Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 314 cd/m². Das liegt sogar 5 % über der Herstellerangabe von 300 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein nicht mehr sinnvoll nutzbares Minimum von 1 cd/m².
Der Helligkeitsanstieg erfolgt auch beim EIZO EV3895 nicht wie sonst üblich linear, sondern progressiv. Die Maximalhelligkeit ist auf jeden Fall mehr als ausreichend, übliche Arbeitshelligkeiten werden aber erst ab Einstellungen oberhalb der 50-Prozent-Marke erreicht.
Der verbleibende Bereich ist trotzdem ausreichend für eine Feinregelung der Helligkeit. Die Helligkeit wie auch die RGB-Gain-Regler machen beim EIZO EV3895 einen sehr präzisen Eindruck, sodass sich sehr genau die gewünschte Zielhelligkeit (bzw. der gewünschte Weißpunkt) einstellen lässt. Da wir zur Kalibrierung die RGB-Einstellungen in der Werkseinstellung belassen konnten, ändert sich auch an den Werten für die Maximal- und Minimalhelligkeit nichts.
Bei einer Leuchtdichte von nur 1 cd/m² ist der Schwarzwert von unserem Messgerät nicht mehr sinnvoll ermittelbar. Da man im Reglerbereich von 0 bis 20 % schon Mühe hat, überhaupt noch den Mauszeiger zu finden, ergibt hier der Ausweis eines wie auch immer gearteten Kontrastverhältnisses auch keinen Sinn. Um die Durchschnittsberechnungen im sinnvollen Arbeitsbereich nicht zu verfälschen, haben wir zur Kontrastberechnung nur Helligkeitseinstellungen von 30 % und größer verwendet.
Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei guten 925:1.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 5 % und einer maximalen Abweichung von 12,44 % noch gut. Die Farbhomogenität erreicht dagegen nur ein zufriedenstellendes Ergebnis. Die größte Abweichung finden wir in der Ecke links oben mit einem Delta C von 4,17. Der Durchschnittswert liegt bei einem Delta C von 2,09.
In dieser Hinsicht kann es der EIZO EV3895 mit Grafikmonitoren aus selbem Haus nicht ganz aufnehmen. Das bestätigt auch die visuelle Begutachtung.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der EIZO EV3895 besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des EV3895 bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.
Da bei einem extrabreiten Display wie in diesem Fall zu den horizontalen Rändern hin schon sehr flache Blickwinkel entstehen, spielt die Blickwinkelneutralität hier auch eine besondere Rolle. EIZO verwendet beim EV3895 zum einen ein IPS-Panel und zum anderen eine Wölbung im Radius von 2,3 m, die die Blickwinkel zu den horizontalen Rändern hin abmildert. IPS-Panels sind von Haus aus für ihre gute Blickwinkelstabilität bekannt. Dennoch gibt es auch hier Unterschiede. Beim EIZO EV3895 fällt sie insgesamt überdurchschnittlich gut und schlicht erstklassig aus.
Selbst der nicht ganz zu vermeidende Helligkeits- und Kontrastverlust fallen bei extremeren Blickwinkeln nur gering bzw. unterdurchschnittlich aus. Der Zeichnungsverlust in den Rippenshirts der beiden abgebildeten Damen ist nur minimal. Auch die Farbtemperatur bleibt praktisch unverändert. Die Farben und die Farbsättigung sowieso.
was ist eine GUTE Alternative?
Schicke meinen alten 24′ CG Eizo, der immer noch toll läuft, mir aber nun zu klein wird, in Pension.
Denke an 32 Zoll, aber ev wäre ein curved 38 er die bessere Wahl?
Asus, Samsung, Lenovo? OLED?
KVM Switch wichtig, RJ45 ebenso
bin planlos
und ich brauche KEINEN Gaming Screen!
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Hallo,
ich teste den Monitor gerade an meinem 2018 MacBook Pro 15″ und bekomme über den LAN Anschluss maximal auf 110 Mbps, meist eher um die 90 Mbps. Das ist leider sogar langsamer als das WLAN.
Sehr enttäuschend. IPV4 oder IPV6 macht bei mir hier keinen Unterschied.
Genau das selbe mit dem IPAD. Es scheint also am Monitor zu liegen. 🙁
Probiere doch bitte mal folgendes: Gehe ins OSD unter Signalformat USB-C und wähle WQHD+ 30Hz / USB3.1. Bei 60Hz nutzt er laut Handbuch USB2.0.
Danke für das Feedback. Habe den Monitor bereits zurück gesandt.
Aber selbst wenn es mit der Option ging halte ich das in der heutigen Zeit für keine Lösung. 30Hz geht garnicht.
Sehr schade das hier die Performance nicht stimmt. Da hätte man den LAN Anschluss auch gleich weg lassen können.
Aber rein vom USB-C her müsste doch mehr möglich sein, oder nicht? Die USB-C Docks schaffens ja auch.
ja, das sehe ich ähnlich, aber 60Hz sind mir einfach zu wenig.
Für diese Bildeigenschaften sowie 120Hz+ und FreeSync würde ich auch nochmal ne Schippe Geld drauflegen.
Hello,
danke für Eure Test & Beiträge, ich bin uneins 2x 2795 oder 1x 3895, was wäre Euer Setup?
Am Ende läuft es natürlich auf eine persönliche Präferenz hinaus und das Anwendungsgebiet. Mal schnell ein Fenster auf den anderen Monitor ziehen und „maximize“ klicken, geht dann nicht mehr so, ist halt anders, trifft dann natürlich auch auf Teams „screen sharing“ zu, usw.
Ich würde eigentlich den Versuch wagen und vom ausgetrampelten dual Monitor Setup absehen, aber ich finde die „panel discussion“ von Daniel eher abschreckend und vermisse bei der Preisklasse vom 3895 zumindest den selben Helligkeitswert wie beim 2795 und hätte auch gerne etwas wie HDR gesehen.
[Als IT Admin sind mir gaming Funktionen gleich, aber „Tageslichttaglichkeit“ braucht es dennoch, weil wir doch nicht mehr alle im Keller sitzen, sondern bekanntlich derzeit zuhause…]
Danke für Eure Meinung.
Liebe Grüße,
Alex
Hallo zusammen, ich bin stolzer Besitzer des Gerätes jedoch musste ich feststellen das der LAN-Abschluss extrem Problembehaftet unter Windows ist, denn in Kombination kommt es bei ein mittelmäßigen Latenz von <11ms zu regelmäßigen Aussetzern in Kombination mit IPv6.
Schaltet man IPv6 aus bleibt die Verbindung stabil.
Unter Linux steigt die Latenz auf <20ms bleibt aber mit IPv6 ebenfalls stabil, was aber für VPN z.B fast unzumutbar ist.
Nicht nir das Format, sondern die KVM-Funktionalität incl. sind für mich Kaufkriterium gewesen, da ich mehrere Geräte im Einsatz habe.
Offensichtlich habt ihr den Lananschluss bei eurem Test keiner genaueren Untersuchung unterzogen, das ich hierzu keinen Hinweis finde.
Ich habe diverseste Windows Versionen (frisch installiert), die neusten Treiber sowie unterschiedliche Hardware genutzt und konnte den Fehler immer reproduzieren.
Der Support von EIZO hat das Thema gleich nach Japan geschickt, da es bis heute offensichtlich keinem aufgefallen ist und sie derzeit keine Lösung für das Problem haben.
Es kann ja nur ein Treiberproblem der der Realtek-NIC und/oder in Kombination des integrierten VIA USB-Hubs sein, den unter Linux läuft es ja bis auf die Latenz.
Vermutlich als einer der ersten Käufer dieses Monitors auf dem deutschen Markt muss ich leider meine große Enttäuschung äußern. Wir arbeiten in unserem Büro seit 14 Jahren mit EIZO & NEC Monitoren für Webentwicklung und Drucksachen, dieser hier sollte eine Neuanschaffung für meinen eigenen Arbeitsplatz sein, an dem ich 3D Entwicklung (CAD/Rendering), daraus folgende Bildbearbeitung (PS etc.) & Office-Arbeiten ausübe. Zuvor bin ich auch nicht auf die CS- oder CG- Serie gegangen, weil die (EIZO-)Office-Monitore für meine „nicht“-Proof oder Profi-Fotografie-Zwecke mehr als ausreichende Bildqualität lieferten, selbst wenn nicht kalibriert (nur der NEC wird das bei uns)…
Zudem gibt es derzeit keine CS / CG Monitore von EIZO in 38″ und ganz ehrlich – die braucht man heute irgendwie bei Multitasking, 4K-Videos und immer komplexeren Workflows.
Nach der ersten Freude über die tolle Größe und Bildschärfe direkt der Todesstoß. Ein rosa Farbsaum/Schleier beginnend unten links, ausstrahlend nach oben, horizontal auf bis fast in die Mitte des Monitors. Zuerst vermutete ich eine Blickwinkel-Problematik, doch meine Kollegin mit dem NEC hat es sofort bestätigt. Ein Unding für einen EIZO, und für mich ein Durchfallen in der Qualitätskontrolle (der Grund, warum man sich einen EIZO eigentlich anschafft, zumindest für mich…). Auf Unsauberkeiten der Spaltmaße bei der unteren Panelleiste im Randabschluss will ich gar nicht eingehen, das ist für mich nicht so wichtig, aber immerhin das Gesamtbild formend.
Nach 2 Tagen der Akklimatisation für den Monitor und einigen Betriebsstunden bleibt es dabei – und ich werde den Monitor zurückschicken. Ich bin jetzt leider total verunsichert und weiß nicht, ob es an DIESEM Monitor liegt, oder die Panels „an sich“ diese Probleme inhärent haben. Ich habe keine Lust – und sehe es nicht ein – an einem Monitor für gute 1600€ zu arbeiten (wenn überhaupt bestellbar), der links rosa und rechts gefühlt neutral ist. Soll man es nochmals mit EIZO versuchen (und die Panel-Lotterie spielen?) oder kann man es sich sparen und direkt zu LG/Samsung/etc. gehen. Ein neuerliches 3-Monitor-Setup wollte ich vermeiden, sonst hätte ich 2-3 CS EIZOs angeschafft. Gibt es jmd. der andere Erfahrungen mit dem gleichen Modell hat?
Tut mir echt leid, dass Du diese Erfahrung machen musstest. Wir können letztendlich nur das uns bereitgestellte Modell begutachten und das hatte diese Eigenschaft definitiv nicht. Ich würde dem Monitor aber noch eine zweite Chance geben, denn unser Testgerät konnte überzeugen und der Redakteur ist Fotograf und ihm wäre ein solches Verhalten,, wie von Dir beschrieben, garantiert aufgefallen.
Hallo Andreas, danke für das Mut zusprechen. Ich habe das Gerät wieder sauber verpackt hingestellt, meine 3 alten EIZOs wieder aufgebaut und EIZO kontaktiert. Mal schauen, ob es Besserung beim nächsten Modell gibt.
Hallo Daniel,
das hört sich eindeutig nach einem Defekt an. Das kann Dir bei jedem Hersteller passieren und es kann auch auch beim Transport passiert sein. Ein gewölbtes Display ist da sicher empfindlicher gegen Druck und Stöße, als normale Displays. Nicht umsonst liefert EIZO das Gerät stehend im Karton. Mit ist das bei einem CG2730 auch schon mal passiert (anderes Problem). Bei einer Online-Bestellung würde ich das Gerät direkt vom Händler umtauschen lassen. Beim nächsten Gerät war Alles Bestens. Ansonsten bist Du ja über die EIZO-Garantie abgesichert. Die können wir natürlich nicht testen. Schreib doch einfach, wie es Dir bei EIZO mit der Reklamation ergangen ist.
Hallo zusammen, EIZOs Service ist grandios und ich habe bereits heute den neuen Austausch-Monitor aufgebaut. Dafür ein großes Lob.
Bezogen auf den Farbstich – auch der neue Monitor hat im rechten Bildteil einen leichten Kaltstich/neutral und im linken einen rosa Stich. Es ist nur so, dass es an der Grenze der Wahrnehmbarkeit liegt und schwächer als beim ersten Gerät auftritt. Mein Fazit ist hier leider, dass die Panels (die vermutlich doch einfach „auch nur“ LG Panels sind) diese Eigenschaften möglicherweise inhärent haben – in unterschiedlich starker Ausprägung. Während ich diese Zeilen tippe, ist die Seite von PRAD geöffnet und zeigt links und rechts vom Content-Bereich unterschiedlich wahrgenommene Grauwerte an.
Ich habe mir den Jux erlaubt und in Photoshop das Verlaufstool mit dem rot/grün-Preset bei etwas wie 2-3% Deckung über die gesamte Fläche im Overlay auf eine weiße Fläche über den Bildschirm gezogen und „voila!“ er wirkt neutral. Das kann es nicht sein….
Ich habe es an 2 verschiedenen Rechnern mit unterschiedlichen Ausgängen und Grafikkarten (Display-Port und HDMI) getestet.
Mich irritiert das leider zu sehr – „what has been seen, can’t be unseen“. Vielleicht habe ich zu hohe Ansprüche, der Monitor an sich ist fantastisch, nur eben nicht für mich. Ich werde den 2. Monitor nun endgültig zurücksenden. Ich werde mich jetzt nach einem anderen Modell umschauen – prinzipiell trotzdem EIZO, aber eben nicht dieser.
Wirklich schade, dass kein Freesync mit dabei ist.
So wäre es wahrscheinlich einer der besten Allrounder für Fotografen, Office und Gamer (die nicht mehr als 60Hz benötigen). So muss ich aber leider weiter suchen, auf das Feature möchte ich nicht verzichten, auch wenn die anderen Eigenschaften wirklich überzeugend sind.