60 Hz TraceFree „0“
Ohne Pixelbeschleunigung benötigt der MG24UQ 12,2 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel und 10,9 ms für den schnellsten Grauwechsel. Der Mittelwert für 15 Messpunkte beträgt 18 ms, und der CtC-Wert geht bei 15 ms durch das Ziel. Zu den mehr oder weniger durchschnittlichen Zeiten ist auch der Helligkeitsverlauf völlig unauffällig.
60 Hz TraceFree „60“
Während der Schwarz-Weiß-Wechsel mit 14 ms sogar langsamer wird, legt der schnellste Grauwechsel mächtig zu und halbiert die Schaltzeit zur Vormessung auf 5 ms. Auch der Mittelwert unserer 15 Messpunkte gewinnt erheblich an Zeit und wird mit 12,1 ms gemessen.
Der sehr wichtige CtC-Wert profitiert am meisten durch die Pixelbeschleunigung und benötigt nur noch 6,2 ms. Der Geschwindigkeitsgewinn macht sich allerdings auch im Helligkeitsverlauf bemerkbar und zeigt in der Grafik schon deutliche Überschwinger.
60 Hz TraceFree „100“
Bei maximaler Pixelbeschleunigung wird der Schwarz-Weiß-Wechsel mit 12,8 ms gemessen und bleibt immer noch hinter der Zeit ohne Pixelbeschleunigung. Die restlichen Schaltzeiten legen dafür abermals im Tempo zu. Der schnellste Grauwechsel benötigt schnelle 3,4 ms und der Mittelwert der 15 Messpunkte nur noch 9,2 ms. Beim CtC-Wert, der die Zeit zwischen Mischfarben angibt, werden nur noch superkurze 3 ms benötigt, was ihn unter die Top 10 der Geräte bei 60 Hz, die bislang von uns gemessen wurden, bringt. Hier wollten die Ingenieure allerdings zu viel aus dem Display herausholen, da der Helligkeitsverlauf die Grenzen unserer Grafik sprengt. Inwieweit sich das visuell äußert, wird im Teil „Subjektive Beurteilung“ geschildert.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen in dem Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Mit einer Signalverzögerung von superkurzen 1,2 ms und einer mittleren Bildwechselzeit von 4,6 ms erreicht das Display eine sehr schnelle Gesamtlatenz von nur 5,8 ms. Damit eignet es sich besonders für FPS-Titel, bei denen es auf jede Millisekunde ankommt.
Backlight
Das Hintergrundlicht des Monitors wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Monitor auch bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet.
Subjektive Beurteilung
Obwohl alle Monitore einen großen Parcours mit hochempfindlichen Messgeräten durchlaufen müssen, produzieren einige Geräte Bewegungsartefakte ohne messbaren Overdrive. Auch werden hier verschiedene Optionen z. B. für den Spielbetrieb beschrieben, und erläutert, wie sich die Messergebnisse visuell darstellen. Dafür haben wir uns hingesetzt und mit dem Monitor Filme geschaut, gespielt und kleinere Praxis-Tests durchgeführt.
Wir haben zum größten Teil die Rennsimulationen „DiRT 3“ und „DiRT Rally“ zur Beurteilung der Spieleigenschaften gewählt. Durch die Cockpit-Ansicht befinden sich die schnell bewegten Bildanteile direkt in der Front anhand der Schotterpiste. Außerdem eignen sich die starken Kontraste zwischen Himmel und Baumwipfel, um eine Koronabildung zu erkennen, falls die Ingenieure zu sehr an der „Geschwindigkeitsschraube“ gedreht haben.
Unsere Testumgebung:
BS: Windows 10 64 Bit
CPU: Intel Core i7-3820 @ 3,60 GHz
RAM: 16 GB
Festplatte: Samsung-SSD 850 EVO 500 GB
Grafikkarte: Gigabyte Radeon R9 Fury
Zunächst einmal ist das Bild eine Augenweide, aufgrund der hohen Pixeldichte wirkt es sehr plastisch. An dieser Stelle erinnern wir uns an die Headline „Gaming neu erleben“ und die Aussage, dass eben aus dem Grund der hohen Pixeldichte in den Spiel-Settings der Punkt Antialiasing außer Acht gelassen werden könne, was eine enorme Performance-Verbesserung bedeuten würde. Der Sinn von Antialiasing ist die Glättung der Kanten. Wird diese Option deaktiviert oder zu gering eingestellt, entsteht in der Bewegung ein Flimmern aufgrund des Treppeneffekts. Auf den Bildern sind diese Treppen bei einem 24-Zoll-Monitor in HD-Auflösung und einer Pixeldichte von 91 ppi gut zu sehen, wenn Antialiasing deaktiviert ist. Der MG24UQ ist zwar nicht frei von diesem Treppeneffekt, doch wirkt der Rand nahezu glatt.
Tatsächlich konnten wir bei allen Spielen, die wir zur Verfügung haben, kein Flimmern bei deaktiviertem Antialiasing beobachten, was die Aussage des Herstellers stützt. Der Performance-Vorteil ist enorm, z. B. konnten wir so das Spiel „DiRT Rally“ bei maximalen Details spielen und erzielten eine durchschnittliche Framerate von 54. Zum Vergleich: Bei Antialiasing (8 x MSAA) erreichten wir durchschnittlich nur 32 fps, was sich schon recht stockend anfühlt und im Endeffekt auch keinen Spaß mehr macht.
Werden die angestrebten 60 fps erreicht, kann man in den ruhigen Bildanteilen das unterschwellige Stocken und in den schnellen Bildanteilen das Verwischen des Bildes wahrnehmen, das für diese Aktualisierungsrate üblich ist. Wer allerdings noch nicht mit einem 144-Hz-Display gespielt hat, dem wird das Problem nicht großartig auffallen. Zudem tröstet die Feinheit des Bildes teilweise über dieses Manko hinweg. Wichtig ist allerdings, die TraceFree-Einstellung in den Werkseinstellungen bei 60 zu belassen. Wird die Pixelbeschleunigung auf 100 heraufgesetzt, erhält man ein Bild, das keinen Spaß mehr macht. Das äußert sich durch eine Art Aufblitzen des Bildes, sobald es stark beschleunigt wird. Zudem erlebt man eine starke Koronabildung an Objekträndern. Hier wollten die Ingenieure einfach zu viel aus dem Display herausholen.