Test LG 32GQ950-B: 4K-Gaming mit klasse Performance
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Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde der LG 32GQ950-B aus Quato iColor Display heraus kalibriert (Bildmodus „Spieler 1“, Gamma-Modus 2, Farbtemperatur „Benutzer“) und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Profilvalidierung

Diagramm: Validierung der Monitorkalibration
Validierung der Monitorkalibration

Der LG 32GQ950-B zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen.

Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Hier verhindert einzig die Range mit einem Delta C von 1,30 nur knapp eine sehr gute Gesamtbewertung.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Monitor kalibriert (sRGB)
Monitor kalibriert (sRGB)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Hier erhalten wir ein ähnlich gutes Ergebnis. Mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,33, einer Range von 1,31 und einem Delta E94 von 0,31 verhindert auch hier nur die erhöhte Range ein sehr gutes Ergebnis.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

Diagramm: Monitor kalibriert (DCI-P3)
Monitor kalibriert (DCI-P3)

Nach der Kalibrierung auf DCI-P3 erreichen wir bei den bunten Farben mit einem durchschnittlichen Delta E94 von 0,72 und trotz des Ausbrechers bei der roten Farbe ein sehr gutes Ergebnis. Doch auch hier passen die Grauwerte mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,89 und einer Range von 1,46 letztendlich nicht mehr für ein sehr gutes Gesamtergebnis.

Die Gammakurve wurde hingegen sehr gut eingefangen und verläuft nun nicht mehr so chaotisch, sondern dicht an der Ideallinie. Das Ergebnis ist sehr erfreulich und besser als bei vielen anderen Displays, die auch den DCI-P3-Farbraum versprechen.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Kalibrierung mit LG Calibration Studio

Vorbereitung

Der LG 32GQ950-B lässt sich über die Software LG Calibration Studio, die von der Produkt-Website heruntergeladen werden kann, auch ohne großartiges Vorwissen problemlos kalibrieren. Neben der Software ist ein Kalibrator notwendig, um die Messungen durchführen zu können. Es werden im Grunde alle gängigen Modelle unterstützt. Genaueres erfährt man über das dazugehörige PDF-Dokument „SW Guide LG Calibration Studio“, das von der Produkt-Website heruntergeladen werden kann.

Nach einer kurzen Installationsroutine und dem Neustart des Computers wird man mit dem Hauptfenster der Software begrüßt.

Hauptfenster LG Calibration Studio
Hauptfenster LG Calibration Studio

Im Hauptfenster werden unter der Dropdown-Auswahlliste verschiedene Farbräume zur Auswahl geboten. Wird davon einer ausgewählt, stellen sich darunter automatisch die Parameter ein, die für diesen Farbraum sinnvoll sind, um die Kalibrierung durchzuführen. Dennoch lassen sich die Werte ändern. Teilweise ist dies auch sinnvoll, da etwa der DCI-P3-Farbraum den etwas wärmeren Weißpunkt bei 6300 K verwendet. Die Software wählt hier aber automatisch D65 aus. Daher sollte man diese Werte einmal überprüfen und abgleichen.

Zwei Speicherplätze für die Hardware-Kalibrierung
Zwei Speicherplätze für die Hardware-Kalibrierung

Im OSD-Menü unter den vordefinierten Modi „Spiel Modus -> Kalibrierung 1/2“ befinden sich die zwei Plätze, unter denen letztendlich die Monitoreinstellungen der Kalibrierung abgespeichert werden. Sie sind auch in der Software unter „Ziel -> Bildmodus“ vorhanden. Hier wird der Speicherplatz vor der Kalibrierung zugewiesen.

Unter der Kategorie „Einstellungen“ lassen sich einige Voreinstellungen treffen, darunter ein Zeitplaner, der an eine erneute Kalibrierung erinnert.

Einstellungsoptionen LG Calibration Studio
Einstellungsoptionen LG Calibration Studio

Unter der Kategorie „Tutorial“ wird der Ablauf der Kalibrierung und der Validierung Schritt für Schritt demonstriert.

Kalibrierungstutorial: Vorbereitung
Kalibrierungstutorial: Vorbereitung
Kalibrierungstutorial: Zielvorgabe
Kalibrierungstutorial: Zielvorgabe
Kalibrierungstutorial: Kalibrierung
Kalibrierungstutorial: Kalibrierung
Kalibrierungstutorial: Kalibrierungsergebnis
Kalibrierungstutorial: Kalibrierungsergebnis
Kalibrierungstutorial: Validierung
Kalibrierungstutorial: Validierung
Kalibrierungstutorial: Validierungsergebnis
Kalibrierungstutorial: Validierungsergebnis

Die Kalibrierung und die notwendigen Einstellungen am Monitor werden letztendlich automatisiert über die Software vorgenommen.

Kalibrierungsbeginn
Kalibrierungsbeginn
Vollautomatischer Kalibrierungsablauf
Vollautomatischer Kalibrierungsablauf

Zusätzlich wird der Status der Kalibrierung oder Validierung über ein weiteres Fenster kommuniziert.

Statusfenster Kalibrierung
Statusfenster Kalibrierung
Statusfenster Validierung
Statusfenster Validierung

Das Ergebnis wird nach der Messung mit den Abweichwerten direkt angezeigt. Zusätzlich lassen sich die Messergebnisse als PDF-Dokument speichern.

Kalibrationsergebnis LG Calibration Studio
Kalibrationsergebnis LG Calibration Studio

Insgesamt ist die Kalibrierung über LG Calibration Studio sehr gut umgesetzt und läuft automatisch ab. Es ist möglich, zwei Farbräume zu kalibrieren, die sich anschließend über die Bildmodi „Kalibrierung 1“ und „Kalibrierung 2“ anwählen lassen.

Reaktionsverhalten

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der CtC-Messwert (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 1 ms (GtG) genannt. Eine Beschleunigungsoption (Reaktionszeit) ist vorhanden und unter „Spieleinstellungen -> Reaktionszeit“ zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Normal“, „Schnell“ und „Schneller“. Als Standardwert ist „Schnell“ voreingestellt.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

Interessante Themen

11 Gedanken zu „Test LG 32GQ950-B: 4K-Gaming mit klasse Performance“

  1. Im Test wird zwar die Hardwarekalibrierung angesprochen, und auch verschiedene Bildschirmdarstellungen der Software gebracht, aber leider keine detaillierten Resultate dieses Prozesses. Schade. Gerade beim Vergleich mit seinem älteren Bruder 32UL950-W wäre das interessant.

    Antworten
  2. Leider ist es mir bisher nicht gelungen, unter Windows 10/11 mit Intel-GPUs (NUCs mit HD-, UHD-, IrisXE-Grafik) und dem Windows-PnP-Monitortreiber HDR über die HDMI-Anschlüsse des Monitors zu aktivieren. DXDIAG vermisst wenigstens die Angaben zu „Advanced Colours“. Bug oder Feature?!

    Antworten
  3. Super ausführlicher Test, vielen Dank dafür!

    Hakt ihr bezüglich der für HDR1000 verfehlten Werte noch beim Hersteller nach? Mich würde interessieren, ob das vielleicht ein Problem eines Vorserienmodells war oder ob sie die angepeilte Zertifizierung wirklich verfehlen.

    VG,
    Martin

    Antworten
  4. Hi,

    in einigen Videos von chinesischen Reviewern wurde der ganze Monitor auseinandergenommen, und dort konnte man dann an der Rückseite im unteren Bereich einen kleinen Lüfter sehen. War dieser Lüfter irgendwie während des Tests zu hören? Ist er vielleicht nur im HDR Betrieb an?

    Antworten
  5. Guten Tag, ich habe die Test zwischen dem LG 32GQ950 und dem ASUS ROG Swift PG32UQ verglichen.
    Nach wie vor kann ich mich schwer entscheiden. Welchen der beiden seht ihr für Entertainment/Gaming Zwecke als Favorit?

    Mich würde noch die Wärmeentwicklung vor dem Gerät interessieren, gab es da Auffälligkeiten? In letzter Zeit hatte ich bei diversen 34″ Geräten eine nicht unerhebliche Wärmeentwicklung wahrgenommen (bei gewöhnlichem Abstand).

    Vielen Dank für die ausführlichen Tests.
    Gruß
    Christian

    Antworten
  6. Vielen Dank für den tollen (von mir mit großer Spannung erwarteten) Test!

    Schade, dass die HDR1000 nicht erreicht werden. Das wäre aber aber gut verkraftbar.
    Der einzige Grund, der mich aber jetzt noch davon abhält zu kaufen, ist die fehlende KVM- / Ladefunktionalität (USB-C Anschluss) und ich weiß nicht, ob ich darauf verzichten kann.
    Damit wäre er der perfekte Home-Office- und Gaming-Monitor in einem.

    Antworten

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