Blickwinkel
IPS Panels sind unter anderem für ihre sehr gute Blickwinkelstabilität bekannt. Das bedeutet dass auch bei großem Blickwinkel keine oder kaum Farbveränderungen auftreten. Für die EBV ist ein großer Blickwinkel unabdingbar.
Das AH-IPS Panel des Asus PA249Q hat einen besonders stabilen Blickwinkel. Subjektiv sind keine Farbveränderungen sichtbar, besonders mit Blick von oben oder unten auf das Display, dunkelt dieses kaum ab, die Anzeige verliert lediglich an Kontrast und bekommt einen leichten Graustich. Bei seitlicher Betrachtung ist zum Displayende hin eine leichte Abdunkelung sichtbar aber ein weißes Testbild zeigt dennoch nur einen kaum wahrnehmbaren Grauverlauf.
Auch dunkle Tonwerte werden beim Asus PA249Q bei seitlicher Betrachtung nur in geringem Maße aufgehellt. Zwar sind bereits aus zentraler Betrachtungsposition in der linken unteren Ecke Aufhellungen zu sehen, dieser Effekt wird aber mit größer werdendem Blickwinkel nicht verstärkt.
Asus ist hier ein guter Kompromiss gelungen zwischen moderater Entspiegelung und damit geringem AG-Coating und dennoch verhältnismäßig geringen Aufhellungen dunkler Tonwerte.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite DTP94 und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung der einzelnen Farbräume in der Werkseinstellung. Hier hält der Asus PA249Q die Herstellerangaben ein und liefert sehr gute Ergebnisse ab:
sRGB | AdobeRGB | eciRGB v2 | |
Farbraumabdeckung | 99,9% | 98,8 % | 89,8 % |
Die ermittelten Werte zeigen, dass die hier verwendete GB-LED-Technik den erweiterten Farbumfang der früheren IPS Panels mit WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtung (102 % NTSC) ebenfalls erreicht. Die Arbeitsfarbräume sRGB und AdobeRGB werden so gut wie vollständig abgedeckt.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Modus Standard, Farbeinstellung 6500K, Gamma 2.2, Helligkeit 50 und Kontrast 80.
Die Werkseinstellung Standard Normal wirkt etwas kühl, die durchschnittliche Farbtemperatur liegt bei 7000K. Oberhalb von 20% Grau bleibt sie in einem Bereich von +/- 50K, die deltaC-Abweichungen sind überwiegend gering. Die Gammakurve ist flach bei 2,25 und passt somit zur OSD-Einstellung. Die Buntfarben werten wir in der Werkseinstellung nicht. Dennoch fallen die hohen Abweichungen im Chart auf, die aber nicht als Fehler des Monitors zu werten sind, sondern darauf zurückgehen, dass hier ein unkalibriertes Preset mit AdobeRGB-Farbumfang gegen den viel kleineren sRGB-Arbeitsfarbraum gemessen wurde.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich der sRGB-Einstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Im sRGB-Modus fällt sofort der Rückgang der Helligkeit von 245 auf nur noch 201 cd/m² (bei H 50) auf. Der Weißpunkt liegt jetzt noch höher bei 7200K, mit deltaE 4,17 ist er sehr weit von der Blackbody-Kurve entfernt. Die Abweichungen bei den Graustufen nehmen gegenüber dem Standard-Modus zu. Die Gammakurve verläuft ähnlich wie zuvor, allerdings um etwa 0,15 tiefer – der Normverlauf wird so nicht nachvollzogen.
Der Farbraum wird im Monitor auf knapp 95 % sRGB beschnitten. Die zuvor sehr hohen Abweichungen bei den Buntfarben schrumpfen jetzt auf niedrige Werte zusammen. Grundsätzlich sind dies insgesamt gute Werte.
Mit unseren Bewertungskriterien im sRGB-Modus erhält der PA249Q aufgrund des nicht optimalen Weißpunkts, eine Abwertung um eine Note (DeltaE to Assumed Target Whitepoint 4.25, wir werten ab einem Wert von 4.0 ab) auf eine befriedigende Note.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich der AdobeRGB-Einstellung mit dem AdobeRGB-Arbeitsfarbraum
Der AdobeRGB-Modus ist mit 187 cd/m² (H 50) noch dunkler. Wieder liegt der Weißpunkt bei 7200K, der Abstand zur Blackbody-Kurve ist mit deltaE 6,49 nochmals größer. Die übrigen Messwerte entsprechen der sRGB-Bewertung.
Wieder wird der Farbraum im Monitor beschnitten, diesmal bleiben gar nur 90 % AdobeRGB übrig. Prompt gehen die deltaE-Werte bei den Buntfarben in die Höhe – man fragt sich, warum dieser Preset so eingestellt wird, wo doch der volle Farbumfang offenbar möglich ist. Auch im AdobeRGB-Modus erhält der PA249Q schließlich nur eine befriedigende Note.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Vor der Kalibrierung mit iColor 3.8.5 und dem Xrite i1 Pro haben wir zunächst den Weißpunkt im Benutzermodus justiert. Alle drei Gain-Regler waren massiv anzupassen, schließlich ergaben sich folgende Werte: Rot 49, Grün 42 und Blau 45. Der gemessene Gammawert von 2,34 war eigentlich zu hoch, wäre aber durch Änderung auf 1.8 im OSD wiederum viel zu niedrig geworden. Also starteten wir die Kalibrierung.