Test iiyama XUB2797QSNP-B1: Budget-Allrounder zeigt Klasse
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Bildqualität

Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm.

Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der Monitor – außer bei der Farbtemperatur – folgende Werte ein:

Bildmodus: i-Style Color: Aus
Helligkeit: 90
Kontrast: 80
Gamma: Keine Einstellmöglichkeit
Farbtemperatur: 6500 K
RGB: 100/100/100
Color-Gamut: n. v.
DUE Priority: n. v.
Schärfe: 3
Reaktionszeit: Aus

Für unsere Messungen und die nachfolgenden subjektiven Beurteilungen haben wir die Farbtemperatur – abweichend von den Werkseinstellungen – auf 6500 K gesetzt, da diese Einstellung auch messtechnisch näher an der D65-Norm für einen sRGB-Monitor liegt.

Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.

Graustufen

Bereits bei der subjektiven Begutachtung hinterlässt die Graubalance beim iiyama XUB2797QSNP-B1 einen sehr guten Eindruck. Alle Graustufen wirken völlig neutral. Die rechte und die linke Bildschirmhälfte wirken dabei ebenfalls völlig identisch. Die hellsten Stufen sind vollständig und die dunkelsten Stufen bis einschließlich Stufe 4 (gerade noch) zu erkennen. Auch feine Grauverläufe wirken sehr gleichmäßig fließend. Ab Werk konnten wir dabei weder Farbschimmer noch Banding-Effekte ausmachen.

Graustufendastellung vom IPS-Panel des Iiyama XUB2797QSNP-B1
Graustufendastellung vom IPS-Panel des Iiyama XUB2797QSNP-B1

Auch die Blickwinkelneutralität, die wir hier speziell bei den Graustufen und insbesondere in der Horizontalen anschauen, kann überzeugen. Selbst bei extremeren Blickwinkeln erkennt man nur einen generellen Helligkeitsverlust. In den dunklen Bereichen bleibt dennoch die Zeichnung weitgehend erhalten. Ein generelles Aufhellen der dunklen Bereiche – wie oft üblich – ist hier nicht zu beobachten.

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung des IPS-Panels bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung des IPS-Panels bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung
Glow-Effekt horizontal
Glow-Effekt horizontal
Glow-Effekt von schräg oben
Glow-Effekt von schräg oben

Bei mittiger Sitzposition sind primär Blickwinkel-bedingte Aufhellungen in den Ecken zu erkennen. Sie sind nicht sehr weitflächig und bleiben ferner farbneutral. Bei lotrechter Betrachtung der Ränder verschwinden sie. Nennenswerte Randeinstrahlungen sind nicht festzustellen. Erst die verlängerte Belichtung offenbart hier noch ein paar kleine Schwächen an anderer Stelle (zum Beispiel am Rand unten), die aber in der Praxis keine Rolle spielen.

Weicht man deutlich von der mittigen Blickrichtung ab, hellt sich das Display insgesamt auf. Am stärksten ist der IPS-Glow-Effekt wie üblich von schräg oben zu sehen. Die Aufhellung fällt beim iiyama XUB2797QSNP-B1 aber merklich geringer aus als bei anderen IPS-Panels. Obendrein bleibt sie aus jedem Blickwinkel farbneutral.

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Diagramm des Helligkeits- und Kontrastverlauf
Helligkeits- und Kontrastverlauf

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 337 cd/m². Das liegt sogar 12 % über der Herstellerangabe von 300 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit allerdings nur auf ein Minimum von 92 cd/m².

Nach der Kalibrierung sinkt die Maximalhelligkeit auf immer noch mehr als ausreichende 333 cd/m². An der Minimalhelligkeit ändert sich mit gemessenen 91 cd/m² nicht viel. Das ist zwar ein vergleichsweise hoher Wert, manche Geräte lassen sich jedoch auch auf eine Minimalhelligkeit herunterregeln, bei der man kaum noch etwas sieht. Mit dem iiyama XUB2797QSNP-B1 kann man nach unserer Einschätzung selbst in sehr dunklen Umgebungen noch problemlos arbeiten.

Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1300:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei sehr guten 1173:1.

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Diagramm der Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Diagramm der Farbhomogenität beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 8,82 % zufriedenstellend. Die Maximalabweichung finden wir mit 12,42 % mittig am rechten Rand. Deutlich besser schneidet das Gerät bei der Farbhomogenität ab. Die Maximalabweichung messen wir mit einem Delta C von nur 2,0 (mittig am Rand oben). In Verbindung mit dem sehr positiven subjektiven Eindruck reicht das sogar für eine sehr gute Wertung.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des iiyama XUB2797QSNP-B1
Coating des iiyama XUB2797QSNP-B1
Coating-Referenzbild
Coating-Referenzbild

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der iiyama XUB2797QSNP-B1 besitzt eine dezent-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

Der iiyama XUB2797QSNP-B1 verwendet ein IPS-Panel. Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte.

Das Foto zeigt den Bildschirm des iiyama XUB2797QSNP-B1 bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.

Horizontale und vertikale Blickwinkel vom IPS-Panel
Horizontale und vertikale Blickwinkel

IPS-Panels sind generell für ihre sehr gute Blickwinkel-Neutralität bekannt. Der iiyama XUB2797QSNP-B1 schneidet hier dennoch auch noch überdurchschnittlich gut ab. Bei extremeren Blickwinkeln wird nur ein Helligkeitsverlust spürbar. Das ist aus allen Blickrichtungen etwa gleich stark der Fall. Die Farbtemperatur bleibt aber immer gleich, und es sind auch keine nennenswerten Zeichnungsverluste in dunklen Bereichen zu bemängeln.

Wie bei anderen IPS-Panels üblich, kommt es dabei auch beim iiyama XUB2797QSNP-B1 zu keinerlei Farbverschiebungen. Die Farbsättigungen bleiben ebenfalls erhalten.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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1 Gedanke zu „Test iiyama XUB2797QSNP-B1: Budget-Allrounder zeigt Klasse“

  1. Wie immer klasse Testbericht. Nur eine Anmerkung, weil Ihr das immer wieder fälschlich schreibt, hätte ich: „IPS Glow“ hat kausal nichts mit dem Blickwinkel zu tun. Wenn bei seitlicher bzw. schräger Betrachtung sich die Ecken aufhellen, was bei lotgerechter Betrachtung verschwindet, ist die matte Entspiegelung dafür verantwortlich. Das Glühen der IPS-Technik ist vom Blickwinkel weitgehend unabhängig.

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