Test BenQ SW272U: Bildbear­beitung mit hohem Farbumfang
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Netzdiagramme

In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall befinden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

AMA "Off": Netzdiagramm
AMA „Off“: Netzdiagramm
AMA "On": Netzdiagramm
AMA „On“: Netzdiagramm

Latenzzeit

Die Latenz oder auch Signalverzögerungszeit ist ein wichtiger Wert für Spieler, garantieren niedrige Werte doch ein direktes Feedback. Beim BenQ SW272U messen wir im Minimum mit rund 10,5 ms eine absolut akzeptable Signalverzögerung.

Backlight

Die Hintergrundbeleuchtung des BenQ SW272U basiert auf Leuchtdioden. Ihre Helligkeit wird durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, weshalb schmale Unterbrechungen im Lichtstrom entstehen. Ein störendes Flackern ist aber aufgrund der Frequenz im hohen kHz-Bereich selbst bei reduzierter Hintergrundhelligkeit nicht erkennbar.

Diagramm: LED-Hintergrundbeleuchtung mit PWM-Helligkeitsregelung
LED-Hintergrundbeleuchtung mit PWM-Helligkeitsregelung

Subjektive Bewertung

Der BenQ SW272U ist kein Monitor für ambitionierte Spieler. In Anbetracht seiner Marktpositionierung schlägt er sich in diesem Bereich dennoch achtbar. Das Spiel-Erlebnis leidet allerdings etwas unter dem eher mäßigen Kontrastumfang.

Wir empfehlen für die Wiedergabe von Spielen eine sRGB-Emulation. Das vermeidet nicht nur eine überzeichnete Farbreproduktion, sondern verbessert auch die Detailzeichnung in den Tiefen gegenüber einer Gamma-2.2-Tonwertkurve.

Bewertung

4.3

(GUT)

Fazit

Der BenQ SW272U ist eine gelungene Wachablösung des SW271C. Hervorstechendes Merkmal ist dabei sicherlich der hohe Farbumfang seines blickwinkelstabilen und gut ausgeleuchteten IPS-Panels. So stehen dem Anwender alle Möglichkeiten für anspruchsvolle Bildretuschen und Proof-Simulationen offen. Graubalance und Präzision der Tonwertkurve überzeugen ebenfalls. Leider kann der volle Farbumfang nur im Rahmen der Hardware-Kalibration genutzt werden.

Das bislang ausgesprochen positive Bild wird durch einen höchstens durchschnittlichen Kontrastumfang etwas getrübt. Dieser wird zudem durch die – allerdings sehr sorgfältig umgesetzte – Flächenhomogenitätsverbesserung weiter reduziert. Andere IPS-Panel-Varianten sind hier inzwischen besser aufgestellt. In jedem Fall sollte BenQ die Funktion im OSD für den Benutzer zugänglich machen.

Der leistungsfähige Scaler mit 16-Bit-3D-LUT ist eine ideale Grundlage für die Hardware-Kalibration. Die Parametrierbarkeit der mitgelieferten Software überzeugt. Viele Detailmängel aus Vorgängerversionen wurden beseitigt. Mit der Integration einer Farbraum-Emulation in den Ablauf der Kalibration wird Farbsicherheit auch in nicht Farbmanagement-fähigen Anwendungen sichergestellt.

Uneingeschränkt erfreulich ist die flexible Signalverarbeitung, die in niedrigen Auflösungen eine (Judder-freie) Ansteuerung sogar bis 75 Hz erlaubt. Die Schwächen des Deinterlacers sind da höchstens eine Randnotiz und heute kaum noch von Bedeutung.

USB-C samt Power Delivery und ein weiterer USB-Upstream-Anschluss helfen, Kabelsalat auf dem Schreibtisch zu vermeiden. Der kabellose Hotkey Puck trägt seinen Teil dazu bei und erleichtert die Bedienung erheblich.

Die HDR-Wiedergabe ist technisch durch Panel, Hintergrundbeleuchtung und kleinere Implementierungsschwächen limitiert. Leider kann der entsprechende Bildmodus auch nicht manuell zugeschaltet oder parametriert werden.

Der BenQ SW272U ist mit einem Straßenpreis von knapp 1.300 Euro nicht gerade ein Schnäppchen, aber fair kalkuliert. Vergleichbar positionierte Geräte der Konkurrenz liegen auf einem ähnlichen Preisniveau.

Testlogo BenQ SW272U

Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den SW272U leihweise von BenQ zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.

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Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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