Test NEC E273F: Energie­effi­zienter Office-Monitor

27 Zoll großer Büro-Monitor der MultiSync-Serie begeistert mit einem sparsamen Energieverbrauch sowie einer guten Farbreinheit und Helligkeitsverteilung

Einleitung

Als „Kommunikationszentrale für ergonomische Arbeitsplätze“ will sich der neue NEC MultiSync E273F – kurz NEC E273F – verstanden wissen. Dazu verfügt der 27 Zoll große Bildschirm über einen USB-C-Anschluss, der auch gleich den Kabelsalat auf dem Schreibtisch reduzieren hilft. Mit nur einem Kabel können Video-, Audio- und USB-Daten übertragen werden – bei gleichzeitiger Stromversorgung des angeschlossenen Gerätes mit bis zu 65 Watt.

Dem Einsatzzweck entsprechend, hat NEC beim E273F ferner eine hohe Priorität auf die Gesundheit der Anwender gelegt. Die Augen der Anwender sollen mit der integrierten Low-Blue-Light- und Flicker-free-Technologie geschont werden, ohne dabei Abstriche hinsichtlich einer lebensechten Farbdarstellung machen zu müssen. Für eine bequeme Arbeitshaltung sorgen umfassende Ergonomie-Funktionen.

Beim Display handelt es sich um ein IPS-Panel mit White-LED-Backlight. Die 27-Zoll-Diagonale bietet viel Platz für Multitasking. Die Auflösung beträgt allerdings nur 1920 x 1080 Pixel (Full HD). Für den Unternehmenseinsatz ist optional eine VESA-Halterung für Thin Clients erhältlich.

Den NEC E273F gibt es in zwei Farbvarianten, schwarz (E273F-BK) und weiß (E273F-WH). Der auf Business- und Office-Zwecke ausgelegte NEC E273F war zum Zeitpunkt der Testerstellung zu einem Straßenpreis von 349 Euro erhältlich.

Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des NEC E273F-BK.

Lieferumfang

Neben dem Monitor sind im Lieferumfang Kabel für Strom, USB-C und DisplayPort enthalten. Am Standbein kann ein Kunststoff-Clip zum Bündeln der Kabel aufgesteckt werden. Bei der dicken Papierbeilage handelt es sich nur um Installationsanweisungen in mehreren Sprachen. Ein ausführliches Handbuch kann als PDF direkt über die Produkt-Website heruntergeladen werden. Treiber, ein Standard-Farbprofil und Zusatz-Software werden dort aber nicht angeboten.

Lieferumfang des NEC E273F
Lieferumfang

Optik und Mechanik

Die Montage des NEC E273F ist schnell erledigt, da das Standbein bereits vormontiert ist. Lediglich die Bodenplatte muss noch aufgesetzt und mit einer Flügelschraube fixiert werden. Das Standbein ist an der Display-Rückseite allerdings fest verschraubt und kann nicht einfach per Knopfdruck gelöst werden. Zur Wand- bzw. Schwenkarm-Montage nach VESA 100 x 100 müssen erst vier Schrauben gelöst werden. Dafür benötigt man dann aber in den meisten Fällen auch keinen speziellen Adapter.

Fest montiertes Standbein
Fest montiertes Standbein
Standfuß Vorderseite
Standfuß Vorderseite
Montage des Standfußes
Montage des Standfußes
Fixierung mit Flügelschraube
Fixierung mit Flügelschraube

Laut der Beschreibung auf der Website soll der NEC E273F einen äußerst schmalen Rahmen besitzen und nur wenig Stellfläche benötigen. Ersteres ist sicher richtig. Oben und seitlich misst der Rahmen kaum 1 mm. Auch mit den ca. 5 mm, die bis zum eigentlichen Bild dazukommen, ist das sehr wenig. Unten misst der Rahmen allerdings ca. 1,5 cm. Dennoch eignet sich der NEC E273F damit sehr gut für den Einsatz in Mehrschirmsystemen – vor allem, wenn man zwei Geräte nebeneinanderstellt. Der Standfuß selbst ist aber nicht sonderlich klein geraten und geht mit der genutzten Stellfläche nicht besonders sparsam um.

Ansicht Display vorne in der höchsten Stellung
Ansicht vorn in der höchsten Stellung
Ansicht Display hinten in der höchsten Stellung
Ansicht hinten in der höchsten Stellung
Ansicht Display vorne in der niedrigsten Stellung
Ansicht vorn in der niedrigsten Stellung
Ansicht Display hinten in der niedrigsten Stellung
Ansicht hinten in der niedrigsten Stellung

Passend zum Einsatzzweck macht der NEC E273F allerdings einen soliden, seriösen und alltagstauglichen Eindruck.

Bei den Ergonomie-Funktionen sind alle Einstellmöglichkeiten vorhanden. Das Display kann mit je 170° in beide Richtungen gedreht werden. Die Höhe lässt sich um 13 cm variieren. In aufrechter Stellung kann das Display dabei fast bis auf den Drehteller abgesenkt werden. In der niedrigsten Stellung befindet es sich ca. 3 cm über dem Schreibtisch.

Display Ansicht 45°-Drehung nach links (von 170°)
Ansicht 45°-Drehung nach links (von 170°)
Display Ansicht 45°-Drehung nach rechts (von 170°)
Ansicht 45°-Drehung nach rechts (von 170°)

Die Neigung ist mit -5 bis +25° verstellbar. Auf Wunsch kann das Display auch um 90° in das Hochformat geschwenkt werden.

NEC E273F Ansicht seitlich
Ansicht seitlich
NEC E273F Ansicht seitlich mit maximalem Neigungswinkel nach hinten
Ansicht seitlich mit maximalem Neigungswinkel nach hinten
Ansicht Pivot seitlich
Ansicht Pivot seitlich
Ansicht Pivot von vorn
Ansicht Pivot von vorn

Über den Umfang der Ergonomie-Funktionen kann man sich also nicht beklagen, die Mechanik selbst ist aber optimierungsfähig. Vor allem der Drehteller konnte uns nicht überzeugen. Das Drehen ist derart schwergängig, dass man kaum einen Unterschied zum „rohen“ Verdrehen bis über den Anschlag hinaus merkt. Auch die Höhenverstellung hört sich ziemlich „schleifend“ an. Die Verstellung der Neigung geht dagegen in Ordnung. Insgesamt ist bei der Bedienung aber zu viel Kraftaufwand erforderlich.

Standbein des NEC E273F
Standbein

Zum Bündeln der Kabel kann ein Kunststoff-Clip aufgesetzt werden, der sich allerdings aus unserer Sicht nur viel zu hoch anbringen lässt.

Kunststoff-Clip zur Kabelführung am Standbei des NEC E273F
Kunststoff-Clip zur Kabelführung

Das Netzteil ist beim NEC E273F direkt im Gehäuse untergebracht, das trotzdem nur über sehr dezente Lüftungsschlitze verfügt. Mehr ist offensichtlich jedoch nicht notwendig. Selbst nach längerem Betrieb konnten wir auf der Rückseite praktisch nirgendwo eine nennenswerte Erwärmung feststellen.

Lüftungsschlitze auf der Displaygehäuserückseite
Lüftungsschlitze

Technik

Betriebsgeräusch

Wir haben beim NEC E273F keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Standby wie auch in Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos – unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.

Stromverbrauch

Hersteller Gemessen
Betrieb maximal 23 W 17,92 W
Betrieb typisch 18 W
140 cd/m² k. A. 13,18 W
Betrieb minimal k. A. 8,5 W
Energiespar­modus (Standby) 0,36 W < 0,4 W
Ausgeschaltet (Soft Off) 0,25 W < 0,4 W
Ausgeschaltet (Netzschalter)

Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)

NEC nennt auf der Website einen Maximalverbrauch von 23 Watt. Nach unseren Messungen liegt der Bedarf bei maximaler Helligkeitsstufe mit 17,92 Watt sogar noch 22 % darunter. Im Handbuch wird allerdings ein Maximalverbrauch von 117 Watt genannt. Dieser Wert ist kaum nachvollziehbar, da die Power-Delivery über USB-C höchstens mit 65 Watt möglich ist. Wenn man sie berücksichtigt, dürfte die Leistungsaufnahme 88 Watt eigentlich nicht überschreiten.

Die Herstellerangaben für Standby und Soft-off entsprechen dagegen unseren Messungen. Die leicht schwankenden Werte liegen im Mittel auf jeden Fall unter 0,4 Watt. Einen Netzschalter, um den Monitor komplett vom Stromnetz zu trennen, besitzt der NEC E273F allerdings nicht.

Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz zeigt das Messgerät 13,18 Watt an. Die Effizienz bei dieser Helligkeit berechnet sich zu 2,1 cd/W. Das ist ein exzellenter Wert.

Anschlüsse

Mit DisplayPort, HDMI und USB-C verfügt der NEC E273F über alle modernen Signaleingänge – allerdings nur je einmal. Der USB-C-Port dient dabei auch als Upstream für den USB-3.0-Hub, der insgesamt drei Downstream-Ports aufweist. Zwei davon sind direkt bei den Signaleingängen auf der Rückseite untergebracht und eher für dauerhafte Installationen geeignet.

Anschlüsse des NEC E273F
Anschlüsse

Ein weiterer Downstream-Port für USB-Sticks etc. ist zusammen mit dem Kopfhörerausgang links hinter dem Rahmen untergebracht.

USB-3.0-Port und Kopfhörerausgang
USB-3.0-Port und Kopfhörerausgang

Der von NEC als „leistungsstark“ beworbene USB-C-Anschluss kann externe Geräte mit maximal 65 Watt mit Strom versorgen. Das ist ein üblicher Wert, kann für leistungshungrige Notebooks aber schon nicht mehr ausreichen.

Im Test ist uns aufgefallen, dass sich das Stromkabel nur recht schwer einstecken lässt. Hier muss man darauf achten, es wirklich bis zum Anschlag einzustecken. Sonst hat man sofort einen Wackelkontakt.

Bedienung

Das OSD wird über elektrostatische Bedienelemente gesteuert. Dank kleiner Hervorhebungen am Rahmen lassen sie sich auch blind erfühlen. In Verbindung mit der wenig intuitiven Navigation und dem nicht immer zuverlässigen Ansprechverhalten kann die Bedienung unsere Erwartung nicht ganz erfüllen.

Elektrostatische Bedienelemente ("Tasten")
Elektrostatische Bedienelemente

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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