Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Anwender-Modus (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Die Graubalance (Delta-C-Average: 0,59; Delta-C-Range: 1,0) des LG 27BA75QB ist messtechnisch bereits ab Werk in beiden Fällen sehr gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich Anwender-Modus (Werkseinstellung) mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Einen sRGB-Modus besitzt der LG 27BA75QB nicht. Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 0,64; Delta-C-Range: 1,0) sind die Ergebnisse weiterhin sehr gut. Die Farbwerte (Delta-E94-Average: 1,95) sind gut. Die Maximalabweichung liegt allerdings bei hohen 6,24 Delta E94 (RGB: 255 0 0). Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,24.
Um eine Leuchtdichte von 140 cd/m² zu erzielen, sollte bei der Helligkeit ein Wert von 37 % gewählt werden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus DisplayCAL heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung wurden im OSD folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | Benutzer |
Helligkeit: | 37 |
Kontrast: | 70 |
Gamma: | Modus 4 |
RGB: | 50/46/48 |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | Schnell |
Profilvalidierung
Der LG 27BA75QB zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Alle Kalibrierungsziele wurden erreicht. Die Graubalance erzielt ein gutes Resultat (Delta-C-Average: 0,69), Gleiches gilt für die Range (1,31 Delta C). Die Farbwerte sind gut bis sehr gut (Delta-E94-Average: 0,53; Delta-E94-Maximum: 2,1).
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Die Graubalance (Delta-C-Average: 0,71) und die Range (1,52 Delta C) sind gut. Die Farbwerte sind (Delta-E94-Average: 0,84) ebenfalls als gut zu werten. Der Gammawert beträgt im Schnitt 2,20, und die Gammakurve verläuft korrekt – bis auf einen kleinen Knick am Ende. Die maximale Farbabweichung beläuft sich auf Delta-C-Average 2,56 (RGB: 0 0 255).
Die „Range“ bei Delta C (ΔC) bezieht sich auf den Bereich oder die Spanne der Farbunterschiede zwischen zwei Farben oder Farbwerten. Delta C ist eine Metrik, die in der Farbmessung und -analyse verwendet wird, um den Farbunterschied zwischen zwei Farbproben zu quantifizieren. Es misst, wie stark die Farben voneinander abweichen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des LG 27BA75QB wird nicht durch Pulsweitenmodulation (PWM) gedimmt, sodass keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flicker) auftreten. Getestet wurde bei einer Helligkeit von 100 %, 37 % (140 cd/m²) und 0 %. Damit ist der Bildschirm selbst bei reduzierter Helligkeit für ein längeres, ermüdungsfreies Arbeiten davor geeignet.
Reaktionsverhalten
Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 100 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden und unter „Bild -> Spieleeinstellung“ im OSD zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Normal“, „Schnell“ und „Schneller“. Ab Werk ist „Schnell“ voreingestellt. Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt.
Messverfahren: Anfängliche Reaktionszeit („initial response time“), Gamma-Korrektur (RGB-5-Toleranz) und RGB-Überschwinger.
Overdrive, 100 Hz
100 Hz, Overdrive „Normal“
In der Overdrive-Stufe „Normal“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) mit 13 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 6,7 ms. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 16 ms. Insgesamt sind die Messwerte als langsam zu bezeichnen.
Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral. Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren und wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert.
100 Hz, Overdrive „Schnell“
In der Werkseinstellung „Schnell“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) weiterhin mit 13 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 4,6 ms. Damit wird die vom Hersteller versprochene Reaktionszeit von 5 ms sogar noch etwas unterboten. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 12,2 ms. Insgesamt können die Messwerte als zufriedenstellend bezeichnet werden.
Überschwinger sind fast keine zu beobachten, die Abstimmung ist weiterhin neutral. Lediglich ein Wert sticht hervor.
Für den Alltagseinsatz ist die Overdrive-Stufe „Schnell“ die optimale Wahl.
100 Hz, Overdrive „Schneller“
In der höchsten Overdrive-Stufe „Schneller“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) weiterhin leicht verkürzt mit 12,2 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 3 ms. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 9,9 ms. Insgesamt können die Messwerte als gut bis befriedigend bewertet werden, wobei einige Übergänge doch mehr Zeit beanspruchen.
Überschwinger sind jetzt deutlich zu beobachten, was zu Einbußen bei der Bildqualität führt, die auch in unserem Praxistest stark sichtbar waren.
Latenzzeit
Die Latenzzeit (auch Input-Lag genannt) eines Monitors ist insbesondere beim Spielen ein wichtiger Faktor, da sie beeinflusst, wie schnell Eingaben (z. B. Mausbewegungen oder Tastenklicks) auf dem Bildschirm angezeigt werden. Ein Wert von unter 5 ms kann als sehr gut angesehen werden und ist ideal für professionelle Gamer und E-Sportler, da sie schnelle Reaktionen erfordern. Werte zwischen 5 und 10 ms eignen sich noch für ambitionierte Spieler und Videobearbeiter. Als durchschnittlich sind 10 bis 25 ms anzusehen, was für die meisten Nutzer ausreichend für alltägliche Aufgaben ist. Werte über 25 ms können bei schnellen Bewegungen zu Verzögerungen führen und sind für anspruchsvolle Anwendungen nicht mehr empfehlenswert.
Wir haben die Latenzzeit in der nativen Auflösung (2560 x 1440) bei 60 und 100 Hz am DisplayPort gemessen.
Im Mittel beträgt die Latenz bei 100 Hz 6,6 ms und bei 60 Hz 11,1 ms, was für einen Business-Monitor ein praxistauglicher Wert ist.