Test BenQ BL2483TM: Guter und günstiger Büromonitor
3/6

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 bis 20 %.

Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild

Die Bildhomogenität gehört eindeutig nicht zu den Stärken des BenQ BL2483TM. Bereits bei der Helligkeitsverteilung reicht es weder im Durchschnitt (13,7 %) noch bei der Maximalabweichung (25,11 %) für eine zufriedenstellende Wertung.

Bei der Farbhomogenität gelingt das zwar im Durchschnitt noch knapp, dafür ist die Maximalabweichung in der Ecke links unten (4,7 Delta C) schon sehr hoch. Auch subjektiv sind die Schwächen bei der Bildhomogenität unschwer mit freiem Auge zu erkennen.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des BenQ BL2483TM
Coating des BenQ BL2483TM
Coating-Referenzbild
Coating-Referenzbild

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der BenQ BL2483TM besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

Die üblichen Herstellerangaben für den maximalen Blickwinkel liegen bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Eine hohe Blickwinkelabhängigkeit gehört dagegen bekanntermaßen zu den Schwächen eines TN-Panels, wie es im BenQ BL2483TM verbaut ist. Die Herstellerangabe lautet hier 170° in der Horizontalen und 160° in der Vertikalen.

Das Foto zeigt den Bildschirm bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.

Horizontale und vertikale Blickwinkel vom TN-Panel des BenQ BL2483TM
Horizontale und vertikale Blickwinkel

Ganz so dramatisch, wie die Abbildung oben vermuten lässt, ist die Blickwinkelabhängigkeit beim BenQ BL2483TM aber nicht. Tatsächlich schlägt sich der Proband in den Blickwinkelbereichen, die man normalerweise nutzt, noch erstaunlich gut. Das gilt vor allem für horizontale Blickwinkel – grob bis ca. 45 Grad. Die Farben scheinen auch hinsichtlich der Sättigung ziemlich gleich zu bleiben. Probleme könnte man eigentlich nur bekommen, wenn man die Zeichnung in Graustufen genau beurteilen will.

Aus vertikalen Blickwinkeln dagegen wird die Blickwinkelschwäche des TN-Panels sehr schnell sichtbar. Bei Blickwinkeln von unten braucht man sich angesichts des extremen Helligkeits- und Kontrastverlusts um die Farbgenauigkeit keine Gedanken mehr zu machen. Bei Blickwinkeln von oben kann man dagegen erkennen, dass man hier nicht nur mit einer reduzierten Farbsättigung, sondern auch mit Farbverschiebungen rechnen muss. Der Blaustich in der Haut der Damen ist nicht zu übersehen.

Diese Schwächen fallen zwar erst bei unnatürlich extremen Blickwinkeln sofort auf, leider stellt man sie in der Horizontalen aber auch bei mittiger Sitzposition bereits fest. Allein aus diesem Grund ist der BenQ BL2483TM für die Bildbearbeitung nicht zu empfehlen.

Interpolation

Der Schärferegler steht ab Werk auf 5 und wirkt auch an den Digital-Eingängen. Wir sahen keinen Grund, an der Voreinstellung etwas zu ändern.

Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik 1280 x 720, Vollbild
Testgrafik 1280 x 720, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe 1280 x 720, Vollbild
Textwiedergabe 1280 x 720, Vollbild

Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet der BenQ BL2483TM nur die Optionen „Vollbild“ (ggfls. verzerrt) und „Seitenverhältnis“ (unverzerrt) an. Eine pixelgenaue 1:1-Darstellung ist nicht möglich. Dafür gelingt die maximal flächenfüllende Skalierung in allen getesteten Auflösungen perfekt.

Bei 1280 x 720 Bildpunkten sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfeeindruck. Farbsäume treten nicht auf.

In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.

 Signal Anzeige maximale Fläche ohne Verzerrung Unskalierte Wiedergabe
SD (480p)  ja  nein
SD (576p) ja nein
HD (1080p) ja ja
HD (720p) ja nein
PC (5:4) ja nein
PC (4:3) ja nein
PC (16:10) ja nein
PC (16:9) ja nur nativ

Farbwiedergabe

Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.

Farbraumabdeckung

Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2

Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:

Farbraum Abdeckung im Werks-Preset Abdeckung nach Kalibrierung
sRGB 93 % 92 %
Adobe RGB 67 %
ECI-RGB v2 60 %
DCI-P3 RGB 69 %
ISO Coated v2 (FOGRA39L) 87 %
Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

Interessante Themen

Schreibe einen Kommentar

* Sie müssen das Kästchen aktivieren, ansonsten können Sie keinen Kommentar erstellen. Sollten Sie dennoch versuchen Ihren Kommentar zu posten, ohne akzeptiert zu haben, wird eine neue Seite geöffnet und Sie erhalten einen Hinweis. Alle eingetragenen Daten, inklusive des Kommentars, gehen dabei verloren!

Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
  • Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)
  • Sonderaktionen wie Lesertests, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele
(unregelmäßig)
Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
Sonderaktionen wie Lesertest, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele (unregelmäßig)
Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)