Test BenQ PD2706U: Gün­sti­ger 4K-Grafikmonitor überzeugt
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Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Zur Verdeutlichung, wie gut die Gleichförmigkeitskorrektur beim BenQ PD2706U arbeitet, schauen wir uns zunächst das Ergebnis mit abgeschalteter Gleichförmigkeitskorrektur an.

Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild– ohne Gleichförmigkeitskorrektur
Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild – ohne Gleichförmigkeitskorrektur
Farbhomogenität beim weißen Testbild– ohne Gleichförmigkeitskorrektur
Farbhomogenität beim weißen Testbild – ohne Gleichförmigkeitskorrektur

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 6,16 % zufriedenstellend. Die Maximalabweichung ist mit 13,82 % dagegen bereits auf einem guten Niveau. Ähnlich verhält es sich mit der Farbhomogenität. Im Durchschnitt ist das Ergebnis zufriedenstellend (Delta-C-Average: 0,91). Die Maximalabweichung finden wir in der Ecke oben links, wobei ein Delta-C-Maximum von 3,00 bereits ein guter Wert ist.

Während der BenQ PD2706U ohne Gleichförmigkeitskorrektur noch auf dem Niveau typischer Allrounder liegt, kann er dann mit Gleichförmigkeitskorrektur jeweils mit sehr guten Ergebnissen glänzen. Die Helligkeit weicht im Durchschnitt nur 1,39 % und im Maximum 2,85 % von der Bildschirmmitte ab. Auch die Farbhomogenität (Delta-C-Average: 0,99; Delta-C-Maximum: 1,77) erzielt jetzt durchweg ein sehr gutes Niveau.

Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild– mit Gleichförmigkeitskorrektur
Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild – mit Gleichförmigkeitskorrektur
Farbhomogenität beim weißen Testbild– mit Gleichförmigkeitskorrektur
Farbhomogenität beim weißen Testbild – mit Gleichförmigkeitskorrektur

Die Gleichförmigkeitskorrektur des BenQ PD2706U leistet auf jeden Fall hervorragende Arbeit. Der Preis fällt allerdings auch recht hoch aus: Das Kontrastverhältnis halbiert sich von knapp 1200:1 auf 600:1, und der Stromverbrauch erhöht sich im Gegenzug um 33 %. Die geringere Maximalhelligkeit von 234 statt 347 cd/m² dürfte in der EBV dagegen niemanden stören.

Einen gewissen Preis zahlt man überraschenderweise allerdings ebenso bei der Farbgenauigkeit, wenn auch nicht mehr so deutlich wie beim BenQ PD2725U. Den BenQ PD2706U haben wir ebenfalls komplett zweimal vermessen – einmal mit und einmal ohne Gleichförmigkeitskorrektur. Bei abgeschalteter Gleichförmigkeitskorrektur liegen die Messwerte teils knapp über der Grenze der zunächst besseren Wertung. Einen wahrnehmbaren Unterschied macht das aber beim aktuellen Probanden nicht aus. Für die Gesamtwertung haben wir die Werte mit Gleichförmigkeitskorrektur verwendet.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des BenQ PD2706U
Coating des BenQ PD2706U
Coating-Referenzbild
Coating-Referenzbild

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der BenQ PD2706U besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des BenQ PD2706U bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.

Horizontale und vertikale Blickwinkel vom IPS-Panels des BenQ PD2706U
Horizontale und vertikale Blickwinkel

IPS-Panels sind generell für ihre gute Blickwinkelneutralität bekannt. Beim BenQ PD2706U ist sie aber eindeutig erstklassig. Der übliche Helligkeits- und Kontrastverlust ist in der Horizontalen etwas stärker zu beobachten – dafür aber ohne Änderungen bei der Farbtemperatur. Bei vertikalen Blickwinkeln wirkt das Bild etwas kühler, im Gegenzug ist kaum ein Helligkeitsabfall festzustellen. In jedem Fall bleibt das Bild in sich stimmig.

Interpolation

Der BenQ PD2706U löst nativ mit 3840 x 2160 Pixenl auf. Der Bildschärferegler wirkt auch an den digitalen Eingängen und lässt sich im Wertebereich von 1 bis 10 einstellen. Ein Nachschärfen ist bei digitalen Eingangssignalen in der Regel nicht sinnvoll, vor allem in der EBV. Die Voreinstellung von 5 scheint uns allerdings dennoch gut gewählt, sodass wir den Regler so belassen haben.

Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik 1280 x 720, Vollbild
Testgrafik 1280 x 720, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe 1280 x 720, Vollbild
Textwiedergabe 1280 x 720, Vollbild

In der nativen Auflösung ist die Schärfe erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf.

Die Skalierungsmöglichkeiten des BenQ PD2706U beschränken sich allerdings auf Auflösungen im 16:9-Format. Im OSD gibt es nur die Reglerstellungen „Full“ (Skalierung ggfs. mit Verzerrungen) und „1:1“. Vom 16:9-Format kann der Proband damit nicht eigenständig seitengerecht skalieren.

In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.

 Signal Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe Unskalierte Wiedergabe
SD (480p) Nein Ja
SD (576p) Nein Ja
HD (720p) Ja Ja
HD (1080p) Ja Ja
Ultra HD, 4K Ja Ja
PC (5:4) Nein Ja
PC (4:3) Nein Ja
PC (16:10) Nein Ja
PC (16:9) Ja Ja

Farbwiedergabe

Bei Monitoren für den Grafikbereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB- und Adobe-RGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Sofern der Bildschirm eine vollwertige Hardware-Kalibration besitzt, wird stattdessen diese in Verbindung mit der Hersteller-Software verwendet.

Farbraumvergleich in CIELAB (D50)

Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).

Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, DCI-P3

Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung zunächst nach der Software-Kalibration im Vergleich mit unterschiedlichen Arbeitsfarbräumen:

Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2

Die Abdeckung des sRGB-Farbraums fällt dem BenQ PD2706U nicht schwer. Er liegt praktisch komplett innerhalb des nativen Monitorfarbraums. Der DCI-P3-Farbraum wird immerhin zu 94 % abgedeckt. Nennenswerte Überdeckungen gibt es dabei nicht.

Abdeckung des DCI-P3-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums, 3D-Schnitt 2

Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung unkalibriert im Vergleich mit dem jeweiligen Werks-Preset und dem zugehörigen Arbeitsfarbraum:

Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Preset, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Preset, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Preset, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Preset, 3D-Schnitt 2

Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach der Software-Kalibrierung zusammen:

Farbraum Hersteller-Angabe Abdeckung im Werks-Preset Abdeckung nach Kalibrierung
sRGB 99 % 96 % 99 %
Adobe RGB k. A. 88 %
ECI-RGB v2 k. A. 80 %
DCI-P3 RGB 95 % 85 % 94 %
ISO Coated v2 (FOGRA39L) k. A. 97 %
Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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9 Gedanken zu „Test BenQ PD2706U: Gün­sti­ger 4K-Grafikmonitor überzeugt“

  1. Leider deutliches Pfeifen bei dunklen Bildinhalten bei meinem Modell, insbesondere wenn die Gleichförmigkeitskorrektur ausgeschaltet war. Geht leider zurück zum Händler.

    Antworten
  2. Liest sich richtig Klasse!

    Leider geht Pivot nur nach rechts… ich bräuchte es in meinem Setting nach links.

    Weiß jemand, ob es technische Gründe (Kühlung interner Komponenten?) gibt, die dagegen sprechen, entweder das Standbein zu modifizieren (Anschlag entfernen – ginge das) oder einfach ein Vesa-Standbein zu nehmen, um den Monitor 90 Grad nach links hochkant gedreht zu betreiben?

    Antworten
    • Das liegt schlicht am Standfuß. Dass es heute bei diversen Monitoren in beide Richtungen funktioniert, liegt an neu konzipierten Drehgelenken. Es wird dir allerdings passieren, dass du, selbst wenn das OSD-Menü drehbar ist, es dennoch nicht bedienen kannst, weil es nicht richtig gedreht ist. Aber wenn der Monitor erst einmal richtig eingestellt ist, muss man ja nicht so häufig ins OSD.

      Antworten
      • Das mit dem OSD ist klar und stört nicht (wenn alles läuft, muss ich da nicht oft rein und das geht notfalls auch kopfüber), jedenfalls weniger als der viel dickere Balken zwischen den Bildschirmen bei der anderen Drehrichtung.

        Jetzt muss ich mich nur noch endgültig entscheiden, welcher Monitor es wird… 🙂

        Antworten
    • Ich antworte mir mal selber, um anderen, die sich die gleiche Frage stellen, das finale Ergebnis nicht vorzuenthalten:

      BenQ hat sehr schnell geantwortet… technisch (Wärmeabfuhr) spricht nichts dagegen, den Monitor an einem Vesamount um 90 Grad nach links zu drehen.

      Was den originalen Ständer angeht, so kann man ihn leicht so verwenden, dass auch Pivot nach links geht (zumindest dauerhaftes Pivot). Dazu muss man nur den Aufnahmeteller (4 Schrauben) vom Ständer demontieren und um 180 Grad gedreht wieder anbauen. Normal passt das nicht, denn es gibt zwei unterschiedlich dicke, 2mm lange Stifte, die an der Stelle für die richtige Lage sorgen sollen. Da die Stifte nur 2 mm lang sind, kann man das leicht umgehen, indem man Schrauben nimmt, die 2 mm länger sind und entsprechend Unterlegscheiben dazwischenlegt. Alternative wäre, das kleinere Loch aufzubohren, so dass der Aufnahmeteller in beiden Lagen passt. Damit geht dann kopfüber und Pivot nach links, nicht aber die normale Lage. Ist also nur sinnvoll, wenn man wie ich nicht vorhat, die Lage der Monitore zu ändern und sie (oder wie ich einen davon) dauerhaft im Pivot betreibt.

      Das OSD dreht beim PD2706U automatisch, allerdings kann es das nur nach rechts. Bei Drehung nach links steht es dann kopf, was aber angenehmer ist als wenn es um 90 Grad gedreht wäre. Mich stört das wie erwartet nicht.

      Antworten
  3. Der Monitor ist wirklich klasse. Gerade auch für die Fotobearbeitung, wofür er nicht beworben wird. Den Blickwinkel empfinde ich als nicht so gut wie überall dargestellt. Zumindest von der Seite. Da ist mein Gamingmonitor FI27q gefühlt besser. Hat auch weniger ips glow. Allerdings fällt das in keiner Weise auf, wenn man davor sitzt. Für den Preis ein wirklich guter Monitor. Die Ausleuchtung ist sehr homogen beim Benq. Lichthöfe gibt es im Alltag praktisch keine. Auch keinen „Taschenlampeneffekt „ an den Seiten. Farben stimmen perfekt, die Bedienung ist sehr gut gelöst. Auch an Anschlüssen mangelt es nicht. Schön auch, dass man einfach so z.B. sein Smartphone aufladen kann am usb c Kabel, wo sonst das Laptop angeschlossen wird. Das liegt da so oder so immer. Für die Fotobearbeitung ist er perfekt, zumindest für mich. Viel Monitor fürs Geld.

    Antworten
  4. Danke für den Test.
    Das scheint ja der direkte Nachfolger vom PD2705U zu sein, den ihr auch getestet habt.

    Aber bis auf die 90W über USB-C und die leicht höhere Helligkeit scheint das exakt das gleiche Gerät zu sein, oder?

    Antworten
    • Das neue Modell ist auch nach VESA DisplayHDR 400 spezifiziert und es wird eine Abdeckung von 95 % DCI-P3 versprochen. Es wird sicherlich ein anderes Panel verwendet, der PD2705u hatte eine Abdeckung des DCI-P3-Farbraums von 75 % und der PD2706U von 94 %.

      Antworten

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