Bedienung
In der rechten unteren Ecke ist ein Bedienelement eingelassen. Die Steuerung des OSDs erfolgt nicht wie üblich über Tastendruck sondern über Berührung. Vorhandene Latenzzeiten zwischen Berührung und Umsetzung im OSD sowie eine weniger sensible Berührungserkennung macht die Bedienung sehr unkomfortabel.
Hinzukommt die schlechte Lesbarkeit der „Tasten“-Beschriftung schon in weniger hell beleuchteten Räumen. In komplett dunklen Räumen ist die Steuerung des OSD über das Bedienelement nahezu unmöglich.
OSD
Das OSD präsentiert sich sehr unübersichtlich. Weil nahezu keine Beschriftungen vorhanden sind, fühlt man sich in der Fülle der Einstellungsmöglichkeiten sehr verloren. Das digitale Handbuch erklärt die Funktionen aber mit GIF-Animationen anständig. Eine übersichtliche Darstellung mit Beschriftung hätten wir uns aber dennoch gewünscht.
Im OSD können die üblichen Einstellungen vorgenommen werden. Dazu gehören eine Regelung des dynamischen Kontrastes, das Wechseln zwischen verschiedenen Anwenderprofilen, Regelung von Helligkeit, Kontrast und Gamma, Anpassung der Darstellung bei der analogen Zuspielung, Regelung der drei Primärfarben und das Auswählen verschiedener Farbprofile sowie das Verändern der OSD-Settings wie Sprache oder Anzeigedauer.
Wem die Steuerung des Menüs über das Bedienelement zu unkomfortabel ist, kann aber auch die mitgelieferte Software verwenden. Hier funktioniert das Verändern der Settings viel einfacher und wird von uns unbedingt empfohlen.
Bildqualität
Für die Bilddarstellung kommt beim AOC 2436Pwa ein schnelles TN-Panel zum Einsatz. Panels dieser Art können technologiebedingt in der Regel nur eine Farbtiefe von 6 Bit wiedergeben. Farben, die nicht unterstützt werden, simuliert der Monitor mittels Dithering. Die Implementierung dieser Simulation kann entweder korrekt erfolgen, dann wirken Farbverläufe sehr gleichmäßig. Im anderen Fall ist beispielsweise ein Jeansmustereffekt oder ein Flimmern bei bestimmten Farben erkennbar.
Für ein TN-Panel schlägt sich der AOC 2436Pwa in der Graustufendarstellung sehr gut. Lediglich in bestimmten dunkleren Grautönen ist ein leichtes Flimmern zu bemerken, fällt aber nur bei genauer Betrachtung ins Auge. Nach der Kalibrierung verändert sich in dieser Hinsicht nichts zum Negativen.
Die Graustufendarstellung gelingt dem 2436Pwa gut: Nur die dunkelste und die drei hellsten Graustufen „verschluckt“ er – alle anderen können gut differenziert dargestellt werden.
Die Kontrastangabe des Herstellers beträgt 60.000:1. Dies ist aber ein Wert, der das Kontrastverhältnis von zwei aufeinander folgenden Bildern wiedergibt. Wir konnten diesen Wert in unserem Test nicht verifizieren. Eine statische Kontrastangabe hat der Hersteller nicht gemacht. In unseren Tests zeigte der 2436Pwa aber in der Werkseinstellung einen Kontrast von 760:1. Nach der Kalibrierung ist der Wert auf nur mehr 556:1 gesunken.
Die Ausleuchtung kann uns nicht vollkommen überzeugen: Einerseits treten beim 2436Pwa absolut keine Lichthöfe auf, andererseits weisen Ecken und Kanten im Vergleich zur Mitte recht starke Abdunklungen auf.
Helligkeit
Die maximale Helligkeit von 300 cd/m² wird leider nicht erreicht. Mit einem Minimalwert von 72 cd/m² und einem Maximalwert von 260 cd/m² ist das Arbeiten in jeder Umgebung aber gegeben.
Helligkeit | Hersteller | Gemessen |
100 % | 300 cd/m² | 260 cd/m² |
38 % | k.A. | 140 cd/m² |
28 % | k.A. | 120 cd/m² |
0 % | k.A. | 72 cd/m² |
Helligkeitsverteilung
Zum Ermitteln der Helligkeitsverteilung dienten 15 Messpunkte verteilt über die gesamte Panelfläche. Nach Erhöhung des Helligkeitswerts auf 46 Prozent erreichten wir in der Mitte des Displays mit 140 cd/m² den Optimalwert.
Die Maximalabweichung befindet sich mit knapp 21 Prozent in der linken oberen Ecke. Auffallend ist die starke Abweichung in allen Ecken, die jeweils zwischen 12 und 21 Prozent liegt. Diese Leistung bestätigt unseren subjektiven Bildeindruck uns ist als knapp befriedigend einzustufen.
Blickwinkel
Laut Hersteller beträgt der Blickwinkel horizontal 170 und vertikal 160 Grad bei einem Kontrastverhältnis von 10:1. Für TN-Panels ist dies ein typischer Wert. Diese Angaben beziehen sich aber nur auf den Restkontrast und nicht darauf, ob das Bild bei bestimmten Blickwinkeln Farbverfälschungen unterliegt.
In Bezug auf Farbverfälschungen können wir Entwarnung geben. Zwar bekommt das Bild schon bei geringen Winkeln einen leichten Gelbstich, welcher bei größeren Winkeln aber nicht verstärkt wird. Von der Seite betrachtet konnte der Restkontrast noch überzeugen, während er von oben oder unten betrachtet dagegen stark nachließ. Dies äußert sich insbesondere durch eine auffällige Aufhellung bei der Sicht von oben oder den typischen Negativeffekt, der bei TN-Panels bei der Sicht von unten auftritt.
Ausmessung und Kalibration
Wir haben im Folgenden den AOC 2436Pwa bezüglich seiner Farbechtheit überprüft und getestet, wie gut sich der TFT-Monitor kalibrieren lässt. Die Ergebnisse sind hauptsächlich für die Grafik- und Fotobearbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele sind sie größtenteils vernachlässigbar, da bei diesen Anwendungen der subjektive Eindruck überwiegt.
Zunächst haben wir den maximalen Farbraum des TFTs ermittelt und einerseits mit dem Druckfarbraum Isocoated und andererseits mit dem sRGB-Farbraum verglichen.
Farbraumvergleich
sRGB ist gewissermaßen der kleinste gemeinsame Nenner für das Zusammenspiel verschiedener Eingabe- und Ausgabegeräte im Consumerbereich. Zudem geht Windows von sRGB aus, wenn zu einem Gerät oder einer Grafikdatei kein Farbprofil vorliegt. Viele Farbdrucker arbeiten auf Normalpapier mit dem sRGB-Profil. Auch deshalb ist der sRGB-Farbraum im Gegensatz zum ISOcoated-Druckfarbraum für „Normalanwender“ von Bedeutung.
Durch die starke Verbreitung der digitalen Spiegelreflexkameras und der zunehmenden Amateurfotografie, haben auch Bilderdienste viele ihrer Belichtungsmaschinen auf den sRGB-Farbraum umgestellt, um dem Kunden die Auseinandersetzung mit speziellen Farbräumen zu ersparen.
Interessant ist der Vergleich zum ISOcoated-Farbraum des Offset-Drucks, da dieser in der Regel dem Mindesten entspricht, was aktuelle Tintenstrahldrucker bewältigen können. Viele moderne Tintenstrahldrucker und Druckverfahren decken darüber hinaus einen noch größeren Bereich ab.