Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite DTP94 und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Eine herbe Enttäuschung war der Asus PA248Q nach Profilierung im Custom-Modus, da der Monitor inakzeptable Nichtlinearitäten zeigte. Wir haben darüber schon im Test des Asus PA246Q berichtet.
Dieser Modus ist deswegen so wichtig, weil hier die RGB-Gain-Regler verfügbar sind, die eine Anpassung des Weißpunktes mit Bordmitteln erlauben. Daher ist die angebotene 6-Achsen Farbkontrolle einmal mehr völlig wertlos und es bleibt für die Profilierung lediglich der Standard-Bildmodus, ohne Möglichkeit die Vorgaben per Bordmittel einzustellen.
Bei einem Ausgangsweißpunkt von über 7000 Kelvin muss die Grafikkarte entsprechend verlustbehaftet korrigieren. Es ist der guten Elektronik des Asus PA248Q geschuldet, dass dennoch ein akzeptables Ergebnis erreicht werden kann nur ideal ist das natürlich nicht. Warum der Hersteller selbst nach eineinhalb Jahren nicht in der Lage war diesen Fehler zu korrigieren, bleibt ein Rätsel.
sRGB: 96 % Farbraumabdeckung
Im Standardmodus erreicht der Asus PA248Q eine Abdeckung des sRGB Farbraums von 96 Prozent. Ein Tribut den der Monitor wegen der White-LED Hintergrundbeleuchtung und dem fehlerhaften Custom-Modus zahlen muss.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation
Vergleich der Werkseinstellungen (Standardmodus) mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Werkseitig ist beim Asus PA248Q der Standardmodus eingestellt. Weitere Parameter sind eine Farbtemperatur von 6500K und ein Gamma von 2.2. Sinnvoll gewählt ist die Helligkeit welche auf 50 Prozent voreingestellt ist. Dennoch erreicht der Asus PA248Q eine Luminanz von 205 cd/m².
Das durchschnittliche Gamma liegt mit 2.26 etwas zu hoch, ebenso erhöht sind die DeltaC Werte der Grauachse. Asus legt dem PA248Q ein Datenblatt bei worauf bestätigt wird dass die DeltaE Abweichungen aller Farbwerte unter 5 DeltaE liegen sollen.
Zumindest bei der Primärfarbe Blau kann der PA248Q dieses Versprechen nicht einhalten. Aus der doch recht hohen Helligkeit und einem Schwarzwert von 0,19 cd/m² resultiert ein Kontrastverhältnis von 1076:0.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Der sRGB-Bildmodus zeigt keine signifikanten Veränderungen, wenngleich die Grauachse neutraler ausfällt und in diesem Modus zumindest kein Farbwert die 5 DeltaE Marke überschreitet. Die Gradation hat sich aber auf durchschnittlich 2.32 erhöht.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Wie schon im Kapitel „Bildqualität“ erwähnt, machen Nichtlinearitäten den Custom-Modus unbrauchbar. Daher kann eine Profilierung nur aus dem Standardmodus heraus erfolgen, wobei hier keine Farbregler zur Verfügung stehen. Auf Grund guter Elektronik, kann der Asus PA248Q dennoch ein brauchbares Ergebnis erzielen, wenngleich sein wahres Potential dadurch völlig ungenutzt bleibt.
Mit folgenden Einstellungen haben wir dieses Ergebnis erzielt:
Helligkeit: 16 %, Kontrast: 80, Gamma: 2.2, Farbtemperatur: 6500K, Rot: -, Grün: -, Blau: –
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Interpolation
Nachgebessert hat Asus hingegen bei den Interpolationsmöglichkeiten. Hatte der PA246Q noch so manche Probleme bei der 1:1 Darstellung von teilweise gängigen Auflösungen wie 1.280 x 768 Pixel, wurde beim PA248Q dieses Manko bis auf eine Ausnahme ausgemerzt. Bei den meisten Auflösungen sind die Bildformate „Vollbild“, „1:1“ und „4:3“ auswählbar. Lediglich bei einzelnen 16:9 und 16:10 Auflösungen steht „4:3“ nicht zur Verfügung.
Ebenfalls gut gelungen ist der Schärferegler des Asus PA248Q. Werkseitig ist er auf 50 voreingestellt und lässt sich in Zehnerschritten von 0 bis 100 verändern. Bei interpolierter Anzeige kann die Schärfe bis auf 70 erhöht werden und resultiert in einer sichtbar schärferen Darstellung.
Auch wenn mit dem Asus PA248Q keine Auflösung interpoliert dargestellt werden muss, zeigt der Monitor in Kombination mit dem Schärferegler eine sehr gute Interpolationsqualität.
Wie anhand der Liste ersichtlich ist, hat Asus beim PA248Q die Fehler des Vorgängers ausgebessert.
Auflösung | 4:3 | 1:1 |
1920 x 1080 | – | Ja |
1680 x 1050 | – | Ja |
1600 x 1200 | Ja | Ja |
1600 x 1024 | Ja | Ja |
1600 x 1000 | Ja | Ja |
1600 x 900 | Ja | Ja |
1440 x 900 | – | Ja |
1360 x 768 | – | Nein |
1280 x 1024 | Ja | Ja |
1280 x 960 | Ja | Ja |
1280 x 800 | Ja | Ja |
1280 x 768 | Ja | Ja |
1280 x 720 | Ja | Ja |
1152 x 864 | Ja | Ja |
1024 x 768 | Ja | Ja |
800 x 600 | Ja | Ja |
Reaktionsverhalten
Wir haben den Asus PA248Q in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI- und DisplayPort-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Asus nennt eine Reaktionszeit von 6 Millisekunden (GtG). Nach dem Reset ist die Overdrive-Option TraceFree auf den Wert 60 eingestellt, damit messen wir 14,0 Millisekunden für Schwarz-Weiß und 9,5 Millisekunden für den schnellsten Grauwechsel. Auch die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte ist mit 11,9 Millisekunden für ein IPS-Panel schon recht kurz. Allerdings treten in dieser Einstellung bereits sehr deutliche Überschwinger im gesamten Helligkeitsbereich auf.
Mit der maximalen Einstellung TraceFree 100 verkürzen sich die Schaltzeiten nochmals um 15 Prozent, dafür sind die Überschwinger vor allem an den dunklen Messpunkten sehr stark.
Am anderen Ende der Skala ergibt sich mit TraceFree Null eine sehr moderat beschleunigte neutrale Charakteristik. Die Überschwinger im Helligkeitsverlauf verschwinden gänzlich, dafür ist teilweise fast eine Verdopplung der Schaltzeiten hinzunehmen.
Für schnelle Spiele ist die Vorgabe TF 60 bereits gut gewählt. Eine Erhöhung auf den Maximalwert TF 100 kann hier nicht mehr viel ausrichten, erzeugt aber bereits starke Artefakte bei schnellen Helligkeitsänderungen in dunklen Bildbereichen. Für Videos erscheint uns dagegen die Einstellung TF 20 besser geeignet, die ausreichend kurze Schaltzeiten ohne Überschwinger bietet.