Test LG 24BA850-B: Docking-Monitor mit Top-Ausstattung
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Webcam

Ein wichtiges Feature des Videokonferenz-Docking-Monitors sind die integrierte 2-MP-Kamera und das eingebaute Mikrofon. In Verbindung mit den zusätzlich vorhandenen Lautsprechern ermöglicht dies Videokonferenzen ohne zusätzliches Equipment.

Die Kamera- und die Mikrofonmodule sind diskret im oberen Rahmen des LG 24BA850-B untergebracht und können herausgezogen und auch wieder versenkt werden. Beim Ausfahren werden Kamera und Mikrofon automatisch aktiviert und beim Einfahren wieder deaktiviert. In Videokonferenzprogrammen stehen sie nach dem Versenken nicht mehr zur Verfügung – als wären sie tatsächlich vom Computer getrennt worden. Eine Veränderung des Neigungswinkels ist nicht möglich. Wenn die Kamera ein Bild überträgt, wird dies durch eine kleine, blau leuchtende LED deutlich signalisiert.

LG 24BA850-B frontale Ansicht mit ausgefahrener Webcam
Frontale Ansicht mit ausgefahrener Webcam

Eine Installation von Treibern für Webcam und Mikrofon ist unter Windows 10/11 nicht erforderlich, da sie von Windows automatisch eingerichtet werden und praktisch sofort einsatzbereit sind. Wichtig ist nur, dass der LG 24BA850-B über USB mit dem PC verbunden ist.

Webcam im versenkten Zustand
Webcam im versenkten Zustand

Die Qualität der Kamera geht in Ordnung, auch wenn für eine gute Darstellungsqualität einige Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Obwohl nur eine 2-MP-Kamera integriert ist, steht sie der Qualität einiger von uns getesteter Monitore mit 5-MP-Kamera in nichts nach. Allerdings sollte man die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen. Bei genügend Umgebungslicht ist die Bildqualität gut und das Bildrauschen minimal. Jedoch hatte die Kamera Probleme mit der Dynamik, und bei einem seitlichen Fenster wurde der Hintergrund überbelichtet. Das Gesicht sah in Farbe und Schärfe gut aus, nur der Hintergrund störte das Gesamtbild.

Webcam betriebsbereit
Webcam betriebsbereit

Bei den meisten Videokonferenzlösungen kann man einen Hintergrund einstellen. Für alle, die keine Lust haben, die Parameter zu optimieren, ist das Problem damit schon gelöst. In Skype haben wir die Belichtung auf -5 gestellt und die Automatik deaktiviert, was zu einer deutlichen Verbesserung führte. Auch die Helligkeit musste etwas erhöht werden. Eine andere Möglichkeit ist, das Gesicht von vorn zu beleuchten, die Kamera selbst bietet dies allerdings nicht. Hat man hingegen das Fenster vor sich und sind seitlich und hinten Wände, ist die Bildqualität wiederum nicht zu beanstanden. Bei wenig Umgebungslicht ist das Bild verrauscht, vor allem je größer es angezeigt wird.

Die Audio-Qualität der beiden Mikrofone ist von der Lautstärke her in Ordnung, allerdings ist der Klang sehr hallig, was uns weniger gefallen hat. Es gibt keine Möglichkeit, Hintergrundgeräusche herauszufiltern. Ein Headset dürfte hier die bessere Lösung sein.

Man sollte bedenken, dass man für eine qualitativ hochwertige Webcam zwischen 150 und 200 Euro (oder mehr) bezahlt. Das kann diese Kamera natürlich nicht leisten, insbesondere wenn man den Preis des LG 24BA850-B von 330 Euro berücksichtigt.

Audiovisuelle Medienwiedergabe

Das Testgerät verfügt über eine HDMI-Schnittstelle für HD-Zuspieler. Der Ton wird über die Lautsprecher oder den Audio-Ausgang (Kopfhörer) ausgegeben, sofern er belegt ist. Für die folgenden Tests wurde ein Google Chromecast per HDMI-Kabel angeschlossen.

Skalierung und Bildraten

Für die Beurteilung spielen wir Bildsignale in 480p, 576p, 720p und 1080p zu. Wählt man im OSD für die Skalierung „Vollbild“ oder „4:3“ aus, können alle Signale korrekt dargestellt werden. Die Wiedergabe war unter 1080p und 720p mit 50 und 60 Hz möglich, 24 Hz dagegen nicht.

OSD: Information bei 4K-Zuspielung
OSD: Information bei 4K-Zuspielung

Etwas kurios für einen Business-Monitor ist die Verarbeitung von 4K-Signalen. Im Chromecast wurde die 4K-Auflösung mit 24, 25, 30, 50 und 60 Hz angeboten. Ein 4K-Signal mit 24 Hz hat der LG 24BA850-B entgegengenommen und unter „Information“ auch entsprechend angezeigt, obwohl dies laut technischen Spezifikationen überhaupt nicht möglich sein sollte.

Farbmodelle und Signallevel

Beim Videolevel und beim Farbraum muss auf die verbaute Automatik vertraut werden, manuelle Anpassungen sind in beiden Bereichen nicht möglich. Dies kann vor allem bei etwas exotischeren Zuspielungen zu Farbverfälschungen führen.

Allerdings kann man unter HDMI den Schwarzwert anpassen, der auf „Tief“ steht. Im Handbuch ist die Erklärung dazu, dass damit die Offset-Stufe eingestellt wird. Darunter versteht man die Anpassung der Helligkeit des Eingangssignals, insbesondere in den dunkleren Bereichen des Bildes. Sie verändert den Schwarzwert und die Details in den Schattenbereichen, ohne den gesamten Kontrast oder die Helligkeit des Bildes drastisch zu beeinflussen. Im Wesentlichen verschiebt die Offset-Stufe den „Nullpunkt“ der Schwarztöne und bestimmt, wie hell oder dunkel der Monitor die dunkelsten Bildbereiche interpretiert.

Das hat nach unserem Verständnis aber nichts mit den Dynamikbereichen (16–235 oder 0–255) zu tun.

Overscan

Overscan bedeutet, dass die Ränder des Bildes über die Bildschirmränder hinaus verborgen sind, und zwar so, als wäre das Bild vergrößert. Der LG 24BA850-B bietet keine entsprechende Option.

Bewertung

4.2

(GUT)

Fazit

Mit dem 24BA850-B präsentiert LG einen 24 Zoll großen Business-Monitor, der durch seine Ausstattung überzeugt. Durchdacht ist die Schnittstellenvielfalt mit drei digitalen Signaleingängen. Hinzu kommen eine integrierte Webcam, Daisy-Chaining, Ethernet-LAN und eine USB-C-Ladeleistung von 65 Watt. Ein hardwarebasierter KVM-Switch ist nicht integriert, dafür gibt es eine Softwarelösung.

In erster Linie kommt es bei einem Monitor natürlich auf die Bildqualität an, und hier kann der LG 24BA850-B überzeugen. Die subjektive Bildwiedergabe, die Farbverbindlichkeit im sRGB-Farbraum, die Helligkeitsverteilung, die Farbreinheit und der Kontrast sind gut bis sehr gut – und das bereits ab Werk, wenn auch mit sichtbarem Glow. Eine Kalibrierung kann die Ergebnisse weiter optimieren.

Die Verarbeitungsqualität kann ebenso überzeugen wie die Ergonomie. Business-Anwender kommen voll auf ihre Kosten. Im Dual-Monitor-Setup mit einem günstigen LG 24BA560-B (ca. 155 Euro) lässt sich die Bildfläche kostengünstig und bequem per Daisy-Chaining erweitern.

Die 2-MP-Webcam konnte im Test gute Ergebnisse erzielen, allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Die Mikrofone übertragen einen etwas halligen Klang, was die Verwendung eines Headsets sinnvoll erscheinen lässt. Die Lautsprecher hinterlassen für eine integrierte Lösung einen befriedigenden Eindruck. Die Bedienung des OSDs über den 5-Wege-Joystick funktioniert einwandfrei.

Im Onlinehandel werden für den LG 24BA850-B rund 330 Euro verlangt, was angesichts der gezeigten Leistung ein angemessener Preis ist. Vergleichbare Modelle anderer Hersteller sind rar. Zum Zeitpunkt des Tests war das Gerät allerdings noch nicht erhältlich. Die Garantiezeit liegt bei drei Jahren. Wer eine gute bis sehr gute Ausstattung und Qualität erwartet, kann hier bedenkenlos zugreifen.

Testlogo LG 24BA850-B

Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den 24BA850-B leihweise von LG zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.

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