Bildqualität
Obwohl der Asus LS201 mit einem nicht-entspiegelten Panel geliefert wird, wirken die Farben nach dem ersten Einschalten nicht sonderlich herausragend: Der „Aha“-Effekt, wie man ihn von echten Glossy-Panels kennt, bleibt aus. Das gesamte Bild wirkt subjektiv etwas blaustichig und kontrastarm und auch objektiv haben wir in den Standardeinstellungen lediglich einen Kontrast von 602:1 ermittelt, also weit entfernt von den propagierten 2.000:1 (dynamisch) bzw. 900:1 (statisch).
Auch wenn bei Auswahl eines der voreingestellten Bildmodi immerhin Kontraste zwischen 749:1 und 838:1 erreicht werden – Weiß- und Schwarzpunkt kommen nicht an das heran, was aktuelle TN-Panels bereits leisten können, geschweige denn Displays mit VA- und IPS-Technologie. Das Weiß wirkt beim Asus LS201 im Vergleich zum Dell 2407WFP mit S-PVA-Panel und 1.000:1 Kontrast immer leicht schmutzig und das Schwarz kommt nur aufgrund der ständigen leichten Spiegelung dunkler Bildbereiche tiefer rüber als es eigentlich ist.
In welchem Modus und mit welcher Einstellung Asus einen Kontrast von bis zu 2.000:1 ermittelt hat, ist uns ein Rätsel. Wir haben sämtliche Bildmodi durchgemessen und von einer dynamischen Anpassung des Backlights weder in Spielen noch bei Filmen und Videos etwas gespürt. Allein durch die in den Splendid-Modi angepassten Farbwerte wird der beworbene Kontrast jedenfalls nicht erreicht.
In der Standardeinstellung sehen Farbverläufe ordentlich aus, kleinere Streifen sind aber durchaus erkennbar. Kalibriert wird das Ergebnis nochmals verbessert und der Asus LS201 erreicht das Niveau vergleichbarer Modelle, d.h. bis auf minimale Abstufungen besonders bei Grün sehen Farbverläufe sauber aus.
Das TN-Panel des Asus LS201 zeigt in Sachen Blickwinkel ein zwiespältiges Ergebnis. Vertikal sind die Blickwinkel schlecht, sodass schon bei geringen Kopfbewegungen Farbveränderungen sichtbar sind und der Kontrast am unteren Bildschirmrand schlechter ist als oben. Das merkt man zum Beispiel an dem bei normaler Körperhaltung (Augen im oberen Displaydrittel) etwas ausgebleicht wirkenden Windows-Startbutton.
Horizontal kann man hingegen von einer guten Blickwinkelstabilität sprechen, Farbveränderungen fallen hier erst bei stark seitlicher Ansicht unangenehm auf. Insgesamt gibt es deshalb noch ein zufriedenstellendes Ergebnis für den Blickwinkel. Der Asus LS201 ist auch in diesem Bereich eher Mittelmaß: Es gibt noch schlechtere, aber auch noch bessere Displays mit TN-Panel.
Die subjektive Ausleuchtung des Asus LS201 ist gut bis sehr gut und bis auf die geringfügig helleren Streifen am oberen und unteren Bildrand sehr gleichmäßig. Bei der Messung zeigt sich am linken Bildrand eine mit über 10 Prozent etwas größere Abweichung von 20 cd/m², aber auch diese liegt noch auf gutem Niveau. In den restlichen Sektoren liegt die Abweichung noch im sehr guten Bereich.
Der Asus LS201 erreicht im Auslieferungszustand einen ausreichend großen Helligkeitsspielraum von minimal 101 cd/m² und maximal 258 cd/m². Letzterer Wert liegt allerdings deutlich unterhalb der beworbenen 300 cd/m². Kalibriert werden Werte zwischen 81 cd/m² und 201 cd/m² erreicht. In der Werkseinstellung liegt die Helligkeit bei 223 cd/m².
Ausmessung und Kalibration
Den für die Darstellung von Internetseiten und der Bildbearbeitung fürs Internet wichtigen sRGB-Farbraum kann der Asus LS201 zu 86 Prozent abdecken. Damit fehlen doch schon einige Farben, was sich auch bei der Farbgenauigkeit wiederspiegelt. Immerhin ist mit dem voreingestellten Kontrast von 80 auch der maximal mögliche Farbraum erreichbar, sodass nicht erst an den Einstellungen herumgeschraubt werden muss.
Erläuterung: Der Farbkasten zeigt den Farbraum des TFTs, das Drahtgitter zeigt den Farbraum sRGB. Farben außerhalb des Farbkastens kann der Monitor nicht darstellen. Die Darstellung ist dreidimensional, wobei im linken Bild die hellen Farben und Weiß vorne liegen. Das rechte Bild zeigt die Rückansicht, so dass die dunklen Farben und Schwarz sichtbar sind. Dort, wo der Farbkasten über das Drahtgitter hinausgeht, ist der Monitor-Farbraum größer als sRGB. Dort, wo das Drahtgitter aus dem Farbkasten hervorsticht, ist der Monitor-Farbraum kleiner als sRGB.
Der für den Offset-Druck und die UGRA-Zertifizierung wichtige Isocoated-Farbraum wird vom Asus LS201 immerhin zu 89 Prozent abgedeckt. Ab einer Abdeckung von 90 Prozent besteht ein Monitor den UGRA-Test in dieser Kategorie. Der abdeckbare Farbraum für den Druckbereich ist somit noch knapp gut, zieht man die sRGB-Abdeckung hinzu, so gibt es insgesamt eine zufriedenstellende Wertung.
Die Werkseinstellung des Asus LS201 ist subjektiv wenig überzeugend, was sich auch in den objektiven Messungen wiederspiegelt. Obwohl in der Standardeinstellung mit einer Farbtemperatur von ca. 6500K und einem Gamma-Wert von 2,22 die sRGB-Werte nahezu erreicht werden, gibt es bei den Graustufen extrem starke, mit bloßem Auge wahrnehmbare Abweichungen.
Grau und Weiß wirken einfach blaustichig. An den in der Werkseinstellung erzielten Messwerten ändert sich durch die Auswahl eines der Splendid-Modi kaum etwas, lediglich der Kontrast kann auf immerhin 812:1 im Landschaftsmodus gesteigert werden. Die Abweichungen bei den Graustufen und Farben werden aber eher noch leicht verstärkt und der Gammawert liegt zwischen 2,35 und 2,5 mit Ausnahme des Nachtmodus.