OSD
Trotz der umfassenden Hardware-Kalibration verzichtet EIZO nicht auf ein sehr umfangreiches OSD. Es gliedert sich in sieben übersichtlich aufgebaute Hauptmenüpunkte.
Über einen Helligkeitsregler wird die Intensität der Hintergrundbeleuchtung verändert. Der gewünschte Weißpunkt kann über Voreinstellungen in Kelvin, drei RGB-Gain-Regler oder normative Vorgaben angepasst werden.
Eine Veränderung der Tonwertkurve ist über den Gammaregler möglich. Abseits fixer Werte (1.6–2.7) kann unter anderem auch die sRGB-Charakteristik direkt ausgewählt werden. Daneben stehen PQ- und HLG-Transferfunktionen zur Verfügung. Die Gradationscharakteristik kann hier über weitere Parameter angepasst werden. Umfangreich fällt auch die Farbraum-Emulation aus. Neben sRGB und Adobe RGB sind DCI-P3 RGB und ITU-R BT.2020 verfügbar. Ein optionales Gamut-Clipping stellt die präzise Reproduktion von In-Gamut-Farben sicher und ist besonders für den großen, in ITU-R BT.2020 definierten Farbumfang interessant. Die Farbraum-Emulation kann via ColorNavigator ganz individuell gesteuert werden.
Drei Skalierungseinstellungen erlauben die seitengerechte, flächenfüllende und unskalierte Anzeige eingehender Signale. Ihr Dynamikbereich findet ebenfalls Berücksichtigung.
Die Selbstkalibration wird über einen eigenen Menüpunkt konfiguriert. Aus einer vorhergehenden Kalibration mit ColorNavigator werden die notwendigen Zielparameter ermittelt. Die Einstellungen, zum Beispiel eine genaue Zeitplanung, können vom Benutzer allerdings auch vollständig in der Software verwaltet werden.
Weitere Funktionen umfassen die Auswahl der Menüsprache und die Positionierung des OSD.
Bildqualität/Signalverarbeitung
Allgemein
EIZO greift für den CG2700S auf ein 27 Zoll großes IPS-Panel mit LED-Hintergrundbeleuchtung zurück. Weitere Informationen sind dem Datenblatt nicht zu entnehmen. Zur Optimierung ihres Emissionsspektrums, also Konvertierung bzw. Filterung in den gewünschten, relativ schmalbandigen Bereich, könnten sogenannte Quantum-Dots zum Einsatz kommen.
Teil der Signalverarbeitung im Scaler ist eine programmierbare 3D-LUT. Damit ist eine wichtige Voraussetzung für die akkurate und verlustfreie Farbreproduktion – über alle OSD-Bildmodi hinweg – erfüllt. Das gilt natürlich und gerade auch für die Hardware-Kalibration über ColorNavigator. Unsere Tests weisen dann auch entsprechend optimale Resultate aus. Farbabrisse bleiben stets aus, die Darstellung ist visuell und messtechnisch äußerst neutral.
Die Bildqualität vermag auch höchste Ansprüche zu erfüllen. Neben einer neutralen und homogenen Darstellung punktet der EIZO CG2700S durch die sehr gute Blickwinkelstabilität seines IPS-Panels und einen vergleichsweise hohen Kontrastumfang. Überdies wurde ein für die IPS-Technologie sonst üblicher Kontrastverlust, der bereits bei frontaler Betrachtung zu störenden Aufhellungen führen kann, stark reduziert.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der EIZO CG2700S besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Körnungs- beziehungsweise Glitzereffekte bleiben vollständig aus.
Interpolation
Unsere Testsignale werden gut verarbeitet. Eine Skalierung durch die Grafikkarte verbessert die Darstellung nicht. EIZO verzichtet auf einen separaten Schärferegler, der jedoch in den meisten Umsetzungen ohnehin nur fragwürdige Verbesserungen erzielt.
Inhalte mit quadratischem Pixelseitenverhältnis können verzerrungsfrei dargestellt werden. Gleiches gilt aber auch für davon abweichende SD-Videosignale. Im Test ist es uns nicht gelungen, den EIZO CG2700S in 1280 x 1024 und 1280 x 960 korrekt anzusteuern. Das sollte aber keine echte Einschränkung sein.
Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist stets identisch, und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert.

Juddertest
Um die vom EIZO CG2700S unterstützten Frequenzen und Wiedergabe-Eigenschaften zu testen, haben wir verschiedene Signale zugespielt und das Ergebnis bewertet.
Unsere von 24 bis 75 Hz reichenden Testsignale werden durchgängig unterstützt. Die Darstellung ist mit allen, insbesondere für die Videowiedergabe wichtigen Bildwiederholfrequenzen (24 Hz, 50 Hz, 60 Hz) judderfrei.
Deinterlacing
Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.
Der EIZO CG2700S erkennt die originären Vollbilder nicht. Auflösungsverluste sind die Folge. Das Deinterlacing gelingt aber insgesamt durchaus gut. Kamm-Artefakte bleiben selbst bei schlechtem Material mit wenig Im-Bild-Bewegung aus.

Signalpegel und Farbmodell
Der EIZO CG2700S verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Signale. Eine Anpassung des Dynamikbereichs ist über die Einstellung „Input Range“ möglich. „Limited“ unterstellt ein gemeinhin übliches Videosignal ohne BtB- und WtW-Anteile (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16 bis 235). „Limited (109 % White)“ erhält dagegen mögliche Informationen in den Lichtern (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16 bis 254). „Full“ ist die korrekte Auswahl für Signale, die den vollen Dynamikumfang ausnutzen (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 0 bis 255).
hi, which kind of software did you use to determinate the contrast ratio before ans after DUE function?
Ist das Bild bei „Ausleuchtung“ mit dem DUE an oder aus? Es gibt danach im Text Bestnoten, aber das Bild zeigt dies ja so nicht. Ein Foto mit DUE aus und an wäre klasse.