Blickwinkel
Seine Stärke spielt der VS229H, dank seines IPS-Panels, bei der seitlichen Betrachtung von Bildern aus. Das Foto zeigt den Bildschirm bei horizontaler Betrachtung von +/-75 Grad und vertikale von +60 und -45 Grad. Selbst bei großen seitlichen Betrachtungswinkeln von über 45 Grad liefert der Monitor immer noch ein farbneutrales Bild. Erst bei größeren Betrachtungswinkeln taucht neben reduzierten Kontrastwerten und eine leichte Verfärbung auf.
Eine Farbverschiebung ist, anders als bei TN-Panels, kaum wahrnehmbar. Die Farbtöne werden lediglich etwas dunkler und der Kontrast lässt etwas nach. Wer nicht immer direkt vor seinem Monitor sitzt oder mit mehreren Freunden Bilder und Filme betrachten möchte, findet hier einen blickwinkelstabilen Monitor.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 DisplayPro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Der VS229H deckt den sRGB-Farbraum zu 94 Prozent ab, das ist etwas mehr als bei vielen anderen LED-Geräten im Consumerbereich.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir hier zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Der VS229H bietet nach dem Reset die Bildeinstellung Standard mit voller Helligkeit an. Ein Gammaregler ist nicht vorhanden.
In der Werkseinstellung messen wir eine Farbtemperatur von 6400K. Die Abweichungen bei den Primärfarben sind akzeptabel, bei den Graustufen leider schon größer. Der Gammaverlauf ist etwas unregelmäßig, aber ebenfalls annehmbar. Für den Consumer- und Officebereich liegt die Farbwiedergabe ausreichend nahe am sRGB-Standard.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Die Farbtemperatur in der Einstellung Splendid sRGB liegt bei 6600K. Die Abweichungen bei Farben und Graustufen fallen sehr viel geringer aus als in der Werkseinstellung. Die Gammakurve verläuft recht linear und damit nicht ganz normgerecht, das ist aber kein großes Problem. Durch die geänderte Abstimmung sinkt der Kontrast auf (immer noch gute) 860:1.
Leider ist der Helligkeitsregler gesperrt, doch weil die Helligkeit auf erträgliche 163 cd/m² voreingestellt ist, können wir diesen Modus für (nicht professionelle) Foto- und Grafikarbeiten dennoch empfehlen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Vor der Kalibrierung justieren wir den Weißpunkt im Benutzermodus und erreichen 6520K mit RGB 99-96-100. Anschließend sind die Farbtemperatur und der Gammaverlauf nahezu optimal. Die Farbabweichungen sind recht gering, bis auf den LED-typischen Ausreißer bei Blau. Für eine möglichst natürliche Farbwiedergabe bei Videos und Filmen im Hobbybereich ist der kalibrierte Monitor sehr gut geeignet.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Interpolation
Der Asus VS229H löst nativ 1920 x 1080 Bildpunkte auf und bietet damit die volle HD-Auflösung. Zur Interpolation anderer Auflösungen oder Seitenverhältnisse bietet der Monitor eine 16:9 Vollbilddarstellung, eine 4:3 Darstellung und zusätzlich am HDMI-Eingang eine Overscan-Funktion. Generell werden Bilder immer auf Vollbild skaliert, bei 16:10 Auflösungen (1680 x 1050) wird das Bild deshalb leicht verzerrt dargestellt.
Erhält der Monitor ein Bild in einer 4:3 Auflösung zugespielt, kann im OSD der entsprechende Punkt ausgewählt werden. Obwohl keine 1:1 Darstellung vorhanden ist, werden einige Auflösungen nicht skaliert, wie zum Beispiel die Auflösungen 1152 x 864 oder 720 x 576.
Wir haben im Folgenden die Bildqualität und das Schriftbild bei unterschiedlichen Auflösungswerten des Eingangssignals getestet.
Die Bildschärfe lässt sich nur am VGA-Eingang justieren. Am DVI- und HDMI-Eingang ist der Regler im OSD ausgegraut.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut und es treten visuell keine Farbsäume auf. Bei 1.280 x 720 sieht man, dass die hierzu erforderliche Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfeeindruck. Farbsäume treten nicht auf.
Auch bei anderen interpolierten Auflösungen ist die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.