Test iiyama XCB3494­WQSN-B5: Guter und günstiger Allrounder
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Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung des VA-Panels bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung des VA-Panels bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

Bei normaler – sprich mittiger – Sitzposition ist die Ausleuchtung ausgezeichnet. Nur der obere und der untere Rand wirken minimal heller, das scheint aber rein durch den Blickwinkel bedingt. Mit dem üblichen IPS-Glow ist das nicht vergleichbar, und echte Randeinstrahlungen sind auch nirgendwo wahrzunehmen.

Durchaus vorhandene Ausleuchtungsschwächen werden erst bei stark abweichenden Blickwinkeln sichtbar, wie sie auf den folgenden Abbildungen zu sehen sind. Der Bildschirm hellt sich dann insgesamt etwas auf. Am deutlichsten ist das von schräg oben erkennbar.

Im Vergleich zu IPS-Panels ist das aber trotzdem nur sehr dezent der Fall und fällt vor allem in der Horizontalen kaum auf. Bei extremeren Blickwinkeln werden allerdings an den Rändern auch Stellen sichtbar, an denen die Ausleuchtung eben doch ungleichmäßig ist. Zum Teil ist das auch mit einer gelblich-rötlichen Einfärbung der Fall. Ansonsten schimmert die Aufhellung insgesamt bläulich.

Glow-Effekt des VA-Panels horizontal
Glow-Effekt horizontal
Glow-Effekt des VA-Panels von schräg oben
Glow-Effekt von schräg oben

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Helligkeits- und Kontrastverlauf des iiyama XCB3494WQSN-B5
Helligkeits- und Kontrastverlauf des iiyama XCB3494WQSN-B5

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 412 cd/m². Das liegt sogar 37 % über der Herstellerangabe von 300 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit nur auf ein Minimum von 98 cd/m². Das ist ein relativ hoher Wert.

Nach der Kalibrierung sinkt die Maximalhelligkeit nur geringfügig auf 402 cd/m² und die Minimalhelligkeit auf 96 cd/m². Für spezielle Anforderungen beim Arbeiten in sehr dunklen Umgebungen mag das zu hoch sein, für den Normalanwender ist das immer noch im grünen Bereich.

Das Kontrastverhältnis des VA-Panels gibt der Hersteller mit 3000:1 an. Gemäß unseren Messungen wird auch dieser Wert sogar noch deutlich übertroffen. Nach der Kalibrierung ermitteln wir im Durchschnitt ein exzellentes Kontrastverhältnis von 3477:1.

Bildhomogenität

Diagramm der Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Diagramm der Farbhomogenität beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 8 % und einer Maximalabweichung von 14,7 % zufriedenstellend. Das Gleiche gilt für die Farbhomogenität (Delta-C-Average: 1,62, Delta-C-Maximum: 3,06).

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des iiyama XCB3494WQSN-B5
Coating des iiyama XCB3494WQSN-B5
Coating-Referenzbild
Coating-Referenzbild

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der iiyama XCB3494WQSN-B5 besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

iiyama verwendet beim XCB3494WQSN-B5 ein Panel mit VA-Technologie und matter Oberfläche. Das Foto zeigt den Bildschirm des Gerätes bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad. In den Werksangaben für VA-Panels wird üblicherweise die gleiche Blickwinkelneutralität versprochen wie bei IPS-Panels, nämlich 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen.

Wir hatten noch kein VA-Panel im Test, auf das diese Angabe auch nur ansatzweise zutraf. Und der iiyama XCB3494WQSN-B5 bildet hier keine Ausnahme.

Horizontale und vertikale Blickwinkel vom VA-Panel des iiyama XCB3494WQSN-B5
Horizontale und vertikale Blickwinkel

Spätestens ab Blickwinkeln von 20° hellen sich dunkle Bereiche extrem auf, und die Farben beginnen zu verblassen. Farbverschiebungen sind uns dagegen nicht aufgefallen.

Bei normaler Arbeitshaltung gleicht die starke Wölbung die Schwächen des VA-Panels allerdings sehr gut aus. Auch in den Randbereichen (Buntstifte) sind die Sättigungsunterschiede zwischen mittiger Sitzposition und lotrechter Betrachtung der betreffenden Stellen eher subtil.

Wer auf Genauigkeit und Präzision in der EBV angewiesen ist, wird damit dennoch eher nicht glücklich. Denn dann will man zu 100 % verlässlich auch das sehen, was tatsächlich in der Bilddatei steht. Würde man dagegen als Amateur aufgrund er o. g. subtilen Unterschiede unterschiedliche Entscheidungen bei der Bearbeitung eines Bildes treffen? Vermutlich eher nicht.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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