Test LG 38WR85QC-W: Allrounder in Perfektion
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Bildqualität

Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt bei sehr dunklem Bildschirm-Inhalt kaum sichtbare Reflexionen auf dem Bildschirm. Aus extrem seitlicher Position nehmen die Spiegelungen allerdings zu.

Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der LG 38WR85QC-W folgende Werte ein:

Bildmodus: Anwender
Helligkeit: 40
Kontrast: 70
Gamma: Modus 2
Farbtemperatur: Benutzer
RGB: 50/50/50

Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.

Graustufen

Die Graubalance macht ab Werk auf Anhieb einen ausgezeichneten Eindruck. Sie wirkt völlig neutral. Beide Bildschirmhälften sind komplett identisch. Die hellsten Stufen sind vollständig und die dunkelsten Stufen bis einschließlich Stufe 3 zu erkennen.

Graustufendarstellung des IPS-Panels vom LG 38WR85QC-W
Graustufen

Selbst feinste Grauverläufe werden äußerst präzise und nahtlos wiedergegeben. Es sind keine Farbverzerrungen oder Banding-Effekte zu erkennen.

Ausleuchtung

Das linke Bild zeigt ein völlig schwarzes Bild, etwa so, wie man es mit bloßem Auge in einem vollständig abgedunkelten Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwachstellen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problembereiche hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung des IPS-Panels bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung des IPS-Panels bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

Die Ausleuchtung kann rein subjektiv noch als gut bezeichnet werden. Echte Randaufhellungen sind uns mit bloßem Auge nur minimal unten aufgefallen. Bei längerer Belichtung sind zwar Aufhellungen in den Ecken zu erkennen, dabei handelt es sich aber um Glow und nicht um Einstrahlungen. Bei direktem Blick auf die jeweilige Ecke verschwinden sie. Für eine so große Display-Fläche ist dies ein gelungenes Ergebnis.

Glow-Effekt seitlich
Glow-Effekt seitlich

Weicht man stärker von der mittigen Sitzposition ab, sind die IPS-typischen Aufhellungen bei dunklen Bildinhalten über die gesamte Bildfläche zu erkennen. Am stärksten ist das von leicht schräg oben der Fall. Der IPS-Glow bei einem vollständig schwarzen Bild ist schon deutlich ausgeprägt, aber damit muss man bei einem IPS-Panel leider leben.

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Diagramm vom Helligkeits- und Kontrastverlauf des IPS-Panels
Helligkeits- und Kontrastverlauf

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 462 cd/m². Das liegt etwas über der Herstellerangabe von 450 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 69 cd/m², was für das Arbeiten in einer vollständig abgedunkelten Umgebung noch geeignet ist.

Der LG 38WR85QC-W ist nach VESA DisplayHDR 600 spezifiziert. Wir messen eine maximale Helligkeit von 673 cd/m² bei vollflächigem Weiß im HDR-Betrieb, was die geforderten 600 cd/m² deutlich übertrifft.

Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Gemäß unseren Messungen beläuft sich der Maximalkontrast bei 0 % Helligkeit auf 991:1 und im Durchschnitt auf 966:1. Nach der Kalibrierung liegt der Kontrast bei 1080:1.

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 bis 20 %.

Diagramm der Helligkeitsverteilung in %
Helligkeitsverteilung in %
Diagramm der Farbhomogenität in Delta C
Farbhomogenität in Delta C

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 7,2 % und einem Maximalwert von 22,06 % in beiden Fällen als befriedigend zu werten. Die Farbhomogenität kann im Durchschnitt (Delta-C-Average: 1,56) und bei der Maximalabweichung (Delta-C-Maximum: 3,02) ein knapp gutes Ergebnis erzielen.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des LG 38WR85QC-W
Coating des LG 38WR85QC-W
Coating-Referenz
Coating-Referenz

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der LG 38WR85QC-W besitzt eine leicht matte Oberfläche mit dezenten mikroskopischen Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des LG 38WR85QC-W bei horizontalen Blickwinkeln von etwa ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.

Horizontale und vertikale Blickwinkel vom IPS-Panel des LG 38WR85QC-W
Horizontale und vertikale Blickwinkel

Dank des verbauten IPS-Panels bleiben die Farben selbst bei sehr weiten Blickwinkeln äußerst stabil. Bei extremen Winkeln in der Horizontalen verringert sich der Kontrastwert, und das Bild dunkelt im Fall des angezeigten Testbilds minimal ab. Allerdings verändert sich die Farbtemperatur praktisch nicht. Von oben hellt das Bild dagegen auf. Bei dunklen Bildinhalten ist der Glow deutlich auszumachen. Insgesamt kann man die Blickwinkelstabilität als gut bezeichnen.

Interessante Themen

27 Gedanken zu „Test LG 38WR85QC-W: Allrounder in Perfektion“

  1. Danke für den ausführlichen Test!
    Ich habe eine Frage, die mir leider auch LG nicht beantworten kann, obwohl die das wissen müssen 🙂
    Woran bestehen die Unterscheide zwischen den beiden Modellen: LG 38WR85QC-W und LG 38BR85QC-W im Internet gibt es diverse Vergleichsportale aber die Spezifikationen sind meistens nicht komplett gefüllt.
    Vielleicht könntet Ihr mir die Frage beantworten?
    Danke und schöne Grüße!
    Alex

    Antworten
  2. With the right settings from both the monitor and the respective operating system, this monitor was able to meet all my requirements, including the top priority ideal text(even on Mac!). After trying out dozens of monitors over the past 15 years and changing every year, I think I finally settled for the next few or so years. The added extras are just the ice topping making this already mature workstation monitor a true „All-rounder in perfection“.
    Thanks a lot to PRAD for the detailed review which brought it to my shortlist.

    Antworten
  3. Ein toller Monitor, jedoch hatte ich das Problem, dass bei einer Helligkeit zwischen 45-62 der Monitor summte/fiepte. Anscheinend bin ich nicht der einzige der davon betroffen war/ist. In 2-3 andere Foren beschrieben die Nutzer das gleiche Problem. Somit ging dieser wieder zurück.

    Antworten
  4. Danke für den ausführlichen Testbericht!

    Spannend fände ich, ob der Monitor auch DDC unterstützt und in welchem Umfang (Helligkeit / Kontrast, oder sogar KVM oder PIP-Funktionen?). Insbesondere für eine Helligkeitsregelung von Linux / macOS aus oder generell mit nicht-herstellerspezifischen Tools (z.B. zum Wählen bestimmter Helligkeits-/Kontrastszenen für verschiedene Tageszeiten) ist dies sehr praktisch, wenn vom Monitor untersützt.

    Antworten
  5. Hallo Zusammen, hatte diesen Monitor ebenfalls. Leider hat dieser bei einer Helligkeit zwischen 42 und 62 angefangen zu fiepen/summen. Hat jemand von euch ein ähnliches Problem?

    Hab ich eventuell nur Pech gehabt…
    Danke im voraus für die Infos.

    Antworten
  6. Ich finde euren TEstbericht echt super und bin kurz davor mir den Monitor zu bestellen, da ich meinen Officelaptop und privat PC an einem Monitor betreiben kann.
    Ein Punkt verunsicher mich nur. Ich habe eine GT 730 mit einem HDMI 1.4 anschluss als Grafikarte in meinem PC.
    WEnn ich jetzt den Laptop über USB-c anschließe und den PC über HDMI, würde dass dann funktionieren?
    Auch wenn ich den PC alleine , ohne Laptop, betreiben würde? Das ist ein Punkt den ich niergendwo ergooglen konnte.
    Vlt könnt ihr mir mit eurer Erfahrung hier kurz helfen.

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  7. Ich habe den Monitor jetzt seit 2 Tagen im Betrieb und bin eigentlich ziemlich begeistert.
    Ich habe aber ein Problem, was sich für mich wie ein Bug anfühlt und mich immer mehr stört.

    Obwohl ich unter Bildanpassung Autom. Helligkeit, Super Resolution, Lokales Dimmen und DFC deaktiviert habe, ändert sich die Helligkeit ständig geringfügig. Wird mal heller und mal dunkler – aber nur in feinen Nuancen.
    Das nervige ist, wenn ich statische Inhalte wie ne Website o.ä. habe wo ich z.B. gerade einen Text lese, dann fängt der Monitor irgendwann an das Bild ganz minimal in mehreren Abstufungen zu dimmen oder wieder heller zu machen.
    Beim Spielen fällt mir das natürlich nicht auf, aber ich bin ab morgen schon gespannt wie das beim Arbeiten wird.

    Schaut man weg und wieder hin, würde man diese vllt. 2-3% wohl gar nicht merken, aber beim lesen eines Textes stört mich das extrem weil es nun mal auffällt wenn das Bild plötzlich in mehreren kleinen Sprüngen immer dunkler/heller wird.

    Ist das normal?
    Hatte ich noch nie zuvor bei nem Monitor…

    Antworten
  8. Nein – ich benötige den Dual Controller aber auch nicht, da ich nur abwechselnd entweder mit Standrechner oder Notebook arbeite (ich wechsle nur sehr selten zwischen den Geräten). Dafür reicht die KVM Lösung, die sich eben in diesem Fall quasi wie ein Hardware KVM nutzen lässt.

    Antworten
  9. Danke für den Test. Ich habe den Monitor bereits und habe eine Anmerkung zum KVM Switch:
    Der KVM Switch ist meiner Meinung nach hardwarebasiert. Es gibt zwar keinen physischen Umschalter, aber es ist möglich OHNE Installation irgendeiner Software im Monitormenü zwischen USB-B (Upstream) und USB-C (an der Rückseite, Displayport, Power delivery und USB Upstream) umzuschalten. Der Monitor hat auch eine Funktion den Bildquellen den USB-Upstream zuzuordnen (USB-B oder USB-C).

    Zum Lüfter: Mir ist nicht aufgefallen, dass ein Lüfter verbaut ist. Das zu wissen stört mich jetzt schon etwas. Ich hoffe wirklich dass auch in Zukunft kein Lüfterrattern oder Ähnliches auftritt. Interessant wäre, ob die Lüfter ohne HDR im Regelfall still stehen.

    Zum Helligkeitssensor: Es fehlt leider eine Funktion zur einstellung der relativen Helligkeit. In meinem Setup stellt der Monitor die Helligkeit im „Auto“-Modus immer etwas zu dunkel ein (habe leider ein Fenster im Rücken).

    Ansonsten ist der Monitor perfekt. Ich habe relative gleichmäßige Ausleuchtung, wenig Glow und kein einziges defektes Pixel (klar, das ist Glückssache).

    Antworten
    • Meine Erläuterung zum KVM Switch gilt nur für Verwendung des USB-C mit kombiniertem Power Delivery, DisplayPort und USB. Bei Verwendung eines herkömmlichen DisplayPort (Gerät 1) plus einem HDMI (Gerät 2) gibt es meines Wissens nach keine Möglichkeit eines hardwarebasierten KVMs.

      Antworten
        • Nein – ich benötige den Dual Controller aber auch nicht, da ich nur abwechselnd entweder mit Standrechner oder Notebook arbeite (ich wechsle nur sehr selten zwischen den Geräten). Dafür reicht die KVM Lösung, die sich eben in diesem Fall quasi wie ein Hardware KVM nutzen lässt.

          Antworten
          • Ich habe mir das erneut im Handbuch angesehen. Du hast recht, es ist ein hardwarebasierter KVM-Switch. Nicht anders setzen es andere Hersteller um. Die Installation der Software ist also nicht nötig, insbesondere wenn es ein Firmenlaptop ist, wo man keine Software installieren darf. Danke für den Hinweis, der Test wurde entsprechend korrigiert.

  10. Wow, der Autor leistet sich ein paar ignorante Aussagen.

    Das Seitenverhältnis des Bilds bei 576p ist nicht 5:4, das ist bloß das Verhältnis der Bildspalten zu den Bildzeilen. Die Pixel sind bei 576p aber typisch nichtquadratisch (anamorph). Das Bild ist entweder 4:3 oder 16:9.

    „Leider wird die Bildfläche nicht komplett genutzt, und Bildmodi, die das Bild skalieren und die schwarzen Balken bei 21:9-Bildmaterial ausblenden, gibt es nicht. So muss man bei 16:9-Bildmaterial mit seitlichen schwarzen Balken und bei 21:9-Bildmaterial mit zusätzlichen Balken oben und unten leben.“ – Das kann nur von jemandem kommen, der keinen Sinn für Bildkomposition hat. Schwarze Balken sind immer noch das kleinste Übel, wenn die Alternativen verzerrte Bilder oder abgeschnittene Bildteile sind.

    Antworten
    • Bildkomposition hin oder her, wenn ich so viel Bildfläche habe und einen Film sehen will, dann will ich Bild und keine Balken sehen! Und selbst wenn vom Bild minimal, was abgeschnitten wird, ist mir ein vollflächiges Bild lieber. Es darf nur nicht verzerrt sein. Zudem hat LG bei früheren 24:10-Modellen zwei Cinema-Modi bereitgestellt, da wurden die Balken oben und unten ebenfalls entfernt. Jedem, wie er es mag.

      Antworten

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