Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 320 cd/m². Das liegt sogar 7 % über der Herstellerangabe von 300 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 67 cd/m².
Nach der Kalibrierung sinkt die Maximalhelligkeit allerdings merklich auf immer noch mehr als ausreichende 290 cd/m². Die Minimalhelligkeit liegt dann bei 63 cd/m². Das Arbeiten in einer vollständig abgedunkelten Umgebung sollte mit diesem Wert problemlos möglich sein.
Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels mit W-LED gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei guten 882:1.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 8 % und einer Maximalabweichung von 22,48 % zufriedenstellend. Bei der Farbhomogenität ist der Durchschnittswert mit 2,07 Delta C ebenfalls befriedigend. Bei der Maximalabweichung sticht der Wert in der linken unteren Ecke mit 5,01 Delta C hervor. Nach unserem Bewertungsschema ist dies ein sehr schlechter Wert. Ansonsten liegen alle anderen Messungen unter 4 Delta C, was ein befriedigendes Ergebnis darstellt. Da der schlechte Wert nur in der äußeren linken Ecke gemessen wurde, haben wir uns dazu entschieden, dem Monitor dennoch ein befriedigendes Ergebnis zu attestieren.
Subjektiv ist die Bildhomogenität aber durchaus zu kritisieren. Die Helligkeitsverteilung scheint zwar recht gut, hinsichtlich der Farbhomogenität sind aber insbesondere an den Rändern rötliche Schleier im Weißbild nicht zu übersehen.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der LG 28MQ780 besitzt eine dezent matte Oberfläche mit leichten, mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des LG 28MQ780 bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.
Aufgrund des speziellen Formates entstehen beim LG 28MQ780 insbesondere in der Vertikalen zu den Rändern hin stärkere Blickwinkel als gewöhnlich. Für unsere Abbildung haben wir zwar nur einen Teilbereich des Displays mit unserem üblichen Testbild im 16:9-Format genutzt, für die Beurteilung betrachteten wir aber selbstverständlich auch den Bildschirm flächenfüllend.
Wie von einem IPS-Panel zu erwarten, ist die Blickwinkelneutralität bei den Farben wie auch bei den Graustufen ausgezeichnet. Beim LG 28MQ780 würden wir sie sogar als überdurchschnittlich gut beurteilen, da auch keine nennenswerten Änderungen bei der Farbtemperatur zu erkennen sind. Der übliche Helligkeits- und Kontrastverlust bei extremeren Blickwinkeln fällt ebenfalls eher gering aus.
Interpolation
Der Bildschärferegler wirkt auch an den digitalen Eingängen. Die Standardeinstellung 50 scheint gut gewählt, wir haben sie so belassen. Zur Skalierung bietet das OSD die Optionen „Original“ (seitengerecht), „Vollbild“ (ggfls. mit Verzerrung) und „Just Scan“ (1:1) für die pixelgenaue Darstellung an.
Da der LG 28MQ780 aufgrund des ganzzahligen Multiplikators bei der HD-Auflösung (720p) ein zu leichtes Spiel hätte, haben wir stattdessen für unsere Testgrafiken hier beispielhaft die wichtigere Full-HD-Auflösung verwendet.
Aufgrund des speziellen 16:18-Formates des LG 28MQ780 wird man die seitengerechte Skalierung nur in Ausnahmefällen verwenden wollen, da dann lediglich der mittlere Bereich des Displays tatsächlich für die Bilddarstellung genutzt wird. Die Wiedergabe von externen Videoquellen wie Blu-ray-Playern hat bei dem Probanden daher nur bedingt Sinn.
Nichtsdestoweniger schlägt sich der LG 28MQ780 auch bei der Interpolation sehr gut. Bei der 720p-Auflösung ist das Ergebnis nahezu perfekt, da die Pixel des Eingangssignals einfach nur verdoppelt werden müssen. Bei der Full-HD-Auflösung wird dagegen jede dritte vertikale Linie quasi verdoppelt, was zu einer gewissen Unschärfe führt. Dennoch ist das Interpolationsergebnis auch hier sehr ordentlich.
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich. Farbsäume treten ebenfalls nicht auf.