Betriebsgeräusch, Kühlung und Wartung
Laut Hersteller beträgt das Betriebsgeräusch 30 dB(A) im hohen Lichtmodus und 28 dB(A) im Eco-Modus. Unsere Messung bestätigt diesen Wert aus 1 m Entfernung frontal vor dem Projektor.
Die Kühlung erfolgt über mehrere Lüfter, welche die Abwärme seitlich aus dem Gehäuse abtransportieren. Die Lüfter besitzen einen angenehm sonoren Ton, so dass diese im hohen Lichtmodus hörbar, aber nicht weiter störend für uns sind. Bereits leise Dialoge aus den Lautsprechern lassen das Betriebsgeräusch in den Hintergrund treten.
Im Öko-Modus ist der BenQ W4000i kaum noch hörbar im Raum. Anders verhält es sich mit dem SmartEco-Modus. Hierbei handelt es sich um eine dynamische Helligkeitsregelung. Diese regelt nicht nur die LED-Lichtquelle, sondern auch die Lüftersteuerung. Je nach Inhalten und somit Lichtausbeute laufen die Lüfter mal schneller, mal langsamer zwecks Kühlung der Lichtquelle. Dieser ständige Wechsel ist auffälliger als ein gleichbleibender Pegel.
BenQ beziffert die Lebensdauer der LED-Lichtquelle mit 20 000 Stunden im normalen (hohen) Lichtmodus und 30 000 Stunden im Öko-Modus. Das sind deutlich höhere Werte, als sie üblicherweise Hochdrucklampen erzielen, die in der Praxis nach etwa 2000 Stunden gewechselt werden sollten, weil sich deren Lichtleistung bis dahin schon massiv verringert hat. Nicht so bei LEDs. Durch die lange Lebensdauer ist ein teurer Lampenwechsel nicht mehr nötig.
Um die Aussage mal in Zahlen zu veranschaulichen: Wenn mit dem BenQ W4000i täglich ein zweistündiger Film geschaut wird, beträgt die Lebensdauer im hohen Lichtmodus über 27 Jahre. Damit ist das Gerät aber nicht defekt, sondern hat lediglich 50 % seiner Lichtausbeute eingebüßt und kann natürlich weiterverwendet werden – allerdings ist er dann nur noch halb so hell.
Eine Wartung durch den Nutzer ist nicht nötig, weil im BenQ W4000i keine Komponenten verbaut sind, die einer besonderen Pflege bedürfen. Luftfilter gibt es nicht, die regelmäßig gewechselt oder gesäubert werden müssen, weil diese bei der DLP-Technik nicht erforderlich sind. Allenfalls sollte das Objektiv gelegentlich abgestaubt werden, um die Bildqualität aufrechtzuerhalten.
Bedienung und OSD
BenQ hat dem Projektor zwei Handsender beigelegt. Die größere Remote-Control ermöglicht die komplette Gerätesteuerung. Dazu gehören die Einstellungen im On-Screen-Menü und die Nutzung der Smartfunktionen inklusive Sprachsteuerung. Die kleinere Fernbedienung ist ausschließlich für Smartfunktionen (siehe unten) vorgesehen. Sie verfügt zusätzlich über vier Direktwahltasten für YouTube, Prime Video, Netflix und Disney+.
BenQ hat die Beschriftung des On-Screen-Menüs modifiziert. Alle Tools sind nun sauber benannt und selbsterklärend gegliedert. Die Navigation durch das OSD gelingt zügig und verzögerungsfrei. Ab Werk ist ein Basismenü aktiv, in dem rudimentäre Einstellungen möglich sind. Diese beziehen sich auf die Auswahl von Bildmodus, Tonmodus, Lichtquellenmodus, 2D-Trapezkorrektur, Schnellmodus, HDR-Helligkeit, Informationen und Menütyp.
Alle Menüs überlagen die zugespielten Bildsignale, damit die Parameter grundsätzlich lesbar sind. Wir wechseln den Menütyp „Standard“ auf „Erweitert“, um tiefergehende Einstellungen vornehmen zu können.
Werden für HDR, SDR und 3D unterschiedliche Einstellungen vorgenommen, speichert der Projektor die Parameter. Wird später beispielsweise von HDTV auf eine 4K-UHD-Blu-ray umgeschaltet, wechselt der BenQ W4000i selbständig in den dafür vorgesehenen Bildmodus. Das hat den Vorteil, dass sich der Nutzer diesbezüglich um nichts weiter kümmern muss, was den Komfort deutlich steigert.
Das isf-Menü ist unter „System“ zu finden und lässt sich nur mittels Code öffnen. Leider liegt uns dieser nicht vor, so dass wir darauf nicht zugreifen können. Wirklich stören wir uns an diesem Umstand nicht, weil der BenQ W4000i ab Werk bereits sehr gut kalibriert ist (siehe Messungen unten) und über alle notwendigen Einstellmöglichkeiten verfügt, um die Farben nach Geschmack zu trimmen.
Zwecks Kalibrierung besitzt der BenQ W4000i ein 6-Achsen-Farbmanagement für Rot, Grün, Blau, Cyan, Magenta, Gelb und Weißpunkt. Darüber hinaus kann das Gamma rudimentär eingestellt werden. Dafür stehen feste Presets wie 2,2 und 2,4 zur Verfügung.

Das Preset „Empfohlene Farbtemperatur“ finden wir zunächst nicht besonders aussagekräftig. Bei genauerer Untersuchung stellen wir fest, dass damit der Graustufenverlauf nicht nur an zwei Punkten einzustellen ist, wie es bei herkömmlichen Gain/Offset-Anpassungen üblich ist. Vielmehr kann an elf Positionen RGB und somit auch das Gamma angepasst werden, indem RGB gleichermaßen angehoben oder abgesenkt wird. Im Grunde handelt es sich um einen Elf-Punkte-Farb-Equalizer.
Auf die klassischen Gain/Offset-Regelungen muss allerdings nicht verzichtet werden. Diese hat der BenQ W4000i ebenfalls implementiert. Da die einzelnen Menüs interagieren, haben wir uns entschlossen, die Kalibrierung mit dem Farb-Equalizer durchzuführen.
Unter „Anzeige“ kann das Seitenverhältnis angepasst werden. Normalerweise reicht die Werkseinstellung „Auto“, um alle Inhalte im korrekten Format zu projizieren. Nun ist dort ein Seitenverhältnis von 2.4:1 aufgeführt. Hierbei handelt es sich um ein Feature für Heimkinobesitzer, die einen Anamorphoten vor dem Beamer verwenden, um auf einer Leinwand im Cinemascope-Format 16:9-Inhalte (wie eine Fußballübertragung oder den Spielfilm Tom & Jerry) mit konstanter Höhe zu erleben. So wie BenQ das Feature implementiert hat, ist es leider unbrauchbar – denn es fehlt ein weiterer Modus, der Filme mit Letterbox-Balken in vertikaler Richtung verzerrt. Da so ein Modus nicht vorhanden ist, ergibt die Nutzung eines Anamorphoten in Kombination mit dem W4000i keinen Sinn.