Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | „Benutzer“ |
Helligkeit: | 28 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | 3 |
Farbtemperatur: | Benutzerdefiniert |
RGB: | 100/100/100 |
Color-Gamut: | n. v. |
DUE Priority: | n. v. |
Schärfe: | 5 |
Reaktionszeit: | Hoch |
Zur Kalibrierung mussten wir keinerlei Anpassungen an den RGB-Reglern vornehmen, da der Benutzer-Modus bereits ab Werk exakt auf die D65-Norm justiert ist. Das ist selbst bei Monitoren, die für den Grafikbereich beworben werden, sehr selten.
Profilvalidierung

Der BenQ RD280U zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut, die Farbwerte sind sehr gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Mittels Kalibrierung und Profilierung des BenQ RD280U auf den nativen Farbraum erreicht man mit 99 % eine höhere Abdeckung des sRGB-Farbraums als im sRGB-Modus. Die Graubalance ist dabei gut, die Farbabweichungen sind sogar sehr gut (Delta-E94-Average: 0,46; Delta-E94-Maximum: 3,06).
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Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden
Ähnlich verhält es sich beim Vergleich mit dem DCI-P3-Farbraum. Die Graubalance ist hier sogar noch etwas besser – zumindest im Durchschnitt. Bei den Farbabweichungen reicht es angesichts der nicht vollständigen Farbraumabdeckung (91 %) zumindest für ein gutes Ergebnis (Delta-E94-Average: 0,91; Delta-E94-Maximum: 2,82).
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt. Eine von BenQ „AMA“ getaufte Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Hoch“ und „Premium“. Als Standardwert ist „Hoch“ voreingestellt.
Overdrive 60 Hz
60 Hz, Overdrive „AMA Aus“
Bei 60 Hz und ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel und den schnellsten Grauwechsel jeweils mit 13,6 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 21,2 ms. Der CtC-Wert wird mit 20 ms ermittelt.
Überschwinger sind dafür keine zu beobachten, die Abstimmung ist völlig neutral.
Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
60 Hz, Overdrive „AMA Hoch“
In der Werkseinstellung „AMA Hoch“ werden die Schaltzeiten schon deutlich verkürzt. Wir messen den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 13,2 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 10 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 14,3 ms. Der CtC-Wert hat sich jetzt auf 12 ms verkürzt und liegt zumindest für Büro- und Grafikarbeiten auf einem völlig ausreichenden Niveau.
Erfreulicherweise sind auch in der Werkseinstellung „AMA Hoch“ bei effektiv gekürzten Reaktionszeiten praktisch keine Überschwinger auszumachen. Der vom Hersteller als Standard voreingestellte Wert „AMA Hoch“ ist somit optimal gewählt.
60 Hz, Overdrive „AMA Premium“
In der höchsten Stellung „AMA Premium“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 16,8 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 7,2 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 11,4 ms. Auch der CtC-Wert kann mit 8 ms noch weiter verkürzt werden.
Hier treten zwar bereits leichte Überschwinger auf, die aber noch nicht merklich die Bildqualität mindern. Zum Spielen ist daher die höchste Stufe auf jeden Fall die richtige Wahl, die auch ohne Weiteres zum normalen Arbeiten beibehalten werden kann.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
