Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 DisplayPro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Die Farbraumuntersuchung zeigt, dass der g2460Pqu den sRGB-Farbraum mit 87 Prozent nur zufriedenstellend abdeckt.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Modus Standard, Farbeinstellung Warm, Gamma 1, Helligkeit 90 und Kontrast 50.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Die Werkseinstellung wirkt kühl, mit 7210K liegt die Farbtemperatur deutlich über der Referenz 6500K. Die Graustufen werden mit abnehmender Helligkeit immer kühler, dementsprechend hoch sind die deltaC-Abweichungen.
Farblich sind sie aber hinreichend neutral, wie der recht geringe Rangewert anzeigt. Die Gammakurve folgt zunächst dem Normverlauf, bei den hellsten Graustufen bricht sie dann heftig ein, worunter die Detailzeichnung in hellen Bildbereichen leidet. Die Note für die Darstellung der Grautöne ist insgesamt schlecht.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich der sRGB-Einstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Der sRGB-Modus im OSD liefert visuell den gleichen Bildeindruck wie der zuvor beschriebene Standardmodus. Auch die Messsonde kann keine nennenswerten Unterschiede entdecken. Bei den Buntfarben sehen wir viele mittlere und große Abweichungen bis hin zu 8,2 deltaE, das mittlere deltaE beträgt 3,4. Dafür gibt es auch nur eine schlechte Note. Für farbverbindliches Arbeiten kann der g2460Pqu nicht verwendet werden.
Ärgerlich ist der gesperrte Helligkeitsregler im sRGB-Modus. Mit 360 cd/m² liegt die fest eingestellte Helligkeit weit über allen ergonomisch vertretbaren Werten, der sRGB-Modus ist praktisch also unbrauchbar.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erzielt. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) erreicht man erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software.
Vor der Kalibrierung mit iColor 3.8 und dem Xrite i1 Pro haben wir zunächst den Weißpunkt im Benutzermodus justiert. Hierfür musste der Blau-Regler um 6 Punkte abgesenkt werden. Der anschließend gemessene Gammawert von 2,30 war etwas zu hoch, doch mit dem Gammaregler in Stellung 2 ergaben sich 2,07. Jetzt musste der Blau-Regler wieder hoch auf 46 – ganz linear ist die Farbmischung also nicht.
Die Charts zeigen, dass die Grauwiedergabe durch die Kalibration wesentlich besser wird. Der scharfe Knick aus der Gammakurve ist verschwunden, sie folgt jetzt gut dem Normverlauf. Die Abweichungen bei den Graustufen sind nur noch gering, doch der in die Höhe geschossene Rangewert zeigt, dass die Graumischung farblich weniger neutral ist.
Bei den Primärfarben liegen Rot und Grün daneben, eine Folge des beschränkten Farbraums, der durch die Linearisierung sogar auf nur noch 83 Prozent zurückgeht. Die Mischfarben gelingen dann aber überwiegend gut.
Nach der Kalibrierung beweist der g2460Pqu eine zufriedenstellende Eignung für farbkritische Anwendungen. Der stark beschränkte Farbraum stellt allerdings eine herbe Einschränkung dar. Die notwendige Beschaffung eines Colorimeters wird das kaum rechtfertigen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Interpolation
Sollte man ein anderes Bildschirmformat als die native Auflösung von 1920×1080 wählen, wird man zunächst mit einer Bildschirmfüllenden Anzeige konfrontiert. Dabei ist es egal ob hier ein anderes Seitenverhältnis besteht.
Der g2460Pqu streckt oder staucht das Bild, bis dieses den ganzen Raum einnimmt. Dadurch entstehen natürlich verzerrte Bilder. Dem kann man entgegenwirken, indem man im OSD-Menü unter „Extra“ – „Seitenverhältnis“ andere Einstellungen vornimmt. Zur Wahl stehen durch wiederholtes Drücken: 17 Zoll (4:3), 1:1 (spiegelt die genaue Pixelzahl wieder), 19 Z0ll (4:3), 19 Zoll (16:10), 21,5 Zoll (16:9), 22 Zoll (16:10), 23 Zoll (16:9) und „breit“ als die native Auflösung des Monitors.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen und es wird ein klares scharfes Bild geliefert, jedoch mit der Einschränkung der bekannten schwarzen Balken an den äußeren Seiten. Schöner wäre es gewesen, dort eine Pixelanzahl vorzufinden anstatt einer Zollangabe. Ungeübte Benutzer wissen mit dieser Angabe wohl eher weniger anzufangen.
An allen anderen Eingängen als dem VGA-Eingang ist der Menüpunkt Bildeinrichtung unter dem sich der Schärferegler befindet ausgegraut. Hier kann man somit keine Einstellungen vornehmen.
Um andere Auflösungen als die native, von 1920 x 1080 darstellen zu können, bedarf es einer Skalierung. Dies gelingt dem g2460Pqu sowohl bei Schriften wie auch bei feinen Strukturen gut bis sehr gut.
Gelöst wird dies mit Hilfe von zusätzlichen grauen Pixeln, welche an die Ränder der Strukturen gelegt werden. Dadurch entsteht ein leichter Unschärfeeindruck, der aber noch gut ausfällt. Schriften bis 7 Punkt sind noch einwandfrei zu lesen, dies gilt auch für „fetten“ Text. Auch bei mittlerweile exotischen Auflösungen, wie etwa 800 x 600 sieht das Ergebnis noch passabel aus.