Test BenQ EW3280U: Enter­tain­ment-Monitor überzeugt
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OSD

Das Hauptmenü ist auf sieben logisch gegliederte Unterebenen verteilt. Lediglich die Verteilung der Bildeinstellungen auf „Picture“ und „Color“ ist nicht ganz nachvollziehbar. Dafür ist durch die Zweiteilung kein vertikales Scrollen notwendig.

OSD: Genereller Bedienablauf (Screenshot: BenQ-Handbuch)
OSD: Genereller Bedienablauf (Screenshot: BenQ-Handbuch)
OSD: Wahl des Eingangssignals (Screenshot: BenQ-Handbuch)
OSD: Wahl des Eingangssignals (Screenshot: BenQ-Handbuch)

Die Einstellmöglichkeiten im OSD sind sehr umfangreich. Die Farbtemperatur wird zwar über schwammige Begriffe ausgewählt, kann aber auch benutzerdefiniert bei der Kalibrierung über RGB-Gain-Regler angepasst werden. Eine Gamma-Einstellung mit Zahlenwerten ist ebenfalls vorhanden.

Ein eigener Menüpunkt widmet sich den Eye-Care-Funktionalitäten. Darunter verbergen sich aber nicht nur die oft üblichen Low-Blue-Light-Einstellungen, womit die Augen durch Verringerung von blauem Licht geschont werden sollen. Auch die Bright-Intelligence-Plus-Technologie zählt dazu. Auf Wunsch können damit Bildhelligkeit, Kontrast und Farbtemperatur über einen Umgebungslichtsensor automatisch angepasst werden.
Eine eher selten zu findende Besonderheit ist dabei die Farbschwäche-Option. Damit Menschen mit Farbsehschwäche Farben leichter unterscheiden können, kann man hier einen Rotfilter und einen Grünfilter definieren.

OSD: Bildeinstellungen (Screenshot: BenQ-Handbuch)
OSD: Bildeinstellungen (Screenshot: BenQ-Handbuch)
OSD: Farbeinstellungen (Screenshot: BenQ-Handbuch)
OSD: Farbeinstellungen (Screenshot: BenQ-Handbuch)

Bei der Umsetzung im OSD leistet sich BenQ hier aus unserer Sicht aber einen groben Schnitzer, der zu recht häufigen Anrufen beim Support führen könnte. Bei allen subjektiven Tests hätte das beinahe zu erheblich schlechteren Wertungen geführt, da das Problem nicht unbedingt auf den ersten Blick sichtbar wird.

Wodurch entsteht das Problem? Nach dem Rücksetzen auf Werkseinstellungen befindet sich der BenQ EW3280U im Bildmodus „Standard“. Die Farbschwäche-Filter sollten hier ausgeschaltet sein – und sind es wohl auch. Betritt man aber den Menüpunkt „Farbschwäche“, ist der Haken bei „Rotfilter“ mit dem Wert 10 gesetzt. Verlässt man den Menüpunkt wieder – ohne irgendwelche Änderungen gemacht zu haben –, ist der Farbschwäche-Filter aktiviert. Tatsächlich ist es sogar so, dass das Gerät im Hintergrund unbemerkt auf den Bildmodus „Farbschwäche“ umgeschaltet. Da das ohne Vorwarnung passiert, mussten wir die subjektiven Tests und Fotos komplett wiederholen, um dem Gerät gerecht zu werden.

OSD: Eye-Care-Einstellungen (Screenshot: BenQ-Handbuch)
OSD: Eye-Care-Einstellungen (Screenshot: BenQ-Handbuch)
OSD: Systemeinstellungen (Screenshot: BenQ-Handbuch)
OSD: Systemeinstellungen (Screenshot: BenQ-Handbuch)

Bildqualität

Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm.

Bildmodus: „Standard“
Helligkeit: 65
Kontrast: 50
Gamma: 2,2
Farbtemperatur: Normal
RGB: k. A.
Color-Gamut: k. A.
DUE Priority: k. a.
Schärfe: 5
Reaktionszeit: Hoch

Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.

Graustufen

Die Graubalance des BenQ EW3280U macht subjektiv bereits in der Werkseinstellung einen sehr guten Eindruck. Geringfügige Schwankungen bei der Farbtemperatur geben allerdings einen Hinweis auf eine möglicherweise etwas erhöhte Range. Die hellsten Stufen sind vollständig und die dunkelsten bis einschließlich Stufe 5 unterscheidbar.

Graustufendarstellung vom IPS-Panel des BenQ EW3280U
Graustufen

Die Differenzierbarkeit bleibt in den hellen Stufen selbst bei extremeren Blickwinkeln praktisch vollständig erhalten. In den dunkleren Bildbereichen wird der Kontrast aber arg flau. An der Differenzierbarkeit der Stufen ändert sich jedoch auch hier nicht viel.

Die Darstellung von feinen Grauverläufen überzeugt ebenfalls weitgehend. Farbschimmer und Banding-Effekte sind nicht zu beobachten. Allerdings ist der Verlauf in den Bereichen nahe Schwarz nicht ganz gleichmäßig, sondern macht Sprünge.

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung des TFT-Panels bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung des TFT-Panels bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

Auch bei mittiger Sitzposition sind vor allem in den Ecken deutliche Aufhellungen zu erkennen. Sie scheinen allerdings überwiegend blickwinkelbedingt zu sein und verschwinden bei lotrechter Betrachtung der betreffenden Stellen. Eindeutige Randeinstrahlungen konnten wir nirgendwo feststellen. Die Aufhellungen sind unten zudem überwiegend farbneutral. In den Ecken oben ist dagegen bei genauem Hinsehen eine Tendenz in Richtung Rot und Gelb zu erkennen.

Weicht man stärker von der Bildmitte ab, wird die bei IPS-Panels übliche Aufhellung über die gesamte Bildfläche sichtbar – am stärksten von schräg oben. Die Aufhellung ist zwar überdurchschnittlich stark, bleibt dafür jedoch zumindest farbneutral.

Im Fall des BenQ EW3280U gilt es hier aber noch eine wichtige Anmerkung zu machen. Wir testen alle Monitore gleich, das heißt aus einer üblichen, zur Monitorgröße passenden Nahdistanz am Schreibtisch. Auch die Fotos werden hinsichtlich des Abstands und der Brennweite bzw. Blickwinkel so erstellt, dass sie diesen Eindruck bestmöglich wiedergeben.

Für die EBV am Schreibtisch ist es relativ egal, ob Aufhellungen rein blickwinkelbedingt sind oder nicht, denn sie stören immer. Wenn man die Schwächen kennt, ist bei rein blickwinkelbedingten Aufhellungen allerdings durch eine lotrechte Betrachtung der betreffenden Bereiche zumindest eine akkurate Beurteilung möglich. Dasselbe erreicht man natürlich alternativ durch einen größeren Betrachtungsabstand, da dann die Blickwinkel auch zu den Rändern hin steiler werden. Daher ergibt die Unterscheidung in rein blickwinkelbedingte Aufhellungen und echte Randeinstrahlungen durchaus Sinn.

Im Fall des BenQ EW3280U ist das besonders erwähnenswert, da er als Spezialist für das Home-Entertainment beworben wird. Setzt man das Gerät tatsächlich überwiegend aus etwas größerer Entfernung zum Entertainment ein, dann sieht es also auch noch viel besser aus. Bereits ab ca. 1,5 m wirkt das Schwarzbild völlig gleichmäßig, und von den Aufhellungen in den Ecken ist nichts mehr zu erkennen. Dann ist die Ausleuchtung eindeutig als sehr gut zu beurteilen.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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3 Gedanken zu „Test BenQ EW3280U: Enter­tain­ment-Monitor überzeugt“

  1. Would you recommend EW3280U or PD3200U for photo editing work in sRGB color space?

    The EW3280U has Freesync so that it is useful for occasional gaming, and is wide gamut in case of working in the future in different color space. Response time is probably better. But I think maybe there is a problem if trying to view sRGB work in non-color managed software, like Chrome, since it will appear as wide gamut?

    PD3200U seems to be very accurate sRGB out of the box, so non-color managed software will also be accurate. But no Freesync, maybe more motion blur, and no wide gamut option for the future. Your test also shows up to 20% deviation in backlight illumination.

    Antworten
  2. Page 1: Dank FreeSync will der Proband zudem beim Gaming glänzen.
    Page 7: Allerdings fehlen ihm Ausstattungsmerkmale wie Adaptive Sync

    https://www.benq.eu/en-dk/monitor/entertainment/ew3280u.html
    „Wide-gamut Color Space with FreeSync“

    Hello, EW3280U does support VRR tech, it also been mentioned on the official page.
    You already mentioned that on the first page, I think there might got some of error?

    Could you confirm with it, thank you!
    I like the review contents from you guys 😀

    Antworten

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