Test BenQ W5800: 4K-Projektor mit brillanten Farben
5/6

Empfohlene Bildeinstellungen

Für ein stimmiges Grund-Setup haben wir folgende Einstellungsempfehlungen für Sie. Diese sind eine gute Grundlage, um eine Kalibrierung darauf aufzubauen.

HDTV

Bildmodus Filmmaker
Kontrast 50
Helligkeit 50
Farbe 50
Schärfe 12
Gamma 2,4
Farbtemperatur Normal
Color Enhancer 9
Pixelverstärker 4K 2
Bewegungsverbesserung Niedrig
Lokale Kontrastverbesserung Aus
Globale Kontrastverbesserung Aus

HDR

Bildmodus HDR
Kontrast 50
Helligkeit 50
Farbe 65
Schärfe 12
HDR-Helligkeit 1
Farbtemperatur Normal
Color Enhancer 10
Pixelverstärker 4K 3
Bewegungsverbesserung Niedrig
Lokale Kontrastverbesserung Hoch
Globale Kontrastverbesserung Niedrig

Subjektive Beurteilung

Die Hautfarben der Damen sehen natürlich aus. Grau ist identisch, ebenso der Verlauf von Schwarz zu Weiß. Die Farbabstufungen sind vergleichbar, Gleiches gilt für die quadratischen schwarzen und weißen Felder. Moiré-Effekte an feinen Linien treten nicht auf, gleichfalls sind dank der hervorragenden Schärfe des BenQ W5800 keine Aliasing-Effekte sichtbar.

Das Rapsfeld wird originalgetreu reproduziert – das trifft sowohl auf das Grün als auch auf die gelben Blüten zu. Wolken und Himmel unterscheiden sich nicht zwischen Original und Projektion. Das ist alles der herausragenden Darstellungsqualität des BenQ W5800 zu verdanken.

Die leichten Abweichungen im Screenshot sind der Fotoaufnahme zuzuschreiben und kommen so in der Projektion nicht vor.

Original-Farbraumabdeckung
Original-Farbraumabdeckung
BenQ W5800: Screenshot des Testbildes der Farbraumabdeckung
BenQ W5800: Screenshot des Testbildes der Farbraumabdeckung

Gaming

Der BenQ W5800 ist als reiner Heimkino-Projektor konzipiert. Einen Gaming-Modus besitzt er demzufolge nicht. Ebenso muss auf spielebezogene Einstellmöglichkeiten verzichtet werden, wie sie der BenQ X3000i zur Verfügung stellt.

Wie fast alle Heimkino-Boliden besitzt auch der BenQ W5800 keinen Lautsprecher, sodass wir empfehlen, die PlayStation oder Xbox an den AV-Receiver anzuschließen und diesen mit dem Projektor via HDMI zu verbinden. Auf diese Weise wird der Sound direkt vom AVR abgegriffen und vom angeschlossenen Lautsprechersystem wiedergegeben. Das Bild wird weitergeleitet zum Projektor, sodass Profis und sehr anspruchsvolle Enthusiasten einen leichten Input-Lag ausmachen dürften.

Laien und Gelegenheitszocker profitieren hingegen von der exquisiten Farbdarstellung. Ego-Shooter oder Sport-Games sehen sehr natürlich aus.

Wir starten wieder mal mit dem Spiel F1. Einzelne Zuschauer auf den Tribünen sind zu erkennen, während sie dem Geschehen auf der Rennstrecke in Monaco folgen. Die rot-weiße Streckenbegrenzung ist klar und deutlich differenziert. Als wir am Hafen entlangrasen, reagiert unser Renner prompt auf Lenkbewegungen. Beschleunigen und Bremsen sind verzögerungsfrei. Allerdings kommen wir den Leitplanken schon öfter gefährlich nahe. Dem Spaß tut dies aber keinen Abbruch.

SDR

Fotografen und Filmfreunde profitieren gleichermaßen von der exakten Farbdarstellung, die der Beamer bereits in der Werkseinstellung liefert. Bildwerke in sRGB und Rec. 709 werden realistisch reproduziert – genau so, wie sie auf einem guten Monitor für Fotografen zu sehen sind. Schwarz-Weiß-Filme und Fotos gefallen ob ihrer Neutralität. Von der Mitte bis zum Rand werden Farben und Schärfe herausragend abgebildet. Selbst auf Testbildern können wir keine Abschattung oder Verfärbung zum Rand ausmachen.

In der Panorama-Aufnahme von Hamburg fallen uns gleich mehrere Aspekte auf: Die rote Farbe des Doppeldeckers und die gelbe Aufschrift „Stadtrundfahrt“ werden exakt vom BenQ W5800 auf die Leinwand projiziert. Einzelne vertikale Streben an der Brücke im Vordergrund sind noch erkennbar, ebenso wie die Personen im Bus. Die Applikationen unter den Fenstern werden deutlich herausgeschält. Diese Aufnahme können allenfalls Projektoren mit nativer 4K-Auflösung noch feiner abbilden.

Originaldatei vom Hamburg-Panorama
Originaldatei vom Hamburg-Panorama
Detailausschnitt
Detailausschnitt

Spielfilme, Serien und Live-Sport mit 24 und 50 Hz werden nicht originalgetreu von unserem Testgerät projiziert, sondern auf 60 Hz hochgerechnet. Das ist eine Eigenschaft des 0,47″-DLP-Chips, die vom DMD-Hersteller Texas Instruments in den Datenblättern genau so aufgeführt ist. Abhilfe schafft die Zwischenbildberechnung (Bewegungsverbesserung), die diesem Manko (Pulldown-Ruckeln) entgegenwirkt. Mit hinzugeschalteter FI ist die Bewegungsdarstellung angenehm flüssig, ohne dass wir einen Seifenoper-Effekt ausmachen.

Top Gun: Maverick und West Side Story spielen wir von Blu-ray zu. Die Zwischenbildberechnung stellen wir pauschal auf „Niedrig“, weil uns die Darstellung ausgesprochen gut gefällt. Eine noch feinere Dosierung gelingt im Benutzer-Menü der „Bewegungsverbesserung“. Hier dürften alle auf ihre Kosten kommen, egal ob eine naturgetreue 24-Hz-Darstellung angestrebt wird oder eine flüssigere Wiedergabe (ähnlich Videospielen).

Der BenQ W5800 stellt alle Inhalte bis zum Rand messerscharf dar. Im Remake von West Side Story sieht nicht nur die Tanzeinlage mit dem Song „America“ herausragend gut aus, auch die Schilder über den kleinen Geschäften sind pixelgenau abgebildet.

Screenshot: Bildmodus „Filmmaker“ mit FI „Niedrig“
Screenshot: Bildmodus „Filmmaker“ mit FI „Niedrig“
Screenshot: Bildmodus „Filmmaker“ messerscharf bis zum Rand
Screenshot: Bildmodus „Filmmaker“ messerscharf bis zum Rand

Die Laserlichtquelle besitzt ein Doppel-RGB-Farbrad, um das Licht in Rot, Grün und Blau aufzuspalten. Die Farbwiedergabe geschieht sequenziell, wie in dieser Preisklasse von allen DLP-Projektoren üblich, da nur ein Chip zur Bilderzeugung verbaut ist. Der dadurch entstehende RBE (Regenbogen-Effekt) ist sehr gering, weil die Laserdioden sehr schnell schalten. Ein Farbblitzen fällt uns gelegentlich an kontrastreichen Kanten auf, etwa in Weltraumszenen und im Abspann mit weißer Laufschrift auf schwarzem Hintergrund. Diesen Effekt bewerten wir aber als angenehm gering, sodass auch diesbezüglich empfindliche Gemüter einen Blick riskieren dürfen. In Tageslichtaufnahmen und Sportveranstaltungen ist kein Farbblitzen auffällig.

Michael B. Rehders

… arbeitet seit 1996 als freiberuflicher Journalist, Fotograf und Autor mit Schwerpunkt Projektoren. Als Color-Management-Experte hält er Vorträge auf Hochschulen, Universitäten, Messen und schult Grafiker sowie Fotografen im Umgang mit Messequipment und Farbmanagement. Für PRAD ist er seit 2023 tätig.

Interessante Themen

4 Gedanken zu „Test BenQ W5800: 4K-Projektor mit brillanten Farben“

  1. Hi,

    mal eine Frage zur Zwischenbildberechnung: funktioniert die auch im 3D-Modus? Ich habe schon Wettbewerbsprodukte gesehen, die das nicht können, und nur im 2D-Modus sowas bieten. Hintergrund: Suche 4k-Ersatz für einen PT-AE5000…

    Danke, Christoph

    Antworten
  2. Hallo,
    in welchem Testumfeld haben Sie den Projektor getestet?
    Und vorallem: auf welcher Leinwand haben Sie die Bilder gesehen? Die Fragen entstehen, da die Wahl eines Projektors aus meiner Perspektive weniger kompliziert ist, als die entsprechende Leinwand zu finden!

    Herzlichen Dank (auch für die vielen Tests 🙂 !
    Alex

    Antworten
    • Wir testen alle Projektoren in unserem Screening-Room, um gleiche Voraussetzungen für alle Testgeräte zu schaffen und somit reproduzierbare Messergebnisse. Als Leinwand verwenden wir eine ClearPix Ultimate Weiß 0,75 mit THX Lizenz von Screen Research. Hierbei handelt es sich um eine schalldurchlässige Leinwand mit Gewebetuch, die für ihre Farbneutralität und sehr gute Sound-Durchlässigkeit bekannt ist.

      https://www.prad.de/images/screening-room.jpg

      Antworten
  3. Einfach unglaublich!
    Da versucht man ganz normal einen interessant erscheinenden Text zu lesen, aber es geht nicht.
    Ständig springen einem bunte, animierte Werbebanner ins Gesicht, sogar während ich diesen Satz hier schreibe verschiebt sich plötzlich der komplette Content um einer bunten, blinkenden Anzeige Platz zu machen!
    Prad war mal eine super Seite, heute ist es ein Belästigungsportal für die schlimmsten und nervigsten Werbemethoden.
    Wer liest sowas noch? Bzw. wer schafft es überhaupt noch, während die Seite ständig hin und her springt?
    Ist es nicht deprimierend sich die Mühe für einen Testbericht zu machen den dann keiner liest, weil die abartig nervige Werbung es einem verunmöglichst?

    Antworten

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