Kamera
Ein überzeugender Kaufgrund für den LG 34BQ77QC-B sind die integrierte 2-MP-Kamera und das eingebaute Mikrofon. Mit den zusätzlich vorhandenen Lautsprechern ermöglicht dies Videokonferenzen ohne zusätzliche Ausrüstung. Die Kamera- und Mikrofonmodule sind diskret im oberen Rahmen des Probanden platziert. Auf der Rückseite befindet sich eine Aussparung, die es ermöglicht, sie nach oben herauszuziehen und nach Gebrauch wieder einzufahren. Beim Herausziehen werden Kamera und Mikrofon automatisch aktiviert und beim Hereinschieben wieder deaktiviert. In Videokonferenzprogrammen stehen sie dann nicht mehr zur Verfügung – als wären sie tatsächlich vom Computer getrennt worden.
Die Installation der beiden Geräte unter Windows 10 ist nicht erforderlich, da sie sofort einsatzbereit sind. Es ist lediglich wichtig, dass der Monitor über USB-A oder USB-C mit dem Computer oder Notebook verbunden ist.
Die Kamera befindet sich im oberen Bereich des Moduls. Bei einer Körpergröße von 1,83 cm und in der niedrigsten Höheneinstellung war die Darstellung optimal. Es ist nicht möglich, die Kamera manuell auszurichten – weder die Neigung noch das Schwenken des Kameramoduls nach links oder rechts. Insofern muss bei kleineren Personen eventuell die Sitzhöhe über den Bürostuhl angepasst werden.
Im OSD (On-Screen-Display) des Bildschirms gibt es keine Optionen für die Kamera oder das Mikrofon. Jedoch können entsprechende Einstellungen in vielen Videokonferenzprogrammen wie Teams oder Skype vorgenommen werden. Bild- und Tonqualität haben uns gut gefallen, und auch die Wiedergabe über die internen Lautsprecher klingt angenehm. In der Regel wird eine Videokonferenz aber wohl mit einem Headset durchgeführt.
KVM-Switch
Einen hardwarebasierten KVM-Switch besitzt der LG 34BQ77QC-B nicht. Eine softwarebasierte Lösung bietet die Hersteller-eigene Software Dual Controller in Kombination mit dem PbP-Modus.
Der im OSD unter „Eingang“ verfügbare Menüpunkt „KVM-Switch“ selektiert lediglich die USB-Upstream-Verbindung zum USB-Hub des Monitors.
PbP
PbP steht für „Picture by Picture“ und bezieht sich auf eine Funktion, die es ermöglicht, mehrere Quellen gleichzeitig auf einem Monitor anzuzeigen. Bei der Verwendung von PbP teilt das Gerät den verfügbaren Bildschirmplatz in separate Abschnitte auf und zeigt den Inhalt verschiedener Eingangsquellen gleichzeitig nebeneinander an.
Dies kann besonders nützlich sein, wenn Sie mehrere Geräte – etwa Computer, Laptop oder Spielkonsole – mit dem LG 34BQ77QC-B verbinden und den Inhalt jeder Quelle gleichzeitig im Blick behalten möchten. Jeder Abschnitt des Displays zeigt dann den Inhalt einer bestimmten Quelle an.
Im Fall des LG 34BQ77QC-B wird das Bild in der Mitte geteilt. Somit können zwei Quellen gleichzeitig betrachtet werden. Alle vier Signaleingänge können als Haupt- oder Subeingang im OSD definiert werden. Per Tastenklick im OSD ist es möglich, die angezeigten Bildquellen jeweils von links nach rechts zu tauschen. Gleiches gilt für die Zuordnung des Tons zur jeweiligen Quelle. Je Quelle kann entschieden werden, ob die Darstellung als „Original“ oder „Vollbild“ erfolgt.
Lautsprecher
Der LG 34BQ77QC-B besitzt eingebaute Stereo-Lautsprecher mit WavesMaxxAudio, das im OSD an- bzw. abgeschaltet werden kann. WavesMaxxAudio wird häufig in PC-Systemen und Laptops als Teil der Audio-Treiber-Software oder als eigenständige Anwendung verwendet. MaxxAudio bietet verschiedene Audio-Verbesserungen und -optimierungen, um die Klangqualität zu verbessern und ein besseres Hörerlebnis zu bieten.
Laut unserer Recherche haben die beiden verbauten Klanggeber eine Leistung von jeweils 5 Watt. Die Klangqualität ist ordentlich, WavesMaxxAudio sollte aber in jedem Fall aktiviert sein, denn die Tonqualität verbessert sich deutlich. Die Bässe sind dennoch nur schwach ausgeprägt, und der Sound kommt gegen externe Lautsprecher nicht an. Aber wer keine externe Lösung nutzen will, bekommt eine Soundwiedergabe, die man durchaus im Alltagseinsatz nutzen kann.
Die Wiedergabe über den vorhandenen Kopfhörerausgang ist ebenfalls möglich. Die Lautstärke kann direkt ohne OSD-Umweg über den Joystick gesteuert werden. Wobei die Grundlautstärke etwas höher gewählt und dann in Windows entsprechend angepasst werden sollte.
HDR10
Der LG 34BQ77QC-B ist mit HDR10 (High Dynamic Range) kompatibel, aber nicht nach VESA DisplayHDR spezifiziert. Im OSD kann kein HDR-Modus ein- oder ausgeschaltet werden. Es muss daher darauf vertraut werden, dass der Bildschirm eine HDR-Signalzuspielung erkennt. Dem Probanden gelingt dies problemlos, im OSD wird dann unter dem Menüpunkt „Bild“ in Klammern „HDR“ eingeblendet. Die Helligkeit wird auf 100 % erhöht, und diverse Optionen wie Kontrast oder bestimmte Bildmodi stehen nicht mehr zur Verfügung.
Die HDR-Unterstützung bringt allerdings keinen wirklichen Mehrwert, weil die Helligkeit schlicht zu gering ist. Zumindest kann HDR-Material aber zugespielt werden.
Vielen Dank tobschda für deinen Hinweis.
Tatsächlich wird diese Limitierung auch im Handbuch erwähnt. Ärgerlich. Da ist eine klassische dockingstation besser. Hast du es hinbekommen, die Netzwerkgeschwindigkeit zu steigern? Klappt es, wenn man neben dem upstream-port (notebook – > Monitor) noch eine USB downstream port (Monitor –> notebook), also ein zweites USB-Kabel mit dem Monitor verbindet?
Ich habe eine Frage zum pbp-Modus.
kann der pbp Modus auch genutzt werden, wenn nur ein einzelner Computer via USB-C angeschlossen ist? Kann man sich den Monitor also virtuell in zwei Monitore aufteilen, so dass der angeschlossene Computer/Notebook zwei Monitore erkennt?
Sämtliche Erklärungen zu pbp gehen immer von zwei Computern an einem Monitor aus.
Ich habe mir den Bildschirm vor ein paar Wochen gekauft. Mir hat die Idee gefallen, dass ich alle Kabel – insbesondere auch das LAN-Kabel – an dem Monitor direkt anschließen kann und dann nur noch das USB-C-Kabel vom Monitor zum Laptop führt.
Aber leider ist die Netzwerkgeschwindigkeit dann sehr langsam – sie geht nicht über 40 -50 Mbit/s hinaus. In den Windows-Einstellungen wird angezeigt, dass der Netzwerkcontroller im Monitor angeblich nicht über einen USB 3.0-kompatiblen Anschluss verbunden ist. Ich habe das Problem an zwei verschiedenen Laptops – ein Laptop mit Windows 10 und USB 3.2 und an einem anderen Laptop mit Windows 11 und Thunderbolt 3. Leider war LG bisher nicht in der Lage, das Problem zu lösen. Das ist wirklich sehr schade bei einem ansonsten tollen Monitor.