Reaktionsverhalten
Den BenQ XR3501 haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz und 144 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm auch in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren.
Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 4 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Hoch“ und „Premium“. Als Standradwert ist „Hoch“ voreingestellt.
60-Hz-Overdrive „Aus“
Bei 60 Hz und ausgeschaltetem Overdrive geht es bei allen Messungen sehr gemächlich zu. Mit 13 ms messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel und den schnellsten Grauwechsel mit 10,6 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 21,7 ms und der CtC-Wert wird mit 20,2 ms ermittelt.
Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist absolut neutral.
60-Hz-Overdrive „Hoch“
In der Werkseinstellung „Hoch“ bei 60 Hz erlebt das Display immer noch keinen Geschwindigkeitsrausch, wir messen den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 14 ms, was sogar 1 ms langsamer als bei ausgeschaltetem Overdrive ist. Der schnellste Grauwechsel wird mit 7,5 ms gemessen und zeigt eine leichte Beschleunigung.
Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 13,9 ms, während sich auch der CtC-Wert mit 20,6 ms auch minimal verlängert.
Nach wie vor ist aber auch der Helligkeitsverlauf völlig unauffällig.
60-Hz-Overdrive „Premium“
Bei der höchsten verfügbaren Einstellung „Premium“ wird bei 60 Hz der Schwarz-Weiß-Wechsel mit 12,4 ms Sekunden gemessen, der schnellste Grauwechsel mit 4 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 7,8 ms. Der CtC-Wert wird mit 16 ms gemessen.
Insgesamt sind das keine sonderlich schnellen Werte, die das Testgerät eher auf die hinteren Plätze der von uns bereits getesteten Monitore verweist. Insbesondere der CtC-Wert liefert im Vergleich zu den bisher getesteten Geräten eine mäßige Leistung.
Im Helligkeitsverlauf zeigt die höchste Einstellung aber auch kaum Auffälligkeiten, die Abstimmung ist insgesamt gelungen.
144-Hz-Overdrive „Aus“
Bei 144 Hz und ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 11,2 ms und den schnellsten Grauwechsel ebenfalls mit 11,2 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 19,2 ms und der CtC-Wert wird mit 18,2 ms ermittelt.
Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist absolut neutral.
144-Hz-Overdrive „Hoch“
Bei 144 Hz und Overdrive „Hoch“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 10,8 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 5,8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 11 ms und als CtC-Wert ermitteln wir 17 ms. Hier konnten nur der Grauwechsel und der durchschnittliche Wert der 15 Messpunkte ordentlich gewinnen. Die anderen beiden Werte erleben keine großartige Verbesserung.
144-Hz-Overdrive „Premium“
Bei 144 Hz und Overdrive „Premium“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 11 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 3,9 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 6,7 ms und der CtC-Wert wird mit 14,2 ms gemessen. Kritische Farbübergänge sind für den BenQ problematisch: Bewegte Farbkanten benötigen meist die doppelte Reaktionszeit. Farbübergänge werden daher deutlich weicher gezeichnet und werden nie so scharf abgebildet, wie reine Helligkeitssprünge.
Der Vergleich zu seinen direkten Gegenspielern im 144-Hz-Gaming-Sektor fällt verhältnismäßig bescheiden aus. Falsch wäre jedoch, den BenQ XR3501 als Gaming-Display zu disqualifizieren, denn all diese Werte stehen noch für eine ordentliche Performance, was an den farbigen Nuancen der Grafiken zu erkennen ist.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen in dem Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim BenQ XR3501 messen wir 10 ms bei der Signalverzögerung. Die halbe mittlere Bildwechselzeit beträgt 3,4 ms. Insgesamt macht das 13,4 ms. Das Ergebnis ist für den Spielbetrieb brauchbar. Für schnelle Shooter eignet sich der BenQ XR3501 allerdings nur bedingt.
Backlight
Das Hintergrundlicht des BenQ XR3501 wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Monitor auch bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet.