Einleitung
Die bereits mehrfach ausgezeichnete DesignVue-Serie von BenQ erhält ab Mai 2025 Zuwachs in Form von zwei neuen Studio-Monitoren: dem BenQ PD2730S und dem PD3226G. Die DesignVue-Reihe wendet sich vor allem an Grafik-Designer, aber auch generell an Kreative aus dem Foto- und Videobereich.
Während der BenQ PD2730S vor allem mit einer sehr hohen Pixeldichte dank seiner auf einer 27-Zoll-Diagonalen untergebrachten 5K-Auflösung aufwarten kann, scheint der hier im Test befindliche PD3226G auf den ersten Blick dem bereits vor einem Jahr getesteten BenQ PD3225U recht ähnlich zu sein.
Beide Monitore verfügen über ein 31,5 Zoll großes IPS-Panel mit 4K-Auflösung (3840 x 2160 Pixeln), einer Calman-verifizierten Werkskalibrierung, einem erweiterten Farbraum (100 % sRGB, 95 % DCI-P3) und einer modernen Konnektivität (Thunderbolt bzw. USB-C mit Daisy-Chaining-Funktionalität und KVM-Switch). Per DualView kann man seine Arbeit in zwei unterschiedlichen Farbmodi auf einem geteilten Bildschirm direkt miteinander vergleichen. Beide Modelle unterstützen HDR10 und sind nach DisplayHDR 400 zertifiziert.
Da beide Geräte mit 1.189 Euro auch exakt den gleichen UVP haben, stellt sich die Frage nach den Unterschieden. Während die Taiwaner mit dem BenQ PD3225U ihr erstes IPS-Black-Modell aus eigener Produktion präsentierten, das vor allem beim Kontrastverhältnis für ein IPS-Panel neue Rekorde aufstellen konnte, ist der BenQ PD3226G nach Herstellerangaben der weltweit erste Grafikmonitor mit 144-Hz-Technik.
Das macht den BenQ PD3226G vor allem für die realitätsgetreue Spielprogrammierung wie auch für den anspruchsvollen Videoschnitt interessant. Auf einen Grafikmonitor, der auch gleichermaßen voll spieletauglich ist, haben sicher insgeheim viele schon lange gehofft.
Mit Thunderbolt 4 ermöglicht der BenQ PD3226G darüber hinaus das aktuelle Maximum bei der Datenübertragung. Ferner ist der berühmte Hotkey Puck jetzt in der Version G3 sogar kabellos geworden.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des BenQ PD3226G.
Lieferumfang
Der BenQ PD3226G beeindruckt nicht nur durch seinen umfangreichen Funktionsreichtum – auch der mitgelieferte Hard- und Software-Umfang präsentiert sich äußerst großzügig.
Neben dem Stromkabel sind Kabel für HDMI, Thunderbolt 4 und den zweiten USB-Upstream (USB-C auf USB-A) im Lieferumfang enthalten. Lediglich ein DisplayPort-Kabel könnte man hier vermissen. Zum Bündeln der Kabel am Standbein liegt ein Kunststoff-Clip bei.
In gedruckter Form sind eine Schnellstartanleitung und der individuelle Kalibrierungsreport im Karton vertreten. Der Gerätetreiber (mit namentlicher Erkennung im Gerätemanager) und Standard-Farbprofile sind zusammen mit dem Handbuch direkt über die Website von BenQ erhältlich. Dort findet man auch umfangreiche Zusatz-Software, auf die wir später noch ausführlicher eingehen.
Als Alternative zur Bedienung über die Monitortasten ist auch beim BenQ PD3226G der BenQ-spezifische Hotkey Puck enthalten. In der Version G3 ist er jetzt sogar kabellos geworden. Dafür benötigt er aber Batterien, die ebenfalls zum Lieferumfang gehören.
Optik und Mechanik
Die Montage des BenQ PD3226G ist werkzeugfrei und kann direkt aus dem Karton heraus erfolgen. Für die Fotos haben wir das zur besseren Sichtbarkeit aber auf einem Schreibtisch erledigt. Das Standbein lässt sich einfach auf der Rückseite des Displays einrasten und kann per Knopfdruck auch jederzeit wieder gelöst werden.
Anschließend wird die Bodenplatte aufgesteckt und mit einer Flügelschraube fixiert. Alternativ ist eine Befestigung an einer Wand oder auf einem Schwenkarm nach VESA-Standard 100 x 100 mm möglich. Dazu ist eine entsprechende Montage-Einheit separat erhältlich.
Den Clip für das Kabelmanagement sollte man aber hier gleich als Erstes aufstecken. Anders als bei vielen anderen Lösungen ist das nicht nachträglich möglich, da es sich um einen festen Ring handelt. Mit dem zuvor montierten Standbein lässt sich das Display dann ganz einfach aus dem Karton heben.
Angesichts der Zielgruppe der PD-DesignVue-Serie gibt sich der Hersteller auch beim äußeren Design besondere Mühe. Der BenQ PD3226G ist da keine Ausnahme. Nicht nur für einen Grafikmonitor wirkt der Proband sehr schlank und elegant.
Besonders ins Auge fällt die leicht gewölbte Rückseite des dreifarbigen Gehäuses: Während sie überwiegend in Weiß gestaltet ist, sind der Anschlussbereich und der untere Abschnitt des Standfußes in Silber gehalten. Seitlich und vorn ist das Gehäuse dagegen schwarz. Oben und seitlich ist der Rahmen dabei nur ca. 2 mm breit.
Von der Unterkante gemessen misst der Rahmen aber 3 cm. Da auch die Tasten und der Infrarotsensor an der Unterseite angebracht sind, ist der BenQ PD3226G im Gegensatz zum BenQ PD3225U für ein Übereinanderstapeln beim Einsatz in Mehrschirmsystemen nicht gut geeignet. Beim Nebeneinanderstellen entsteht dagegen auch hier nur eine geringe Unterbrechung der Bildfläche.
Zum schlanken Erscheinungsbild trägt zudem das runde Standbein in Kombination mit der flachen Bodenplatte bei. Letztere besteht vollständig aus massivem Aluminium und gewährleistet so auch eine hohe Standfestigkeit.
Das Standbein bietet dabei obendrein alle gängigen ergonomischen Einstellmöglichkeiten, wenngleich der Verstellbereich in einigen Fällen eher begrenzt ausfällt. Die Höhe lässt sich um bis zu 15 cm anpassen, die seitliche Drehung ist jeweils um 30° nach links und rechts möglich.
Die Neigung des Displays lässt sich im Bereich von -5° bis +20° anpassen. Dank der integrierten Pivot-Funktion ist zudem ein Arbeiten im Hochformat problemlos möglich. Positiv hervorzuheben ist die hochwertige Mechanik: Sie ermöglicht eine angenehm leichtgängige Bedienung und gewährleistet dennoch präzise sowie stabile Positionierungen.
Mit 9,7 kg ist der BenQ PD3226G für ein 32-Zoll-Display nicht übermäßig schwer und in Verbindung mit dem runden und angenehm zu greifenden Standbein auch noch recht gut zu transportieren.
Wie den Montageabbildungen zu entnehmen ist, besteht das Standbein äußerlich zwar aus hochwertig anmutendem Kunststoff, im Inneren kommt jedoch – ebenso wie bei der Bodenplatte – großzügig Aluminium zum Einsatz. Insgesamt macht die Verarbeitung des BenQ PD3226G einen sehr hochwertigen Eindruck.
Zur Bündelung der Kabel lässt sich ein Kunststoff-Clip am Standbein anbringen. Dafür befinden sich knapp oberhalb des ausziehbaren Bereichs spezielle Aussparungen, die dem Clip einen sicheren Halt verleihen.
Das Netzteil ist beim BenQ PD3226G fest in das Gehäuse integriert, auf einen separaten Netzschalter wurde jedoch verzichtet. Die Kühlung erfolgt augenscheinlich rein passiv über Lüftungsschlitze oben und unten.
Bei typischer Nutzung konnten wir selbst im Bereich der oberen Schlitze lediglich eine minimale Erwärmung feststellen. Auffällig war jedoch ein leichter Geruch – eine Mischung aus typischem Elektronik- und Kunststoffgeruch –, der nicht bei jedem Monitor auftritt. Dieser ist allerdings nur wahrnehmbar, wenn man sehr nahe an die Lüftungsschlitze herangeht.
Technik
Betriebsgeräusch
Wir haben beim BenQ PD3226G keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Stand-by wie auch im Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos – unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen GL ein | Gemessen GL aus | |
Betrieb maximal | 240 W | 47,95 W | 42,65 W |
Betrieb typisch | 55 W | – | – |
140 cd/m² | k. A. | 34,83 W | 24,04 W |
Betrieb minimal | k. A. | 18,32 W | 17,85 W |
Energiesparmodus (Standby) | < 0,5 W | ca. 0,3 W | ca. 0,3 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | k. A. | ca. 0,3 W | ca. 0,3 W |
Ausgeschaltet (Netzschalter) | n. v. | n. v. | n. v. |
Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)
BenQ nennt im Datenblatt einen Maximalverbrauch von 240 Watt und einen typischen Bedarf von 55 Watt. Nach unseren Messungen liegt die maximale Leistungsaufnahme mit 47,95 Watt auf jeden Fall weit darunter. Selbst wenn man von der Herstellerangabe die maximal mögliche Stromversorgung externer Geräte über die Thunderbolt-4- und USB-Anschlüsse abzieht, sind wir immer noch 56 % darunter.
Schaltet man die ab Werk aktive Gleichförmigkeitskorrektur aus, erhöht sich die erzielbare Maximalhelligkeit von 223 auf 394 cd/m² bei gleichzeitiger Reduktion des Stromverbrauchs auf knapp 43 Watt.
Zwischen Stand-by und Soft-off konnten wir messtechnisch keinen Unterschied feststellen. Der Bedarf liegt auf jeden Fall wie vom Hersteller angegeben bei unter 0,5 Watt. Gemessen haben wir ca. 0,3 Watt. Einen dedizierten Netzschalter, um den Monitor komplett vom Stromnetz zu trennen, hat der BenQ PD3226G allerdings nicht.
Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz zeigt das Messgerät 34,83 Watt an. Mit aktiver Gleichförmigkeitskorrektur fällt die Effizienz daher mit 1,1 cd/W nur zufriedenstellend aus. Schaltet man die Gleichförmigkeitskorrektur dagegen aus, lässt sich mit 24 Watt respektive 1,6 cd/W sogar eine ausgezeichnete Effizienz erzielen.
Selbst dann liegt die Bildhomogenität immer noch über dem üblichen Allrounder-Niveau. Wir haben hier für die Gesamtwertung daher den besseren Wert zugunsten des BenQ PD3226G verwendet.