Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen in dem Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim BenQ SW2700PT messen wir mit 10,8 ms eine recht deutliche Signalverzögerung. Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 7,4 ms zwar ganz ordentlich. In Summe macht das gemächliche 18,2 ms.
Backlight
Das Hintergrundlicht des BenQ SW2700PT wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Monitor auch bei reduzierter Helligkeit für längeres ermüdungsfreies Arbeiten geeignet.
Subjektive Beurteilung
Wir empfehlen, den BenQ in der Werkseinstellung zu betreiben (AMA: Ein), um die Reaktionszeiten zu verkürzen. Einbußen in der Bildqualität muss man dadurch nicht befürchten. In der Werkseinstellung (AMA: Ein) erreicht der BenQ bei fast allen Graustufenübergängen befriedigende Werte im Bereich von 7,3/7,5 ms.
Die hohe Reaktionszeit und der hohe Input-Lag von 10,8 ms machen den SW2700PT zu keinem Gaming-Monitor, wofür er letztendlich auch nicht konzipiert wurde.
Sound
Eingebaute Lautsprecher besitzt der BenQ SW2700PT nicht. Tonsignale verarbeitet der SW2700PT an den HDMI- wie auch an den DP-Eingängen. Die Wiedergabe ist am Kopfhörerausgang möglich, an den natürlich auch externe Lautsprecher angeschlossen werden können.
DVD und Video
HD-Zuspieler wie Blu-ray-Player, HDTV-Empfänger und Spielekonsolen können direkt an die HDMI-Buchse des SW2700PT angeschlossen werden, der Ton wird an den Kopfhörerausgang weitergeleitet. Beim Anschluss via DisplayPort wurde der SW2700PT von unserer NVIDIA-Grafikkarte allerdings nicht als Audiogerät erkannt. Der mitgelieferte Treiber war selbstverständlich korrekt installiert. Leider eine weitere der vielen kleinen Ungereimtheiten, auf die wir beim Test des SW2700PT stoßen mussten.
Erwähnenswerte Zusatz-Features wie PiP bietet der SW2700PT nicht. Eine Voreinstellung für Filme gibt es beim SW2700PT ebenfalls nicht und wäre auch unnötig. Wir empfehlen, den SW2700PT außerhalb von Farbmanagement-fähigen Anwendungen im sRGB-Modus zu betreiben, da der sRGB-Farbraum ziemlich genau der HDTV-Norm entspricht.
In dieser Konfiguration und der Helligkeitseinstellung 50 haben wir ein HD-Video am PC betrachtet. Der SW2700PT zeigt dabei ein scharfes Bild mit natürlich wirkenden Farben. Der Schwarzwert und der Bildkontrast sind gut. In dunklen wie in hellen Szenen ist die Detailzeichnung gut. Nachzieheffekte bei schnellen Szenen treten kaum auf.
Wer es etwas bunter mag, kann bei Videos und Spielen auch den erweiterten Farbraum in Adobe-RGB-Modus nutzen. Je nach Bildinhalt wirken dann aber Farben auch schnell übertrieben, beispielsweise die Rottöne bei der Darstellung von Blut.
Für die professionelle Videobearbeitung ist der SW2700PT aufgrund der fehlenden Möglichkeit zur exakten Farbraumemulation nur sehr bedingt geeignet. Im Hobbybereich dürfte das kaum jemanden stören, da man sich hier gut mit dem sRGB-Werks-Preset behelfen kann. Beim Shoppen im Internet empfiehlt es sich, auf Farbmanagement-fähige Browser mit den richtigen Einstellungen zu achten oder alternativ den sRGB-Modus zu verwenden. Ansonsten kann es beim Klamottenkauf schnell zu bösen Überraschungen kommen.
Für die externe Zuspielung ist der SW2700PT aufgrund seiner WQHD-Auflösung von Haus aus nicht optimal, da die Skalierung von Full-HD-Material einen nicht ganzzahligen Teiler erfordert.
Dieses Fazit habe ich schon seit geraumer Zeit befürchtet und war daher auch sehr auf den Prad-Test gespannt. Die (wahrscheinlich bezahlten) „Reviews“ auf Youtube usw. sprachen nämlich alle dieselbe Sprache: Marketing und Werbung gelaber.
Daher freue ich mich umso mehr über diesen fundierten und fachlich relevanten Test. Großes Lob an Prad!
Ich hatte mir den Benq SW2700PT vor diesem Test über Amazon.de gekauft und auf ein kleines Wunder gehofft: Einen 27-Zoll Monitor mit erweitertem Farbraum (Wide Gamut > Adobe RGB) zur professionellen Bildbearbeitung, wow.
Leider wurde ich schwer enttäuscht. Der entscheidende Punkt, weshalb ich ihn wieder zurückschicken musste, war die in meinen Augen mangelhafte Bildhomogenität. Das abgebildete Beispiel hier im Test (Seite 4 > Ausleuchtung) trifft es ziemlich gut. Bei mir war es noch ungleichmäßiger. Was nützt der erweiterte Farbraum, wenn die Ausleuchtung ungleichmäßigt ist und verfälschte Farben darstellt? Die Antwort lautet: Nichts!
Ich würde jedem Hobby-Fotografen empfehlen, kauft euch einen guten sRGB-Monitor und von dem ersparten Geld ein gutes Objektiv für eure Kamera.
Den erweiterten Farbraum zu bewerben und dann dieses Ergebnis zu liefern finde ich frech von Benq.
So werde ich nun doch auf einen Eizo sparen müssen. Sehr, sehr schade.