnen kann. In Summe ist das ein recht guter Wert für einen Beamer mit Hochdrucklampe.
Nach dem Ausschalten sorgen die Lüfter in der Abkühlphase noch gut 90 Sekunden dafür, dass kein Hitzestau entsteht und die Lampe ordentlich abgekühlt wird – allerdings auch mit entsprechendem Geräuschpegel. Ein erneutes Einschalten ist in dieser Zeit nicht möglich. Im Menü lässt sich die Zeit mit der Option „Schnellkühlung“ auf 15 Sekunden reduzieren. Ob mit diesem Trick auch Nachteile – etwa für die Lampenlebensdauer – verbunden sind, erwähnt das Handbuch nicht.
Schaltet man den Projektor kurz nach dem Ausschalten erneut ein, kann sich außerdem die Startzeit erheblich verlängern. Der Projektor scheint dann erst noch mal eine Abkühlphase vorzuschalten, man hört also ziemlich lang nur ein lautes Lüftergeräusch bei einem schwarzen Bild. Der unerfahrene Nutzer wird hier schon einen Defekt befürchten.
Bereitschaftszeiten
Modus | Zeit |
Startzeit bis Bildwiedergabe | 10 Sekunden |
Startzeit bis Anzeige HDMI-Quelle | 24 Sekunden |
Startzeit bis Anzeige HDMI-Quelle, volle Helligkeit | ca. 34 Sekunden |
Abkühlzeit | 1 Min. 33 Sekunden (15 Sekunden bei Schnellkühlung) |
Betriebsgeräusch
Das Betriebsgeräusch beträgt laut Hersteller 31 dBA im Normal- und 28 dBA im Eco-Modus. Soweit für uns ersichtlich, hängt die Lüfterlautstärke primär mit der gewählten Lampenleistung zusammen, die unabhängig vom gewählten Bildmodus in drei Stufen (Normal/Sparmodus/SmartEco) geregelt werden kann.
Im Normalmodus ist das Betriebsgeräusch subjektiv schon sehr laut und vor allem vom Frequenzspektrum des Geräusches eher unangenehm. Aus dem Rauschen sind deutlich ein Zirpen und Schleifgeräusche herauszuhören. Zumindest letzteres könnte vom vorderen Lüfter herrühren. Da hier die gleichen Lüfter wie auch im PC-Bereich zum Einsatz kommen können und es sich somit um Massenware handelt, könnte der Einsatz von Lüftern mit höherwertigem Drehlager Abhilfe schaffen, ohne allzu große Mehrkosten zu verursachen. Aus Sicht des Autors wurde hier beim W1080ST+ am falschen Ende gespart.
Im Eco-Modus wird das Geräusch zwar etwas leiser, das Zirpen jedoch bleibt. Auch hier ist der Geräuschpegel nicht wirklich angenehm und bleibt zumindest bei normaler Geräuschkulisse von Nachrichtensendungen permanent präsent.
Stromverbrauch, Kühlung und Wartung
Stromverbrauch
Die Leistungsaufnahme im Betrieb wird vom Hersteller mit maximal 353 Watt angegeben. Der Verbrauch im Stand-by soll weniger als 0,5 Watt betragen.
Unsere Messungen bleiben hier erfreulicherweise deutlich unter der Herstellerangabe. Auch im Stand-by-Modus messen wir nur 0,5 Watt, der aktuelle Grenzwert der EU-Richtlinie 1275/2008 wird also sehr gut eingehalten.
Modus | Stromverbrauch |
Lampenleistung: Sparmodus | 206,2 Watt |
Lampenleistung: normal | 282,8 Watt |
Standby | 0,5 Watt |
Kühlung und Wartung
Die Kühlluft saugt der BenQ W1080ST+ primär durch Lüftungsschlitze an der linken Seite an. Die warme Abluft wird primär rechts vom Objektiv nach vorne ausgeblasen. Im Abluftbereich ist schon eine recht deutliche Erwärmung spürbar und sollte bei der Aufstellung berücksichtigt werden.
Bei Projektoren mit Hochdrucklampe muss die Lampe regelmäßig ausgetauscht werden. Zudem nimmt bis zum Ende der Lebensdauer die Lichtleistung merklich ab und beträgt letztlich nur noch etwa die Hälfte. Bei regelmäßiger Nutzung muss man alle zwei bis drei Jahre die Lampe und den Lüftungsfilter erneuern, und das ist durchaus kostspielig. Die Lebensdauer einer Lampe gibt BenQ mit 3.500/5.000/6.000 (Normal/Eco/SmartEco) Stunden an. Eine Ersatzlampe kostet rund 110 EUR.
Der Austausch der Lampe erfolgt über eine Klappe an der Oberseite. Eine regelmäßige Reinigung beziehungsweise der Austausch eines Luftfilters ist beim W1080ST+ nicht vorgesehen. Das Kühlsystem des W1080ST+ ist allerdings auf jeden Fall sehr „offenherzig“, so dass sich mit Sicherheit im Laufe der Zeit eine Menge Staub im Gehäuse ansammelt.
Bedienung und OSD
Die wichtigsten Tasten findet man auch auf der Geräte-Oberseite. Sie lassen sich gut bedienen, sind auf Wunsch beleuchtet und haben einen klaren Druckpunkt. In der Praxis erfolgt die Bedienung aber sowieso über die gute Fernbedienung.
Die Fernbedienung liegt gut in der Hand, die verschiedenen Funktionsbereiche sind klar abgegrenzt und sinnvoll strukturiert. Die hervorgehobenen und gummierten Tasten lassen sich auch ohne Sichtkontakt leicht finden und haben einen klaren Druckpunkt. Mit der leicht zu findenden Taste ganz rechts oben kann zudem auch eine orangefarbene Tastenbeleuchtung eingeschaltet werden.
Das OSD des BenQ W1080ST+ ist eher nüchtern und funktional gehalten. Dabei sind die Einstellungen klar gegliedert und auf insgesamt sechs Hauptmenü-Ebenen verteilt. Positiv fällt auf, dass hier wie auch im Handbuch auch auf eine korrekte Übersetzung geachtet wurde. Auch die Bedienung läuft flüssig und verzögerungsfrei.
Einziger Kritikpunkt: Die OSD-Einblendung ist beim erweiterten Menü gemessen an der Gesamtbildfläche schon recht klein, die Schrift aber noch lesbar. Trotzdem hätte hier der Platz besser ausgenützt werden können. Allerdings hat BenQ mittlerweile in Form des größeren Basismenüs Abhilfe geschaffen.
Sobald man seine präferierten Einstellungen gefunden hat, braucht man das Menü nur noch selten. Zahlreiche Direktwahltasten auf der Fernbedienung rufen die betreffende Funktion sofort auf. Die Einstellmöglichkeit beziehungsweise Bestätigung der gewählten Einstellung erfolgt dann mit einer kleinen Einblendung.
Die Menüs werden grundsätzlich als Überlagerung vor das bisherige Bild eingeblendet. Filme laufen im Hintergrund weiter. Die Auswirkung der Einstellungen kann man unmittelbar im Bild sehen. Insgesamt lässt sich der BenQ W1080ST+ recht gut bedienen.