Test Monitor Dell S2440L
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OSD

Durch eine Berührung des Sensorfelds klappt ein kleines OSD-Menü auf. Dort lassen sich per Schnellzugriff die voreingestellten Bildmodi oder Helligkeit und Kontrast verändern. Über eine weitere Taste gelangt man in das eigentliche OSD-Hauptmenü. Hier finden sich die Kategorien „Helligkeit / Kontrast“, „Automatische Anpassung“ (im digitalen Betrieb ausgegraut), „Eingabe-Quelle“, „Farbeinstellungen“, „Anzeige-Einstellungen“, „Sonstige Einstellungen“ und „Individuali­sieren“.

Dell S2440l Monitor Osd1
Allgemeiner Aufbau des OSD-Menü: Menüpunkt „Helligkeit/Kontrast“ (Handbuch: Dell)
Dell S2440l Monitor Osd2
OSD-Menü „Farbeinstellungen“ mit der Funktion „Image Enhance“ (Handbuch: Dell)

Auffallend ist, dass eine Einstellung für die Reaktionszeit fehlt. Auch eine mögliche Overscan-Funktion fehlt. Funktionen wie der dynamische Kontrast sind nicht in jedem Bildmodus auswählbar. Deshalb ist diese Funktion auch in der Werkseinstellung ausgegraut.

Unter dem Menü „Individualisieren“ versteht man eine Einstellmöglichkeit der beiden genannten Schnellzugriffe auf Bildschirmmodi und Helligkeit/Kontrast. Diese Zugriffe lassen sich hier verändern.

Im Menü „Farbeinstellungen“ findet sich die Funktion „Image Enhance“. Laut Hersteller verbessert diese Funktion das dargestellte Bild, sodass man „gestochen scharfe Details in Spielen, Filmen und Fotos“ erhält. Tatsächlich scheint diese Funktion primär Einfluss auf die Bildschärfe zu nehmen und zeigt ansonsten keine sichtbaren Bildveränderungen.

Die Funktion arbeitet somit ähnlich wie der separate Schärferegler, lässt sich dabei aber nur ein- und ausschalten. Das dargestellte Ergebnis ist weit schärfer als die maximale Einstellung des Schärfereglers. Das Bild wird dabei künstlich überschärft und zeigt dabei bekannte Negativeffekte.

Bildqualität

Den Dell S2440L könnte man als Plug’n’Play-Gerät bezeichnen. Nach dem Aufbau und der ersten Inbetriebnahme zeigt sich gleich ein angenehmes Bild. Die Farbdarstellung ist gut differenziert und es wird ein guter Kontrast geboten. Beachtet man den über HDMI zugespielten Farbraum, erhält man ein sattes und sehr tiefes Schwarz. Das Bild scheint zur rechten Kante hin ganz leicht an Helligkeit zu verlieren, das stört aber kaum.

Die Helligkeit ist in der Werkseinstellung auf 75 von 100 eingestellt und ist damit nicht zu hell gewählt. Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein: Helligkeit 75, Kontrast 75, Farb­einstellung Standard. Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werks­einstellung verwendet.

Graustufen

Leider zeigt der Dell S2440L bezüglich der Graustufenauflösung kein optimales Bild. Der Grauverlauf ist von deutlichem Banding geprägt und zeigt auch an manchen Stellen eine leichte Verfärbung. Dafür ist kein Dithering feststellbar.

Helle Grautöne lassen sich bis zu einem Wert von 252 klar differenzieren. Dunkle Grautöne hingegen verhalten sich blickwinkelabhängig, beziehungsweise hängen von der Sitzposition ab. Schaut man direkt frontal auf das Gerät, verschwinden die untersten Grautöne bis zu einem Wert von 10. Erhöht man die Sitzposition leicht, werden selbst Werte von 3 klar differenzierbar. Eine Veränderung der Kontrasteinstellung bringt hier keine Besserung.

Dell S2440l Monitor Grauverlauf
Graustufen und -verlauf

Ausleuchtung

Die Ausleuchtung bei schwarzem Bild gelingt dem S2440L gut. Das tiefe Schwarz wird praktisch gar nicht durch negative Einflüsse verschlechtert. Bleeding oder Clouding fällt nicht auf. Eine leichte bläuliche Aufhellung der abgelegenen Bildschirmkante ist bei seitlich versetztem Blickwinkel allerding auszumachen. Dies hält sich jedoch in Grenzen, sodass das Ergebnis immer noch angenehm bleibt.

Dell S2440l Monitor Schwarz Kurz
Dell S2440l Monitor Schwarz Lang
Ausleuchtung bei normaler und verlängerter Belichtung

Helligkeit, Kontrast und Schwarzwert

Nicht ganz linear arbeitet der Helligkeitsregler beim S2440L: oberhalb von 75 Prozent steigt die Leuchtdichte etwas steiler auf den Maximalwert 254 cd/m² an, darunter fällt sie ein wenig flacher bis auf 39 cd/m² ab. Der Monitor deckt damit einen hinreichend weiten Einsatzbereich von dunklen bis hin zu hellen Umgebungen ab. Die empfohlene Arbeitsplatzhelligkeit von 140 cd/m² entspricht einer Reglerstellung von 52 Prozent.

Dell S2440l Monitor Kontrast
Helligkeits- und Kontrastverlauf.

Die Schwarzwerte des AMVA-Panels sind ganz hervorragend: wir messen Werte zwischen 0,011 und 0,062 cd/m², daraus errechnet sich ein enorm hohes Kontrastverhältnis von rund 4.000:1. Mit dem bloßen Auge betrachtet ist Schwarz wirklich Schwarz.

Ähnlich wie der Helligkeitsregler hat auch die Kontrastkurve einen leichten Knick: unterhalb einer Reglerstellung von 30 Prozent fällt das Kontrastverhältnis allmählich auf „nur noch“ 3.600:1. Beide Eigenheiten haben aber keinerlei negativen Einfluss auf die Bildqualität.

Helligkeitsverteilung und Farbhomogenität

Dell S2440l Monitor Ausleucht
Dell S2440l Monitor Homogen
Messwerte des weißen Testbilds; links: Helligkeitsverteilung, rechts: Farbhomogenität.

Für die Ausleuchtung ermitteln wir einen nur befriedigenden Mittelwert von 90 Prozent. Auch dieser Bildschirm ist wie so oft in der Mitte am hellsten. Im oberen Drittel lässt die Helligkeit nur um einstellige Prozentwerte nach, im unteren Drittel dagegen schon gut zweistellig. Mehrere Messpunkte liegen im Bereich der Sichtbarkeitsgrenze.

Die farbliche Homogenität fällt auch nicht besser aus: der Mittelwert von 2,0 ist noch okay, das Maximum von 3,9 dagegen enttäuschend. Mit dem bloßen Auge betrachtet wirkt das weiße Testbild bei genauerem Hinsehen nicht besonders gleichmäßig, auf den ersten Blick auffällige Problemzonen machen wir aber nicht aus.

Blickwinkel

Das Foto zeigt den Bildschirm des Dell S2440L bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.

Abweichend von der frontalen Sicht auf das Display zeigt der Dell einen geringen Kontrastverlust bei seitlicher Betrachtung. Von oben wird das Bild leicht gelblich einige Farben kippen schnell, so zum Beispiel orange, was sich stark Richtung Gelb verfärbt. Von unten betrachtet bleibt das Bild recht lange stabil.

Dell S2440l Monitor Blickwinkel
Horizontale und vertikale Blickwinkel.

Die Bewegung des Kopfes in normaler Sitzposition zeigt nur geringe sichtbare Veränderungen am Bild. Die von der Sitzposition weiter weg gelegene seitliche Bildschirmkante zeigt dann bereits einen minimalen Kontrastverlust. Die Einflüsse sind aber sehr gering.

Bei dunklen Bildinhalten kann, wie bereits erwähnt, die abgelegene seitliche Bildschirmkante leichte Einflüsse der Hintergrundbeleuchtung zeigen. Das passiert jedoch erst bei etwas größerem Blickwinkel.

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13 Gedanken zu „Test Monitor Dell S2440L“

  1. Hi,

    Vielen Dank für den ausführlichen Test des Monitors. Ich habe mir den Dell S2440L gekauft.
    Nun möchte ich so viel wie möglich aus der Bildqualität herausholen. Da sie ja den Monitor getestet und große Erfahrung mit Monitoren haben, bitte ich Sie mir mitzuteilen mit welchen Einstellungen der Monitor die beste Bildqualität liefert. Vielleicht macht das nicht zu viele Umstände, hier kurz die Farb-, Kontrast und Helligkeitswerte reinzuschreiben. Da ich Gelegenheitsspieler von Shootern bin, kann es natürlich auch gut sein, dass dann nur das Present „Game“ in Frage kommt, dann hat sich das mit den Farbwerten ja erledigt. Wobei ich das Bild des Game-Presents ausserhalb von Spielen einfach nur grauenhaft finde.

    Viele Grüße
    wttrw

    Antworten
  2. @ Andi

    Ich würde es so interpretieren, dass der Dell sRGB voll abdeckt und sogar etwas darüber hinaus abdeckt, da das weiße Netz des Dell herausragt. Ob das so richtig ist weiss ich nicht…

    Antworten
  3. Ja so verstehe ich die Darstellung bei iccview auch. Das Problem ist, laut der Darstellung deckt der Dell sRGB aber fast vollständig ab. Dazu habe ich die icm von einem Bekannten verwendet, der auch den Dell besitzt. Die TFTCentral icm kann ich nicht reinladen, weil ich dann eine Fehlermeldung bekomme von iccview.

    Kann es sein das iccview eine ungenaue oder falsche Darstellung hat?

    Antworten
  4. Die grafische Darstellung bleibt ja demjenigen überlassen der iccview bedient. In der Regel wird ein Gitterkaster für die tatsächliche Farbabdeckung verwendet und ein zweites Raster für den Referenzfarbraum. Der Monitor könnte nämlich auch teilweise mehr Farben darstellen als der Referenzfarbraum. In dem geposteten Bild ist Weiß der Referenzfarbraum und die farbige Darstellung die Farbraumabdeckung sRGB. Was der Monitor darüber hinaus darstellt wird nicht berücksichtigt. Würde ich zumindest so interpretieren.

    Antworten
  5. Ich habe eine Frage zu der sRGB Abdeckung.

    Sowohl beim Dell S2440L als auch beim BenQ GW2750HM misst Prad eine schlechte sRGB Abdeckung und TFT Central eine gute. Wie kann es sein das die Messung bei beiden AMVA Displays genau entgegengestzt ist? Liegt es an unterschiedlichen Messverfahren?

    Danke

    Antworten
  6. Habe den S2440L seit heute. Kontrast ist echt super… Farben wirken in der Standard-Einstellung auch recht neutral. Die im Test beschriebene Beobachtung von Graustufen-Banding kann ich nur zum Teil bestätigen. Dieses trat bei mir bei Anschluss über HDMI auf (Ivy Bridge Rechner mit Intel HD4000), nicht jedoch über VGA. Getestet über die lagom.nl Webseite. Werde aber nochmal versichen was passiert wenn ich den Monitor über dvi-hdmi Adapter anschließe, weil der Intel Grafiktreiber ja diverse Probleme hat, den richtigen HDMI Farbmodus einzustellen.

    Antworten

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