Profilgenauigkeit sRGB
Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Geringe Abweichungen lassen, sofern das Messgerät exakt arbeitet, darauf schließen, dass die Monitorcharakteristik korrekt erfasst wurde und stabil bleibt. Das CMM (ColorManagementModule) farbmanagementfähiger Software kann damit möglichst (die Grenze setzt spätestens der Monitorfarbraum) ideal in Monitor-RGB transformieren. Steigen die Abweichungen zu einem späteren Zeitpunkt spürbar an, ist es Zeit für eine neue Kalibrierung und anschließende Profilierung.
Von den während der Kalibrierung durchgeführten Änderungen an Bildschirmeinstellungen und Grafikkarten-LUT (bzw. in diesem Fall Monitor-LUT), die zu einer neutralen Grauachse, gewünschter Gradation und Weißpunkt führen sollen, profitiert man auch in ungemanagten Umgebungen.
Wir beschränken uns nachfolgend auf das Monitorprofil, das im Rahmen der Kalibrierung auf die Empfehlungen für sRGB erstellt wurde. Nach Kalibrierung und Profilierung wurde aus der verwendeten Software heraus ein Profiltest durchgeführt, der den Ist-Zustand des Monitors mit den Transformationen vergleicht, die sich aus dem Monitorprofil ergeben.
Die Referenzwerte ergeben sich entsprechend aus dem Monitorprofil:
Parameter | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | 6515 | 6516 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.01 100.00 109.03 | 95.04 100.00 109.09 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 0,0586 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | 0,19 | 0,0703 |
Helligkeit / cd/m² | 136,7 | 136,4 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | – |
Kontrast / x:1 | – | – |
Gradation / Durchschnitt | sRGB (~ Gamma 2,2) | ~2,18 (avg.) |
* CCT-Bezug
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | D65 (6502) | 6543 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 95.91 100.00 112.48 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 2,6551 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 1,9112 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 136,4 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,15 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 909 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB (~ Gamma 2,2) | sRGB (~ Gamma 2,2) |
* CCT-Bezug
Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem Profil des Arbeitsfarbraumes (sRGB) versehen und ausgemessen. Als CMM kam Adobe (ACE) zum Einsatz.
Mit der Beschränkung auf Primär- und Sekundärfarben können wir natürlich kein wirklich detailliertes Bild zeichnen. So müssen beispielsweise Unterabdeckungen überhaupt nicht ins Gewicht fallen, wenn entsprechende Tonwerte, die außerhalb des Monitorfarbraums liegen, nicht im betrachteten Bild vorhanden sind. Aufgrund des relativ farbmetrischen Rendering-Intents bleiben durch das CMM verursachte Farbraumkompressionen aus.
Durch die die Kalibrierung konnten sowohl die Graustufenwiedergabe als auch die Farbabweichungen auf ein sehr gutes Niveau reduziert werden. Der Gammawert befindet sich nun direkt auf der Ideallinie und auch der Weißpunkt und die Helligkeit haben sich weiter ihren optimalen Werten angenähert. Der Kontrast liegt mit über 900:1, trotz reduzierter Helligkeit, in einem sehr guten Bereich. Durch eine Kalibration kann der Asus VE246H daher im Amateurbereich für die Bearbeitung von Bildern eingesetzt werden.
UGRA-Test
Abschließend haben wir den Asus VE246H auf die Empfehlungen der UGRA kalibriert (5800K, Gamma 1,8 und Helligkeit 120 cd/m²), um seine Tauglichkeit für die digitale Druckvorstufe/Softproof zu bestimmen. Die Zertifizierung kann aber natürlich auch mit anderen Parametern erreicht werden. Der Test konnte bei unserer Überprüfung mit der iColor Display Software nicht erfolgreich bestanden werden. Die Grauwerte verhinderten eine Zertifizierung, da hier die geforderten 95 Prozent mit einem Wert von 88,5 Prozent nicht erreicht werden konnten.
Interpolation
Eine Interpolation wird für spezielle Software und ältere Spiele benötigt, die mit der hohen nativen Auflösung des Monitors nicht umgehen können. Zudem bietet eine geringere Auflösung bei schwächeren Grafikkarten die Möglichkeit, die Details in Spielen höher einzustellen zu können, als es bei der nativen Auflösung der Fall wäre. In allen anderen Fällen sollte immer die Auflösung von 1.920 x 1.080 gewählt werden, da damit die beste Bilddarstellung gelingt.
Die Einstellung „4:3“ kann beim Betreiben des Asus VE246H mit einem DVI-Kabel nur ausgewählt werden, wenn eine kleinere als die native Auflösung eingestellt wird. Um einen besseren Vergleich zu haben, haben wir aber alle Auflösungen in unserem Test auf den gesamten Monitor strecken lassen. In der Nvidia-Systemsteuerung ließen sich auch eine 1:1-Darstellung erzwingen.