Videosignalverarbeitung
Laut Handbuch werden viele gängige Eingangssignale von 480i bis 1080p unterstützt, neben den üblichen 60 Hz sollen auch 56 und 75 Hz möglich sein. Wo unser Testgerät diesen Angaben nachsteht und wo nicht, haben wir in diesem Kapitel untersucht.
Unterstützte Refreshraten
Frequenzen von 50 Hertz oder ein Vielfaches von 24 tragen besonders zur judderfreien Darstellung von Videos und Filmen bei. Um zu überprüfen, ob der Monitor auch intern mit diesen Frequenzen schaltet, haben wir einen Juddertest durchgeführt. Vertiefte Informationen lesen Sie in unserem Special „Perfekter Bildgenuss: Auf die Bildfrequenz kommt es an“.
Diese Aussage über die möglichen Bildfrequenzen konnten wir in unserem Test bezüglich der Bandbreite verifizieren, auch wenn es nicht gelang, sämtliche Auflösungen in allen angegebenen Frequenzen einzustellen. Bei keiner der tatsächlich getesteten Bildfrequenzen (56/ 60/ 70/ 75 Hertz) kam es zu Bildrucklern. Via Catalyst Control Center ließ sich der TFT problemlos zu einer Bildfrequenz von 50 Hertz überreden (bei einer Auflösung von 800 mal 600 Pixeln). Der Test lief auch hier ohne Ruckler über den Schirm, was den Acer-Monitor in die Lage versetzt, DVDs judderfrei wiederzugeben.
Deinterlacing
Der Acer kann auch halbbildbasierte Videosignale annehmen. Ein LCD arbeitet aber immer vollbildbasiert, daher muss dieser Monitor mit einem Deinterlacer ausgerüstet sein. Weitere Informationen bietet unsere Reportage: „Aus 2 mach 1“ – Deinterlacing.
480i60 Signale mit 3:2-Kadenz (NTSC-Film) erkennt der Deinterlacer schnell, korrekt und stabil, die Wiederherstellung der ursprünglichen Vollbilder gelingt verlustfrei. Das Gleiche gilt für Signale mit einer Kadenz von 2:2 (PAL-Film).
Für einen Computerbildschirm mit TN-Panel qualitativ sehr lobenswert wurde das Video-Mode Deinterlacing umgesetzt. Selbst schwierige Szenen in geringer Qualität oder mit wenig Bewegung brachten keine unschönen Kammeffekte hervor.
Skalierung
In etlichen Bereichen sind die Anforderungen an die Skalierung von Videomaterial mit denen von Videospielen vergleichbar. Im Videobereich liegt nur bei HD-Material ein quadratisches Pixelseitenverhältnis vor. Verfügt ein Bildschirm im OSD über eine explizite 4:3- und 16:9-Einstellung, oder in unserem Fall über „Vollbild“ und „Seitenverhältnis“ ist es wahrscheinlich, entsprechendes Material korrekt anzeigen zu können.
Unsere Testbildreihe basiert auf einem anamorphen Video mit Kreisen, die bei korrekter Beachtung des Seitenverhältnisses rund sein müssen. Mit entsprechenden Einstellungen am DVD-Player können wir verschiedene Zuspielungen simulieren. Ziel der Übung ist die unverzerrte Wiedergabe des eingehenden Videosignals.
Mit beiden Skalierungsoptionen wird das Video in 576p-, 720p- und 1080p-Auflösung korrekt dargestellt. 16:9-Material kann demnach einwandfrei wiedergegeben werden. Per Softwareplayer prüften wir, ob ein nicht abschaltbarer Overscan, der das Signal um ein paar Prozent beschneidet, vorliegt. Dies ist nicht der Fall.
Die Stauchung des Signals war erwartungsgemäß ebenfalls bei 720p- und 1080p-Auflösung zu beobachten.
Nicht hilfreich ist es, die Letterboxed-Darstellung auf Vollbild zu skalieren. Wird das Signal jedoch seitengerecht behandelt, werden die Kreise wieder rund. Geschmälert wird der Bildgenuss aufgrund der Verkleinerung, die durch die schwarzen Ränder entstanden ist.
Farbmodelle und HDMI-Blacklevel
Ebenfalls sehr wichtig für die korrekte Darstellung des Materials ist die Abstimmung des Videolevels. Abstimmungsprobleme können hier zu starkem Clipping in helleren und dunkleren Farben oder zu flauem Bild mit reduziertem Tonwertumfang ohne volles Schwarz und Weiß führen.
Bei einer Zuspielung von RGB, zum Beispiel von einem Rechner, erwartet der Acer PC-Level (Wertebereich pro Kanal von 0 – 255). Bei YCbCr wird dagegen Videolevel erwartet (Wertebereich pro Kanal 16 – 235). Für den Betrieb des HDMI-Eingangs stellt dies eine praktische Lösung dar: Beide Farbmodelle können in vollem Umgang wiedergegeben werden.