Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Spielmodus: „Spieler 1“ (Werkseinstellung)
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Bildmodus „Spieler 1“, Gamma-Modus 2, Farbtemperatur „Benutzer“, Helligkeit 100 und Kontrast 60. Dieser Modus verfügt allerdings mit 8200 K über eine viel zu kühle Farbtemperatur, sodass wir abweichend davon unter „Bildanpassung -> Farbtemperatur“ auf „Manuell“ gestellt haben.
Die angepasste Werkseinstellung liefert zwar kein perfektes, aber dennoch ein brauchbares Resultat. Das schließt die leicht erhöhten Schwankungen in der Graubalance ein – umso mehr, da der LG 45GR95QE kein ausgewiesener Grafikmonitor ist.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich „sRGB-Modus“ mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Unter der Kategorie „Spiel Modus“ ist der sRGB-Modus zu finden. Der im Vergleich zur angepassten Werkseinstellung verbesserten Graubalance stehen vergleichsweise hohe Abweichungen in den bunten Farben gegenüber. Die Farbraumtransformation gelingt nicht ganz ideal, ist aber für den Heimgebrauch ausreichend.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Es existiert keine weitere Farbraum-Emulation. Beim Vergleich der angepassten Einstellung von „Spieler 1“ (Farbtemperatureinstellung „Manuell“) und dem DCI-P3-Farbraum werden so hohe Abweichungen der bunten Farben erzielt, dass kein farbverbindliches Arbeiten möglich ist. Da es aber keinen expliziten DCI-P3-Modus gibt, haben wir auf eine Wertung verzichtet.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde der LG 32BP95E aus Calibration Studio heraus hardwarekalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Tonwertkurve, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung

Der Vergleich mit den Sollwerten, die sich aus dem nach der Kalibration erzeugten ICC-Profil ergeben, fördert erhöhte Abweichungen zutage. Der aktuelle Monitorzustand wird über das einfache Shaper-/Matrix-Profil nicht perfekt beschrieben. So ist die Graubalance mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,63 und einer Range von 1,22 als gut zu werten. Bei den Farbwerten liegen der durchschnittliche Delta-E94-Wert bei 2,16 und der maximale Wert bei 3,66. Beides sind befriedigende Werte.
Die Ursache: Unser Testgerät verhält sich leicht nicht linear. Rot, Grün und Blau addieren sich nicht zum erreichten Weißpunkt. Für die Erstellung des ICC-Profils werden die Messwerte entsprechend skaliert. Ist und Soll gehen danach leicht auseinander. Hier wird die überbestimmte Subpixelkonfiguration (Rot, Grün, Blau und Weiß) eine entscheidende Rolle spielen. Wir sind gespannt, wie sich andere Monitore mit ähnlichen Panels in der Zukunft verhalten werden.
Trotz dieses Umstands ist das Ergebnis für den Einsatz außerhalb professioneller Bildretuschen und anspruchsvoller Abmusterungen anständig.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Nach der Kalibrierung bietet auch LG Calibration Studio eine Validierung in Form eines PDF-Dokuments an. Warum die Validierung in der LG-Software besser ausfällt, können wir ad hoc nicht erklären. Es kann sein, dass der Kalibrationsmodus im Ausgangszustand besser implementiert ist und die vorhandenen Nichtlinearitäten besser ausgleicht. Zudem kann die Validierung von der von uns verwendeten Methode abweichen.
Das Dokument zur Validierung aus LG Calibration Studio kann als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Die Graubalance ist sowohl beim durchschnittlichen Delta C als auch bei der Range mit der Note „Gut“ zu werten. Bei den Farbwerten liegt der durchschnittliche Delta-E94-Wert mit 1,77 auf einem befriedigenden Niveau.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

Auch bei DCI-P3 ist die Graubalance bezüglich des durchschnittlichen Delta-C-Werts und der Range noch knapp als gut zu werten. Der durchschnittliche Delta-E94-Wert liegt mit 1,84 auf einem befriedigenden Niveau.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Monitorprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Die eingangs beschriebene Problematik limitiert die erreichbare Präzision natürlich auch hier. Hinzu kommen Einschränkungen, die sich aus dem Farbumfang ergeben. Viele gesättigte Tonwerte in Adobe RGB und ECI-RGB v2 können nur näherungsweise durch eine Abbildung auf die Farbraumgrenze dargestellt werden. Damit steigt auch die Gefahr von Tonwertabrissen in diesen Bereichen. sRGB und DCI-P3 RGB werden aber hinreichend präzise reproduziert.
ganz ehrlich, wer zockt denn bitte noch auf 2k?
Ein 2k Monitor dürfte nicht mehr als 300-400€ kosten.
Da kauf ich mir lieber ein 32 Zoll 4k Monitor mit 144hz und zahl vielleicht 500-600€.
Da hab ich jedenfalls mehr für mein Geld.
Endlich, nach einer langen Odyssee durch das Internet, bin ich auf deinen Beitrag zum LG 45GR95QE gestoßen – eine wahre Schatztruhe an Informationen! Vielen Dank!
beeindruckend
Ein herzliches Hallo an die Kollegen von Prad.
Danke für den Bericht, sehr detailreich – wie immer!
Wäre nett gewesen, wenn Ihr auf die niedrige Pixeldichte eingegangen wärt. Das ist nämlich eines der wichtigen Info’s bei relativ niedriger Auflösung bei 45″.
Unter Interpolation sind wir darauf eingegangen.
Im Prinzip ein schöner Monitor, allerdings ist die Auflösung/PPI für diese Zollgröße viel zu klein.
Darf man den Monitor ganz vom Strom nehmen, oder ist es wie bei OLED TVs so, dass dort im Standby unsichtbar Reinigungsprogramme laufen?
Ist genauso wie beim TV-Gerät. Interessant wäre, ob z. B. eine Stunde reichen würde, dann könnte man eine Steckdose mit Timer dahinter hängen oder danach an der Steckerleiste abdrehen.