Helligkeitsverteilung und Farbhomogenität
Für die Helligkeitsverteilung ermitteln wir einen zufriedenstellenden Mittelwert von 94 Prozent. Die vier Ecken sind allesamt ein wenig dunkler, dennoch sind die Maximalwerte unbedenklich und weit von der Sichtbarkeit für das bloße Auge entfernt.
Bei der Farbreinheit ist der Mittelwert ebenfalls zufriedenstellend, aber die Maximalwerte sind enttäuschend: oben links und unten rechts messen wir deltaE-Werte von 4,6 bzw. 3,8. Dies führt zur Abwertung auf eine sehr schlechte Note.
Mit dem bloßen Auge ist das Weißbild nicht übermäßig gleichmäßig. Zunächst erkennen wir eine leichte Aufhellung am unteren linken Rand, auffällige Verfärbungen sind aber nicht zu sehen. Entgegen den Messwerten erscheint das linke Bildschirmdrittel visuell ein wenig heller als das rechte. Der IPS-typische Schimmer bei größeren Blickwinkeln ist bei diesem Panel grau gefärbt, horizontal betrachtet ist er noch mäßig, diagonal und vertikal dagegen schon ziemlich stark.
Blickwinkel
Die maximalen Blickwinkel des i2360Phu werden in den Werksangaben mit 178° in der Horizontalen und Vertikalen angegeben. Dabei geht man von einem Restkontrast von 10:1 aus. Bei seitlicher Betrachtung bleiben Farbshifts aus. Abstriche gibt es bei der Helligkeit, welche bei dem eingesetzten IPS-Panel bei seitlicher Betrachtung deutlich abnimmt.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 DisplayPro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Die Farbraumuntersuchung zeigt, dass der sRGB-Farbraum mit knapp 92 Prozent gut abgedeckt wird.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Modus (Eco) Standard, Farbeinstellung Warm, Gamma 1, Helligkeit 90 und Kontrast 50.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Die Werkseinstellung Warm ist mit 6265K nur wenig wärmer als die Soll-Farbtemperatur von 6500K. Bei den mittleren Graustufen wird sie noch um bis zu 200K wärmer, die deltaC-Abweichungen und der Rangewert sind deutlich zu hoch und führen demnach auch zu einer sehr schlechten Bewertung.
Die Gammakurve verläuft zunächst noch recht flach bei 2,4 und damit etwas zu hoch, beim der hellsten Graustufe springt sie aber steil nach oben. Bei den Buntfarben sind alle Abweichungen hoch bis sehr hoch.
Für normale Arbeiten im Bereich Office, Internet und auch Video ist die Farbwiedergabe nicht zu beanstanden, für jedwedes farbverbindliches Arbeiten aber ungenügend.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich der sRGB-Einstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Visuell liefert der sRGB-Modus den gleichen Bildeindruck wie der zuvor beschriebene Warm-Modus. Auch die Messergebnisse sind praktisch identisch. Mit den verschärften Bewertungskriterien für den sRGB-Modus kann die sehr schlechte Note natürlich nicht besser werden. Leider ist auch noch der Helligkeitsregler auf 90 festgeklemmt, weshalb jedes Argument für die Benutzung dieser Einstellung entfällt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Vor der Kalibrierung mit iColor 3.8 und Xrite’s Colorimeter i1 Display Pro haben wir zunächst den Weißpunkt im Benutzermodus justiert, dafür wurde der Rot-Regler um 1 Punkt und der Grün-Regler um 4 Punkte abgesenkt. Der anschließend gemessene Gammawert war uns mit 2,0 etwas zu niedrig, mit der Gammaeinstellung Stufe 2 ergaben sich dann besser passende 2,11. Für die Farbkorrektur des Colorimeters wählten wir das beigepackte White-LED Profil.
Die Charts zeigen, dass die Farbwiedergabe durch die Kalibration ganz erheblich verbessert wird. Die Gammakurve folgt jetzt genau dem leicht ansteigenden Normverlauf, und die Abweichungen bei den Graustufen wurden durchweg auf ein niedriges Niveau gedrückt. Bei den Buntfarben konnten die Abweichungen bei den Primärfarben halbiert werden, die Mischfarben gelingen noch deutlich besser. Der Kontrastwert sinkt nur wenig von 1170:1 auf 1070:1.
Nach der Kalibrierung kann der i2360Phu auch für gelegentliche farbkritische Anwendungen benutzt werden. Der etwas eingeschränkte Farbraum sollte natürlich beachtet werden. Die meisten Anwender werden den Kauf eines Colorimeters allerdings kaum erwägen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.