Bildqualität
Mit der richtigen Einstellung liefert der AMW M199D eine für ein TN-Panel nahezu sehr gute Bildqualität. Der Weiß- und Schwarzwert sind im normalen Betrieb als gut zu werten. Erst bei ganz schwarzen oder zumindest sehr dunklen Bildinhalten wirkt das Schwarz eher grau.
Der AMW M199D bietet unter dem Menüpunkt Farbtemperatur vier verschiedene Farbeinstellungen: 9300k, 6500k, sRGB und Benutzer. Werkseitig ist 6500k voreingestellt. In dieser Einstellung hat das Weiß einen leichten Gelbstich und blaue Farbtöne werden sehr grau und kontrastarm dargestellt. Wählt man die Einstellung 9300k, so werden blaue Farbtöne zwar gut, fast schon zu kräftig dargestellt, dafür erhält das Weiß aber einen deutlichen Blaustich. Beide Einstellungen sind unserer Ansicht nach nicht empfehlenswert; auch die Einstellung sRGB verbessert den Bildeindruck nicht.
Als letzte Option bleibt die Benutzereinstellung, unter der die Werte für Rot, Grün und Blau manuell eingestellt werden können. Bei Anwahl von „Benutzer“ liefert die Standardeinstellung von R76, G76 und B76 sofort ein sehr gutes Ergebnis. Da die Farben insgesamt noch zu hell dargestellt werden, haben wir anschließend im Menüpunkt „Helligkeit“ den Standardwert von 50 auf 40 korrigiert. Das Ergebnis ist ein fast perfektes Bild mit gutem Weißwert und kontrastreicher, ausgewogener Farbwiedergabe.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass sich die Anpassung der Helligkeit im Menü nur auf die Farben auswirkt und nicht die Helligkeit des Backlights verändert. Das haben wir in der Bewertung unter dem Punkt Bedienung/OSD berücksichtigt.
Die Darstellung von Farbverläufen meistert der AMW M199D erstaunlich gut, muss man doch berücksichtigen, dass das eingesetzte TN-Panel nur 16,2 Millionen Farben per Dithering erzeugen kann. Davon merkt man in der Praxis nichts: Aus normalem Betrachtungsabstand von etwa 50-70 cm sind die von uns getesteten Farbverläufe kaum von der Darstellung auf einem VA- oder IPS-Panel zu unterscheiden. Auch bei näherem Hinsehen sind nur minimale Streifen und Abstufungen ersichtlich.
Allerdings ist bei linearen Farb- und Grauverläufen an bestimmten Übergängen ein je nach Verlauf mehr oder weniger deutliches Flimmern wahrnehmbar, dessen Ursache vermutlich im Dithering begründet liegt. Bei Farbverläufen fällt das Flimmern bestimmter Farbübergänge kaum ins Auge, verglichen mit den deutlich unangenehmeren, stufigen Farbübergängen bei vielen TFTs mit TN-Panel. Bei der Darstellung eines linearen Grauverlaufs ist das Flimmern hingegen sehr stark ausgeprägt und fällt unangenehm ins Auge. Bei der Darstellung radialer Farb- und Grauverläufe konnten wir kein Flimmern beobachten.
In der Praxis, also beim Internetsurfen, beim Spielen oder DVD-Schaun ist uns das beschriebene Flimmern ebenfalls nicht aufgefallen.
Da die vergleichsweise präzise Darstellung von Farb- und Grauverläufen unserer Meinung nach stärker ins Auge fällt als das lediglich bei den künstlich erzeugten, linearen Farbkombinationen aufgetretene Flimmern, bekommt der AMW M199D in dieser Kategorie dennoch ein gut.
Die Helligkeit des AMW M199D ist angenehm und nach unserem Empfinden weder zu hell noch zu dunkel. Leider lässt sich die Helligkeit des Backlights aber nicht an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Über den Menüpunkt „Helligkeit“ wird nur die Helligkeit der Farben verändert, wie es auch über den Grafikkartentreiber möglich ist. Das Fehlen einer richtigen Helligkeitsregulierung ist eindeutig ein Manko. Mit Blick auf die angenehme Werkseinstellung des Backlights lässt sich dieser Punkt allerdings verschmerzen. Für Liebhaber von Silent-PCs sei noch gesagt, dass der AMW M199D absolut geräuschlos arbeitet.
Die Helligkeitsverteilung des AMW M199D ist bei unserem Testgerät noch gut. An allen Rändern sind ca. 0,5 cm breite, hellere Streifen sichtbar. Im ganz abgedunkelten Raum machen sich zudem leicht hellere Keile von den Seiten her bemerkbar, die aber aufgrund ihrer gleichmäßigen Form wenig auffallen und im normalen Betrieb nicht stören.
Es ist schwer diesen Bildeindruck per Foto einzufangen, da die Wiedergabe auch von ihrem Bildschirm abhängt; die nachfolgenden Bilder sollen einen ungefähren Eindruck des Sachverhalts vermitteln.
Die Blickwinkelangaben des AMW M199D von 170 Grad im Datenblatt können in der Praxis nicht gehalten werden und sind vermutlich bei einem Kontrastverhältnis von 5:1 gemessen worden. An ein S-IPS oder VA Panel die mit einem Kontratsverhältnis von 10:1 gemessen werden, reicht der M199D in keinem Fall heran. Im Handbuch des AMW M199D sind die Blickwinkel mit 150 Grad bzw. 130 Grad angegeben, was realistisch erscheint.
Die Blickwinkel weisen die für ein TN-Panel typischen Kontrastveränderungen auf. Schaut man von der Seite, von oben oder von unten auf das Display, so machen sich Farb- und Kontrastveränderungen schnell bemerkbar. In dieser Disziplin hebt sich der AMW M199D nicht von der Masse der TFTs mit TN-Panel ab und liefert ein befriedigendes Ergebnis.
Das Interpolationsverhalten des AMW M199D ist gut. Sowohl im Desktop-Betrieb als auch bei Spielen liefert das Gerät eine ordentliche Darstellungsqualität. Im Desktop-Betrieb sollte man den TFT dennoch immer mit der Auflösung 1.280 x 1.024 betreiben, da die Interpolation hier deutlicher ins Auge fällt, als es bei Spielen der Fall ist.
Zum Test der analogen Bildqualität wurde der AMW M199D an den analogen Signalausgang der Sapphire Atlantis Radeon 9800pro angeschlossen. Die Bildqualität im analogen Betrieb ist gut. Eine sichtbare Beeinträchtigung erfährt das Bild im Vergleich zur Ansteuerung über DVI lediglich bei Farb- und Grauverläufen, die nun teils leichte Abstufungen und Streifen aufweisen.