Overdrive 75 Hz
75 Hz, Overdrive „Aus“
Die Verwendung von 75 Hz empfiehlt sich erwartungsgemäß auf jeden Fall. Die Reaktionszeiten verbessern sich zwar nur geringfügig, dafür schrumpft der Input-Lag von 17,2 auf 12 ms. Überschwinger sind dafür keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral.

75 Hz, Overdrive „Hoch“
In der Werkseinstellung „Hoch“ bei 75 Hz werden die Schaltzeiten wieder sehr effektiv verkürzt. Wir messen den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 5,8 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 3 ms. Den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte ermitteln wir mit 7,4 ms. Auch der CtC-Wert ist jetzt mit 4,4 ms zwar marginal schlechter als bei 60 Hz, der Vorteil des geringeren Input-Lags wiegt jedoch weit mehr.
Wie gehabt muss man auch bei 75 Hz keine Einbußen bei der Bildqualität hinnehmen. Es entstehen noch keine störenden Überschwinger. Der vom Hersteller als Standard voreingestellte Wert „Hoch“ ist somit optimal gewählt.
75 Hz, Overdrive „Premium“
In der höchsten Overdrive-Stufe wird es dann bei 75 Hz so richtig flott. Bei den Grafiken ist daher Folgendes zu beachten: Durch die sehr schnelle Bildaufbauzeit mussten wir unsere Skala, die eigentlich bis 40 ms geht, auf 15 ms verkürzen, da sonst die Werte nicht darstellbar waren.
Den Schwarz-Weiß-Wechsel messen wir hier mit 5,6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 1,8 ms. Auch der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt sehr schnelle 4,5 ms. Ein CtC-Wert von 3,6 ms lässt ebenfalls keine Wünsche offen.
Die Reaktionszeiten sind zwar bei 75 Hz zum Teil marginal schlechter als bei 60 Hz, dafür ist der Input-Lag aber deutlich geringer, und die Überschwinger fallen etwas sanfter aus.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Latenzzeit und subjektive Beurteilung
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim BenQ BL2483TM lassen sich bereits auf der mittleren Overdrive-Stufe hervorragend kurze Bildwechselzeiten erreichen – und das ohne sichtbare Einbußen bei der Bildqualität. Will man in der höchsten Overdrive-Stufe das Maximum herausholen, beträgt die halbe mittlere Bildwechselzeit sogar nur 3,7 ms.
Nicht ganz so sensationell ist leider die Signalverzögerung. Im 75-Hz-Betrieb wird sie mit 12 ms jedoch auch für Spiele brauchbar. Insgesamt macht das 14,3 ms. Der BenQ BL2483TM ist daher nach Büroschluss ebenso gut als Gaming-Monitor verwendbar.
Die subjektive Wahrnehmung in entsprechenden Testsequenzen entspricht der Erwartungshaltung nach den Messwerten.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des BenQ BL2483TM leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre. Somit ist der Bildschirm auch bei reduzierter Helligkeit für längeres Arbeiten geeignet.
Sound
Der BenQ BL2483TM hat zwei kleine Stereo-Lautsprecher an Bord, die bei leicht geneigtem Bildschirm etwas in Richtung des Benutzers abstrahlen. Sie haben allerdings nur je 1 Watt Ausgangsleistung.
Dementsprechend sollte man nicht allzu viel von ihnen erwarten. Solange man bei der Lautstärkeregelung nicht wesentlich über 60 % hinausgeht, ist der Klang recht gut, aber man bekommt nicht allzu viel zu hören. Zur Wiedergabe von Systemklängen oder einfachere Multimedia-Inhalte sind sie aber eine willkommene Vervollständigung.
DVD und Video
Einen HDMI-Eingang besitzt der BenQ BL2483TM nicht. Der Anschluss von externen Geräten ist damit auch nicht ohne Weiteres möglich. Am PC wird der Ton wahlweise über die internen Lautsprecher oder die Kopfhörerbuchse ausgegeben.
Das Gerät bietet eine ganze Reihe unterschiedlicher Bildmodi an, darunter einen speziellen Filmmodus. Im Büro spielen Anwender aber eher selten mit diesen Einstellungen. Wünschenswert wäre eigentlich ein dem sRGB-Standard entsprechender Modus ab Werk.
Zum Test der Videowiedergabe am PC haben wir das Gerät in der kalibrierten Einstellung des User-Modus belassen. Unsere Einschätzung drückt daher den „Best Case“ aus. Wie oben bereits beschrieben, sind die Werks-Presets leider stark verbesserungsbedürftig.
Für die EBV ist der BenQ BL2483TM vor allem aufgrund seiner starken Blickwinkelabhängigkeit nicht geeignet. Bei der Wiedergabe von Multimedia-Inhalten hat man in der Regel aber nicht so hohe Ansprüche an die Genauigkeit. Solange man als Einzelnutzer einigermaßen mittig vor dem Gerät sitzt, gibt es hier daher nichts auszusetzen.
Tatsächlich hat uns die Wiedergabe von Videos am PC recht gut gefallen. Das gilt für die Farben, aber erst recht für den guten Kontrast. Der hohe, native Kontrast bleibt auch in schwierigen Szenen gut erhalten.