Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Bei nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum 361 cd/m². Damit liegen wir ein wenig über den Herstellerabgaben. Genau 350 cd/m² (und damit eine Punktlandung bezüglich der Herstellerangaben) bleiben übrig, wenn die notwendigen Korrekturen vorgenommen wurden, um auf D65 zu kommen. Mit einer Minimalhelligkeit von 46 cd/m² lässt sich das Panel so weit herunterregeln, dass man in absoluter Dunkelheit arbeiten kann.
Das durchschnittliche Kontrastverhältnis liegt bei 3993:1 und damit weit über dem im Handbuch angegebenen Kontrastverhältnis von 3000:1. Das maximale Kontrastverhältnis von 4600:1 bei 0 % Helligkeit sollte man aber mit Vorsicht genießen, da es sich eventuell um Ungenauigkeiten der Messergebnisse handeln könnte, weil die Sonde hier an ihre Grenzen stößt. Nach der Kalibrierung bleibt ein Kontrastverhältnis von 3533:1 übrig. Insgesamt ist das natürlich ein sehr gutes Ergebnis.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Bei der Helligkeitsverteilung erhalten wir eine befriedigende durchschnittliche Helligkeitsabweichung von 6,76 % und eine gute maximale Abweichung von 11,50 %.
Bei der Farbreinheit ist das Ergebnis besser und erzielt mit einem durchschnittlichen Delta C von 1,05 ein gutes Ergebnis. Die maximale Abweichung mit einem Delta C von 1,89 zeigt sogar ein sehr gutes Resultat.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der iiyama GCB3280QSU-B1 verfügt über eine matt-kristalline Oberfläche. Dadurch wirken Farben sehr viel brillanter, als es bei einem stumpf-matten Coating der Fall wäre. Ist der Einsatzort allerdings sehr hell und sonnendurchflutet, entstehen auf so einem Panel unweigerlich Spiegelungen. Das ist besonders dann ein Problem, wenn der Bildinhalt dunkel ist.
Blickwinkel
Das Foto zeigt den Bildschirm des iiyama GCB3280QSU-B1 bei horizontalen Blickwinkeln von ±75 Grad und vertikalen von +60 und -45 Grad.
Entgegen dem unschönen Ergebnis bei der seitlichen Ansicht des Graubildes macht das Blickwinkel-Testbild eine etwas bessere Figur, da wir es mit einem überwiegend bunten Bild zu tun haben. Schaut man von oben darauf, wird der Gelbstich prominenter. Von unten zeigt sich das Bild fast neutral. Leider tritt bei sämtlichen Blickwinkeln ein nicht unerheblicher Kontrastverlust auf. Dennoch bleiben die Farbe recht stabil.
Interpolation
In der Kategorie „Bildeinstellung“ lässt sich unter „Video Mode Anpassungen“ Einfluss auf das Seitenverhältnis nehmen, wenn der „Direkt-Drive-Modus“ deaktiviert wurde. Hier stehen viele simulierte Bildgrößen zur Auswahl, die als Fenster angezeigt werden. Auch ein 1:1-Modus ist vorhanden, der wohl den größten Nutzen hat. Eine Schärfeoption ist in dieser Kategorie ebenfalls am Start und wird mit „Scharf und Weich“ benannt. Voreingestellt ist die Stufe 3.
„Reduz“, wofür auch immer dies stehen mag, soll normalerweise Einfluss auf das Seitenverhältnis nehmen, doch ist diese Option am Computer ausgegraut und nicht wählbar. Fix ist „Vollbild“ voreingestellt. Hier ist ebenfalls eine Schärfeoption namens „Scharf und Weich“ vorhanden. Sie ist auch am Computer aktiv und in fünf Stufen regelbar. Dabei ist Stufe 1 die schärfste Option. Voreingestellt ist „3“, was so belassen werden sollte, da bei „2“ Doppelkonturen entstehen.

Um die Qualität der Interpolation zu testen, spielen wir dem Monitor eine fein aufgelöste Grafikdatei mit verschiedenen Auflösungen zu, um die Qualität der Interpolation zu beurteilen. Bei der nativen Auflösung wird die Grafik erwartungsgemäß scharf und detailreich angezeigt. Setzt man die Auflösung auf 1280 x 720 herunter, erscheint unsere Testgrafik zwar etwas weicher, dennoch wird auch das feine Muster innerhalb des Kreuzes noch erkennbar angezeigt.
Interpolierte Texte weisen bei einer reduzierten Auflösung von 1280 x 720 Pixeln zwar Artefakte auf, die bei buntem Text stärker auffallen. Dennoch lassen sich selbst kleine Lettern problemlos lesen. Eine Erhöhung der Schärfe bringt weder bei der Gittergrafik noch bei Texten eine erkennbare Verbesserung.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, und als Messgerät wird das ColorChecker Display Plus eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung des sRGB-Farbraums. Hier liefert der iiyama GCB3280QSU-B1 vor und nach der Kalibrierung eine Abdeckung von 99 %, was natürlich einem sehr guten Ergebnis entspricht. DCI-P3 und Adobe RGB werden mit 84 % bzw. 79 % nicht ausreichend berücksichtigt. Daher versuchen wir auch nicht, den Probanden dahingehend zu kalibrieren.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.