Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, Adobe RGB, ECI-RGB v2, ISO Coated v2 (ECI), DCI-P3 RGB
Farbraum | Abdeckung |
ISO Coated v2 | 99 % |
sRGB | 99 % |
Adobe RGB | 99 % |
ECI-RGB v2 | 92 % |
DCI-P3 RGB | 99 % |
sRGB, Adobe RGB und DCI-P3 RGB werden nahezu vollständig abgedeckt. Präzise kann auch die durch die FOGRA39-Charakterisierungsdaten beschriebene Offset-Druckbedingung reproduziert werden. Damit sind aussagekräftige Proof-Simulationen möglich. Erfreulich ist auch die vergleichsweise hohe Abdeckung von ECI-RGB v2, das gern in medienneutralen Workflows Verwendung findet. Der BenQ SW272U kann in Sachen Farbumfang daher voll überzeugen und ermöglicht volle Flexibilität.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Werkseinstellung (Farbmodus: „User“)

Die Werkseinstellung haben wir in diesem Fall leicht angepasst und den BenQ SW272U im Farbmodus „User“ (Farbtemperatur: 6500 K, Gamma: 2.2, Gamut: Adobe RGB) vermessen. Das Ergebnis überzeugt: Alle von uns erfassten Parameter korrelieren mit den jeweiligen Einstellungen im OSD. Die Graubalance ist sehr gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Farbmodus sRGB im Vergleich mit sRGB

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Farbmodus Adobe RGB im Vergleich mit Adobe RGB

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Farbmodus DCI-P3 im Vergleich mit DCI-P3 RGB

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Farbmodus Display P3 im Vergleich mit DCI-P3 RGB

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Der sRGB- und der Adobe-RGB-Modus wurden sorgfältig implementiert. Die Abweichungen in den bunten Farben sind sehr gering. Auch die Graubalance überzeugt. Ein wiederum sehr gutes Resultat. Entsprechende Inhalte können damit bereits ohne weitere Maßnahmen sehr ansprechend auch in nicht Farbmanagement-fähigen Anwendungen wiedergegeben werden.
Im DCI-P3-Bildmodus hält man sich an die originäre Spezifikation. Das führt zu einem Weißpunkt, der stark von der Tageslichtkurve abweicht. Wir weisen dieses Ziel im Report nicht explizit aus. Gut: Die Helligkeit ist nicht auf die normativen 48 cd/m² fixiert. Die Farbtransformationen gelingen auf den ersten Blick zwar noch hinreichend präzise, im Vergleich zum sRGB- und Adobe-RGB-Modus sind die Abweichungen aber durchweg höher. Die Ursache: Unsere Referenzwerte basieren auf der DCI-P3-Spezifikation bei einem Weißpunkt von D65.
Der Display-P3-Bildmodus referenziert die entsprechende Spezifikation von Apple. Sie sieht D65 als Weißpunkt und sRGB als Tonwertkurve vor. Dies ist der Grund für die nun deutlich erhöhten Abweichungen. Für den Test unterstellten wir weiterhin eine Gamma-2.6-Tonwertkurve.
Die Firmware-Ingenieure von BenQ sollten entweder den Gamma-Regler durchweg voll verfügbar machen oder den DCI-P3-Bildmodus zumindest optional für einen Weißpunkt von D65 optimieren. Das ICC (International Color Consortium) sieht für seine beiden DCI-P3-Referenzprofile stets Gamma 2.6 vor – auch bei einem Referenzweißpunkt von D65.
Im nicht aufgeführten Farbmodus M-book verspricht BenQ eine visuelle Übereinstimmung mit aktuellen MacBook-Displays. Das ist aber schon aufgrund der individuell unterschiedlichen Wahrnehmung (Beobachtermetamerie) ein nie vollständig erreichbares Ziel. Farbmetrik und -messtechnik unterliegen hier inhärenten Einschränkungen. Eine wirkliche Abstimmung im Parallelbetrieb kann daher nur visuell erfolgen. Das mögliche Vorgehen: Der Weißpunkt des BenQ SW272U wird mit seinen RGB-Gain-Reglern an den Weißpunkt des MacBook-Displays angeglichen und anschließend vermessen. Die Messwerte bilden das Kalibrationsziel.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde der BenQ SW272U aus Palette Master Ultimate heraus hardwarekalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Tonwertkurve, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung

Der BenQ SW272U zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Shaper-Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand präzise. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist sehr gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit Adobe RGB (farbtransformiert)

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit ECI-RGB v2 (farbtransformiert)

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit DCI-P3 RGB (farbtransformiert)

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Monitorprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Das gelingt für den BenQ SW272U einwandfrei.
In sRGB, Adobe RGB und DCI-P3 RGB treten aufgrund seines großen Farbumfangs keine oder höchstens wenige Out-of-Gamut-Farben auf. Selbst in ECI-RGB v2, das gern in medienneutralen Workflows Anwendung findet, sind die Ergebnisse ordentlich. Nur einige, stark gesättigte Tonwerte können lediglich näherungsweise durch eine Abbildung auf die Farbraumgrenze reproduziert werden. Die Gefahr von Tonwertabrissen ist im Vergleich zu vielen anderen Monitoren mit erweitertem Farbraum so nochmals reduziert.