Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde der LG 32BP95E aus Calibration Studio heraus hardwarekalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Tonwertkurve, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung

Der LG 32BP95E zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Shaper-/Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand überaus exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist faktisch perfekt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

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Vergleich mit Adobe RGB (farbtransformiert)

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Vergleich mit ECI-RGB v2 (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Monitorprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Das gelingt für den LG 32BP95E einwandfrei.
In sRGB und Adobe RGB treten aufgrund seines großen Farbumfangs keine Out-of-Gamut-Farben auf. Einige gesättigte Tonwerte, vornehmlich im Grünbereich, können in ECI-RGB v2 dagegen nur näherungsweise durch eine Abbildung auf die Farbraumgrenze dargestellt werden. Damit steigt auch die Gefahr von Tonwertabrissen in diesen Bereichen.
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UDACT („UGRA-Test“)
Vor dem Test haben wir den Bildschirm auf folgende Zielwerte kalibriert, die den Empfehlungen der UGRA für Softproofing-Aufgaben entsprechen (alternativ: L*-Gradation):
Helligkeit | Weißpunkt (CCT) | Weißpunkt (XYZ, norm.) | Gradation | |
Ziel | 160 cd/m² | 5800 K | 95.37 100.00 97.39 | Gamma 1.8 |
Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses wird unter anderem der Ugra/Fogra-Medienkeil CMYK auf Basis der ausgewählten Druckbedingung vermessen. Wir definieren hier die durch die FOGRA39-Charakterisierungsdaten beschriebene Offset-Druckbedingung (glänzend bzw. matt gestrichenes Bilderdruckpapier). Die Zertifizierung stellt für den LG 32BP95E keine Hürde dar.
Die ausführlichen Testergebnisse des Ugra-UDACT können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Calibration Studio 6
Hardware-Kalibration
Mittels der mitgelieferten Software Calibration Studio kann der LG 32BP95E kalibriert werden. Da dabei direkt auf den Scaler bzw. dessen LUTs zugegriffen wird, handelt es sich um eine sogenannte Hardware-Kalibration. Es werden zahlreiche Messgeräte unterstützt. Dazu zählen untere anderem i1Pro 2, i1Display Pro und Pro Plus von X-Rite (Calibrite) sowie Spyder 5 und X von Datacolor. Aber auch das im deutlich hochpreisigeren Segment angesiedelte CR100 von Colorimetry Research und das K10-A von Klein Instruments können verwendet werden.
Alle wichtigen Einstellungen werden übersichtlich auf jeweils einer Seite getroffen. Für den Bildmodus „Kalibration“ stehen dabei alle wichtigen Parameter zur Verfügung.
In einem Farbmanagement-fähigen Workflow wird man meist auf Basis des nativen Monitorfarbraums arbeiten wollen. Das maximiert die Flexibilität. Alternativ können die farbmetrischen Daten der Primärfarben aus einem ICC-Profil oder durch Vorgabe der xy-Normfarbwertanteile festgelegt werden. Anschließend muss der Benutzer nur noch Weißpunkt, Leuchtdichte und Tonwertkurve (Gamma-Gradationen und die im OSD noch fehlende sRGB-Charakteristik) festlegen.
Neben diesen Zielvorgaben können wichtige Profilparameter spezifiziert werden. Calibration Studio kann Shaper/Matrix- und CLUT-Profile in den Versionen 2 und 4 erzeugen. Eine abschließende Profilvalidierung kann in einfacher Variante (mit reduzierter Anzahl an Farbfeldern) oder gemäß den in ISO 12646 definierten Anforderungen durchgeführt werden.
Unter dem Menüpunkt „3D LUT“ stehen die gleichen Einstellungen noch einmal zur Verfügung. Während im normalen Kalibrationsmodus auf 3×3-Matrix und eindimensionale Tabellen zurückgegriffen werden dürfte, wird nun die namensgebende 3D-LUT herangezogen. Der Präzisionszuwachs hält sich in Grenzen. Dafür wird die Geduld des Anwenders auf die Probe gestellt, da nun deutlich mehr Farbfelder vermessen werden. Unsere Ergebnisse (siehe vorigen Abschnitt) basieren auf dem einfachen Workflow und können bereits überzeugen.
Calibration Studio hinterlässt einen insgesamt guten Eindruck. Er wird allerdings durch einige Abstürze, insbesondere nach Auswahl des HDR-Menüpunktes (Details zur HDR-Kalibration im Abschnitt „HDR“), getrübt. Auch weigerte sich die Software standhaft, mit unserem i1Pro 2 zusammenzuarbeiten. Die initiale Messung auf der Weißkachel war stets nicht erfolgreich. Das ältere i1Pro wurde dagegen auf Anhieb korrekt angesprochen. Hier besteht Nachbesserungsbedarf.
Farbraum-Emulation
Zur Konfiguration der Farbraum-Emulation wird der gewünschte Farbumfang über die xy-Normfarbwertanteile der Primärfarben festgelegt (siehe vorigen Abschnitt). Alternativ können die Daten aus einem ICC-Profil ausgelesen werden. Hierbei ist zu beachten, dass Calibration Studio eine Rückrechnung der im Profil nach D50 adaptierten Daten vornimmt, sofern ein „chromaticAdaptationTag“ vorhanden ist. Die Tonwertkurve wird nicht übernommen.
Nachfolgend haben wir die Farbraum-Emulation aus Calibration Studio heraus für die Simulation von sRGB und Adobe RGB genutzt. Die Messungen gegen den jeweiligen Arbeitsfarbraum werden ohne Farbmanagement durchgeführt. Ein CMM kommt also nicht zum Einsatz.
Vergleich der sRGB-Emulation mit sRGB

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Vergleich der Adobe-RGB-Emulation mit Adobe RGB

Die Farbraumtransformationen werden präzise umgesetzt. Das ermöglicht eine definierte Darstellung auch abseits des ICC-Workflows. Alle In-Gamut-Farben werden präzise reproduziert. Die wenigen Out-of-Gamut-Farben in Adobe RGB werden auf die Farbraumgrenze abgebildet.
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