Anschlüsse
Der BenQ PD3226G überzeugt mit einer modernen Anschlussvielfalt, darunter zwei Thunderbolt-4-Ports. Eine dieser Schnittstellen dient über den DisplayPort-Alt-Modus als Signaleingang und stellt gleichzeitig eine Power Delivery von bis zu 90 Watt bereit – ideal für das Laden und die Datenübertragung von Notebooks über den integrierten USB-Hub. Der zweite Thunderbolt-4-Port unterstützt Daisy-Chaining für den Anschluss weiterer Monitore und liefert bis zu 15 Watt Leistung.
Ergänzt wird das Angebot durch klassische Schnittstellen: je eine HDMI-2.1- und DisplayPort-1.4-Buchse sowie ein zusätzlicher USB-C-Port als zweiter Upstream. Auf der Downstream-Seite stehen drei USB-3.2-Gen-2-Anschlüsse (10 Gbps – 1 x mit 7,5 W, 2 x mit 4,5 W) sowie ein weiterer USB-C-Port (10 Gbps, 7,5 W) zur Verfügung. Dank der beiden Upstream-Verbindungen und der integrierten KVM-Switch-Funktion lassen sich zwei PCs oder Notebooks komfortabel mit einer einzigen Peripherie nutzen.
Alle Schnittstellen sind dabei sehr gut zugänglich und vorbildlich beschriftet. Die vier Downstream-Ports sind zusammen mit dem Kopfhörerausgang links an der Rahmenunterseite angebracht.
Die Konnektivität des BenQ PD3226G ist damit insgesamt sehr gut. Lediglich eine LAN-Buchse könnten Besitzer moderner Ultrabooks vermissen, um die Ein-Kabel-Dockingstation perfekt zu machen.
KVM-Switch
Der BenQ PD3226G ist mit zwei USB-Upstream-Ports und einer integrierten KVM-Switch-Funktion ausgestattet. Diese lässt sich bequem über das OSD konfigurieren, sodass sich die beiden Upstream-Eingänge flexibel mit den jeweiligen Videoeingängen verknüpfen lassen. Die Umschaltung des USB-Hubs erfolgt dabei automatisch beim Wechsel der Signalquelle. Die Funktion wird im Handbuch anschaulich und praxisnah für verschiedene Anwendungsszenarien erläutert.
Datendurchsatz USB-Ports
Für unseren Test haben wir eine besonders schnelle USB-SSD (SanDisk Extreme Pro mit bis zu 1050 MB/s Lese- und Schreibgeschwindigkeit) angeschlossen. Die nachfolgende Grafik zeigt zunächst die Leistung der SSD bei direktem Anschluss am PC.
Beim Anschluss über den USB-C-Port des integrierten USB-Hubs am Monitor und bei Nutzung der nativen Auflösung mit 60 Hz liegt die Datenrate etwas darunter. Wird der BenQ PD3226G mit 144 Hz betrieben, sinkt die Übertragungsgeschwindigkeit erwartungsgemäß weiter. In beiden Fällen bleibt die Performance jedoch über dem Niveau klassischer USB-3.0-Verbindungen (5 Gbps) – ein klarer Hinweis darauf, dass es sich um vollwertige USB-3.2-Gen-2-Anschlüsse handelt, die die versprochenen 10 Gbps auch tatsächlich erreichen.

Daisy-Chaining
Darüber hinaus verfügt der BenQ PD3226G über einen zweiten Thunderbolt-4-Anschluss, der speziell für Daisy-Chaining vorgesehen ist. Trotz dieser primären Funktion stellt er auch bis zu 15 Watt Power Delivery bereit.
Daisy-Chaining ist eine Technik, bei der mehrere Monitore in einer Reihe (Kette) miteinander verbunden werden, wobei nur ein Display direkt an den Computer angeschlossen wird. Dazu muss jeder Monitor in der Kette über einen DisplayPort-Ausgang (bzw. USB-C-Ausgang) verfügen – bis auf das Gerät am Ende.
Diese Methode reduziert den Bedarf an mehreren Videoausgängen am Computer und ermöglicht eine übersichtlichere Kabelorganisation. Es ist jedoch wichtig, die Bandbreitenbeschränkungen der Grafikkarte und der Bildschirme zu beachten, da bei zu vielen Monitoren die maximale Auflösung oder Bildwiederholrate reduziert werden kann.
Der BenQ PD3226G verfügt im OSD auch über einen MST-Schalter. MST steht für „Multi-Stream Transport“ und kann nur verwendet werden, wenn man den DisplayPort- oder den USB-C-Eingang als Quelle verwendet.
Bei Anschluss des Monitors über Thunderbolt 4 lassen sich Inhalte dank der Daisy-Chaining-Funktion auf bis zu sechs Geräten ausgeben – darunter bis zu zwei Monitore. Beide Bildschirme können dabei in nativer Auflösung (3840 x 2160 Pixel) und sogar mit bis zu 144 Hz angesteuert werden. Mit einem reinen USB-C-Port wäre das aufgrund der zu geringen Gesamtbandbreite nicht möglich.
Weiterführende Details zu dieser Funktion am BenQ PD3226G können im Handbuch eingesehen werden.
DualView
Der BenQ PD3226G verfügt über eine Funktion namens „DualView“, die laut Hersteller den direkten Vergleich von Designs in zwei unterschiedlichen Farbmodi ermöglichen soll.
Im Gegensatz zur klassischen Picture-by-Picture-Funktion (PbP), bei der der Bildschirm physisch in zwei getrennte Signalquellen aufgeteilt wird, zeigt DualView denselben Bildinhalt in zwei verschiedenen Farbräumen nebeneinander an – getrennt durch eine unsichtbare Linie. Die aktuell aktiven Farbmodi werden beim Umschalten kurz als OSD-Einblendung angezeigt.
Besonders deutlich wird der Effekt bei homogenen Farbflächen, etwa bei den drei Primärfarben: Hier ist der Unterschied zwischen den Farbräumen klar sichtbar. Bei komplexeren Motiven wie Fotos oder Layouts hingegen muss das Motiv schon sehr symmetrisch aufgebaut sein, damit der Vergleich wirklich aussagekräftig ist – andernfalls verliert sich der Nutzen dieser Darstellung schnell.
Wie praxistauglich die Funktion tatsächlich ist, ließ sich im Test nicht eindeutig feststellen. Professionelle Designer mögen hier einen Mehrwert sehen, etwa bei der Farbraumabstimmung für Print- und Web-Ausgabe. In der Bildbearbeitung dagegen lässt sich ein ähnlicher Vergleich in Programmen wie Adobe Photoshop oder Lightroom meist deutlich gezielter und komfortabler umsetzen – insbesondere, wenn der Monitor korrekt auf den nativen Farbraum kalibriert ist.
Bedienung
Für die Bedienung des BenQ PD3226G stehen gleich drei komfortable Alternativen zur Verfügung: klassisch über die Bedienelemente direkt am Gerät, über den mitgelieferten Hotkey Puck oder per Software mit dem ebenfalls im Lieferumfang enthaltenen Display Pilot 2.
Direkt am Monitor erfolgt die Steuerung über einen gut erreichbaren 5-Wege-Joystick an der Unterseite des Rahmens. Ergänzt wird dieser durch eine frei belegbare Funktionstaste auf der linken Seite. Rechts davon befindet sich die Power-LED, die gleichzeitig als Soft-off-Taste dient. Dank dieser durchdachten Tastenanordnung lässt sich der Bildschirm auch im Dunkeln sicher und intuitiv bedienen – ohne das Risiko, ihn versehentlich auszuschalten, wie es bei manch anderem Display vorkommen kann.
Ganz außen sieht man in der Abbildung auch noch gut den Infrarot-Empfänger für den jetzt kabellos gewordenen Hotkey Puck G3.
Dabei handelt es sich um einen kleinen Controller mit zentralem Auswahlrad, das zur Bestätigung auch gedrückt werden kann. Ferner gibt es fünf Tasten. Während die Zurück-Taste rein der Navigation dient, können die drei nummerierten Tasten individuell konfiguriert werden – beispielsweise, um schnell zwischen den wichtigsten Farbmodi zu wechseln. Mit dem „Looping Key“ links oben kann man durch die Presets blättern oder mit längerem Druck auch das Menü zur Anpassung des Pucks aufrufen.
Rechts oben besitzt der Hotkey Puck einen Schiebeschalter, mit dem man zwischen verschiedenen Infrarotkanälen wechseln kann. So kann man verhindern, dass man bei der Bedienung mit anderen BenQ-Monitoren in Konflikt gerät.
OSD
Trotz seines enormen Funktionsumfangs gelingt es BenQ auch beim PD3226G, die Menüführung klar zu strukturieren und intuitiv bedienbar zu gestalten. Das On-Screen-Menü gliedert sich in sechs übersichtliche Hauptkategorien, die sich an den zentralen Funktionen eines Monitors orientieren: Eingangswahl, Bildanpassung, Audio-Einstellungen, Systemkonfiguration sowie separate Bereiche für den integrierten KVM-Switch und die Custom-Key-Belegung.
Besonders erfreulich: Die Bildeinstellungen sind nun sinnvoll zusammengefasst – unter dem Menüpunkt „Color“ finden sich nicht nur die Farbmodi, sondern auch alle relevanten Optionen zur Bildanpassung. Wie von BenQ gewohnt, sind diese Einstellungen durchdacht und professionell umgesetzt, was die Kalibrierung deutlich erleichtert. So lässt sich die Farbtemperatur entweder über vordefinierte Kelvin-Stufen oder benutzerdefiniert per RGB-Gain-Regler festlegen. Auch die Gamma-Werte können präzise eingestellt werden, einschließlich der Auswahl der sRGB-Kennlinie.
Je nach gewähltem Bildmodus oder der Signalquelle können einzelne Optionen vorübergehend ausgegraut sein, was zur Übersichtlichkeit beiträgt. Insgesamt bietet der BenQ PD3226G nicht nur eine beeindruckende Funktionsvielfalt, sondern auch zahlreiche Möglichkeiten zur individuellen Anpassung, etwa durch die frei belegbaren Custom-Keys.
Ein interessantes Detail findet sich in den Systemeinstellungen: eine Funktion zur Burn-in-Korrektur – bislang bei keinem anderen Hersteller gesehen, wenn auch selten vermisst. Dabei werden abwechselnd graue, weiße und schwarze Testbilder angezeigt, um eventuelle Einbrenneffekte sanft zu reduzieren. Der Vorgang dauert nur wenige Minuten und richtet sich vor allem an Nutzer, die lange Zeit mit statischen Inhalten arbeiten.