Test EIZO EV2485: 16:10-Monitor für den Büroeinsatz
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Bildqualität

Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm. Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der Monitor folgende Werte ein:

Bildmodus: „User1“
Helligkeit: 91
Kontrast: 50
Gamma: 2,2
Farbtemperatur: 6500 K
RGB: 98/96/100
Color-Gamut: n. v.
DUE Priority: n. v.
Schärfe: 0
Reaktionszeit: Standard

Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.

Graustufen

Die Graubalance macht bereits ab Werk einen ausgezeichneten Eindruck. Die Graustufen wie auch der Grauverlauf wirken völlig neutral und auf beiden Bildhälften völlig identisch. Die hellsten Stufen lassen sich vollständig und die dunkelsten bis einschließlich Stufe 6 unterscheiden.

Farbschimmer sind keine zu beobachten. Sofern beim Leser in der unten stehenden Abbildung links rötliche Farbeffekte zu sehen sind, sind sie durch den Moiré-Effekt aufnahmebedingt und nicht dem Display geschuldet.

Graustufendarstellung vom IPS-Panel des EIZO EV2485
Graustufen

Eine gewisse Schwäche ist uns aber bereits hier beim Aspekt der Blickwinkelstabilität aufgefallen. Sie ist zwar einerseits recht gut, da die Zeichnung selbst bei extremeren Blickwinkeln in den dunkelsten wie in den hellsten Stufen praktisch vollständig erhalten bleibt. Anders sieht es aber bei der Farbtemperatur aus. Bereits ab Blickwinkeln von ca. 30° wird sie deutlich kühler.

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung des IPS-Panels bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung des IPS-Panels bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

Schaut man auf die Bildmitte, weiß bereits subjektiv der ausgezeichnete Schwarzwert zu gefallen, der später auch durch unsere Messungen bestätigt wird. Selbst bei zentrierter Blickrichtung kann man aber in den Ecken – vor allem links unten – leichte Aufhellungen erkennen. Auch wenn sie bei lotrechter Betrachtung überall weitgehend verschwinden, merkt man schon an der ungleichmäßigen Verteilung, dass sie nicht rein durch den Blickwinkel bedingt sind.

Dabei handelt es sich um eine sanfte Aufhellung größerer Bereiche. Ein eher scharfkantiges Edge-Bleeding gibt es nicht zu monieren, dafür aber dunklere Stellen vor allem am Rand unten – sozusagen ein negatives Edge-Bleeding. Die Aufhellungen wirken weitgehend farbneutral. Erst die verlängerte Belichtung bringt den leicht rötlichen Einschlag auf der rechten Seite eindeutig zum Vorschein.

Glow-Effekt horizontal
Glow-Effekt horizontal
Glow-Effekt von schräg oben
Glow-Effekt von schräg oben

Weicht man stärker von der mittigen Sitzposition ab, wird die übliche Aufhellung durch das IPS-Glow sichtbar – am stärksten bei diagonaler Ansicht. Von rechts ist sie überwiegend farbneutral. Von links zeigt sie dagegen einen leicht rötlich-gelblichen Einschlag.

Bei der Bedienung des OSDs in vollständiger Dunkelheit kann es schon mal passieren, dass die Finger dorthin kommen, wo sie eigentlich nicht hingehören – nämlich auf das Display. Dadurch ist uns beim EIZO EV2485 auch aufgefallen, dass der Bildschirm sehr empfindlich auf Druck reagiert. Bereits ein leichter Druck am unteren Glasrand reicht, um die Aufhellung in diesem Bereich zu verstärken.

Insgesamt ist die Ausleuchtung des EIZO EV2485 im Schwarzbild-Test zwar ordentlich, kann sich von deutlich günstigeren Geräten aber auch nicht merklich absetzen.

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Helligkeits- und Kontrastverlauf des EIZO EV2485
Helligkeits- und Kontrastverlauf des EIZO EV2485

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 343 cd/m². Kalibriert auf D65 steigt die Maximalhelligkeit sogar leicht auf 346 cd/m². Das liegt auf jeden Fall im Rahmen der Herstellerangabe von 350 cd/m².

Herunterregeln kann man den EIZO EV2485 extrem weit. Die von uns gemessene Minimalhelligkeit liegt bei nur 1 cd/m². Ein Arbeiten in absoluter Dunkelheit ist also auf jeden Fall problemlos möglich.

Der Helligkeitsanstieg erfolgt auch beim EIZO EV2485 nicht wie sonst üblich linear, sondern progressiv. Die Maximalhelligkeit ist auf jeden Fall mehr als ausreichend, übliche Arbeitshelligkeiten werden aber erst ab Einstellungen oberhalb der 50-Prozent-Marke erreicht.

Der verbleibende Bereich ist trotzdem ausreichend für eine Feinregelung der Helligkeit. Die Helligkeit wie auch die RGB-Gain-Regler machen beim EIZO EV2485 einen sehr präzisen Eindruck, sodass sich sehr genau die gewünschte Zielhelligkeit (bzw. der gewünschte Weißpunkt) einstellen lässt.

Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Bei einer Helligkeit von nur 1 cd/m² ist der Schwarzwert von unserem Messgerät nicht mehr sinnvoll ermittelbar. Da man im Reglerbereich von 0 bis 20 % schon Mühe hat, überhaupt noch den Mauszeiger zu finden, macht hier der Ausweis eines wie auch immer gearteten Kontrastverhältnisses auch keinen Sinn. Um die Durchschnittsberechnungen im sinnvollen Arbeitsbereich nicht zu verfälschen, haben wir dazu nur den Wertebereich von 40 bis 100 % verwendet.

Gemäß unseren Messungen liegt das Kontrastverhältnis in diesem Bereich nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei sehr guten 983:1.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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