Helligkeitsverteilung und Farbhomogenität
Die Helligkeitsverteilung des Panels ist gut, wir ermitteln einen Mittelwert von 92 Prozent. Das Messgerät findet eine leichte Lichtschwäche am linken und unteren Randbereich, doch der Abstand zur Sichtbarkeitsgrenze ist ausreichend. Die farbliche Homogenität fällt dagegen nicht so gut aus: der Mittelwert von 2,6 ist bereits recht hoch, das Maximum von 4,6 ist enttäuschend.
Mit dem bloßen Auge betrachtet wirkt das weiße Testbild ungleichmäßig mit leichten Verfärbungen in Richtung der Ecken, deutliche Helligkeitsunterschiede sind allerdings nicht zu sehen.
Blickwinkel
Das Foto zeigt den Bildschirm des S2740L bei horizontalen und vertikalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad. Seitlich ist die Farbdarstellung sehr stabil und brillant. In der Vertikalen jedoch ist schon bei relativ kleinen Winkeln das Verblassen der Farben zu beobachten.
Vor Allem dunkle Farbtöne werden mit einem hellen Schleier wahrgenommen Farbverschiebungen sind nicht zu beobachten, Grund- und Primärfarben bleiben unter jedem Winkel als solche bestehen. Den besten Farbeindruck erhält man, wenn das Display vertikal senkrecht betrachtet wird.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 DisplayPro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Die Farbraumuntersuchung zeigt, dass der sRGB-Farbraum zu 92 Prozent abgedeckt wird. Für einen Consumermonitor ist das ein gutes Ergebnis, engagierte Fotoamateure könnten sich allerdings etwas mehr wünschen.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir hier zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Nach dem Reset befindet sich der Monitor in der Farbeinstellung Standard, Helligkeit und Kontrast sind mit 75 Prozent vorbelegt. Acht Farbeinstellungen werden geboten, ein sRGB-Profil ist nicht vorhanden.
Ein wenig kühl ist die Farbtemperatur in der Standard-Einstellung, die Farbtemperatur für 100% Weiß liegt bei 7000K. Die Graustufen fallen größtenteils deutlich wärmer aus, daher ergeben sich hierfür recht hohe deltaE-Werte. Auch bei den Primärfarben sehen wir größere Abweichungen. Die Gammakurve verläuft einigermaßen konstant zwischen 2,2 und 2,3.
Die kühlere Farbstimmung ist bei vielen Anwendern beliebt, zudem erreicht der LED-Monitor damit eine bessere Energieeffizienz. Für alle Officeanwendungen und Internet ist dieses Profil gut geeignet, kritische Fotoamateure sollten jedoch die Farbabweichungen beachten.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Nach der Kalibrierung mit iColor 3.8.3 und dem i1 Pro erfüllt der S2740L die Vorgabewerte gut. Die Farbtemperatur stimmt recht genau und bleibt jetzt über alle Grauwerte sehr konstant, wie die kleinen deltaE und auch der niedrige Range-Wert zeigen. Das Kontrastverhältnis wird nicht beeinträchtigt. Bei den Primärfarben bleibt Blau wie so oft ein wenig problematisch, die übrigen Abweichungen sind dagegen sehr gering. Die Gammakurve folgt dem Normverlauf jetzt mit guter Genauigkeit.
Zusammen mit der guten Blickwinkelstabilität des IPS-Panels kann das Bild in dieser Preisklasse absolut überzeugen. Fotoliebhabern können wir die Anschaffung eines Colorimeters nur empfehlen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Sonstige Farbeinstellungen
Neben dem Standard-Modus bietet der S2740L noch die Profile „Multimedia“, „Film“, „Spiel“, „Text“, „Warm“ und „Kühl“ an. Je nach persönlicher Vorliebe und Qualität des Bildmaterials können solche Einstellungen in Einzelfällen durchaus passend sein, im Sinne einer farbtreuen Wiedergabe sind sie allerdings kaum einzuschätzen. Zudem fällt auf, dass auch andere Bildparameter wie Helligkeit und Bildschärfe verändert werden.
Interpolation
Zur Einstellung des gewünschten Bildformats stehen beim S2740L drei Möglichkeiten zur Verfügung. Unabhängig vom Ursprungsformat des Eingangssignals hat man die Auswahl zwischen den Seitenverhältnissen 16:9 / 4:3 / 5:4. In dem gewählten Format wird das Bild auf die volle Panelhöhe von 1.080 Pixel skaliert. Eine Option zur pixelgenauen Darstellung gibt es nicht.
Der Bildschärferegler wirkt an allen Eingängen. Bei der Standardeinstellung 50 ist die Darstellung messerscharf. Erhöhen des Schärfewerts bringt keine sichtbare Änderung. Werte darunter zeichnen die Darstellung weich, ohne Nebeneffekte zu zeigen. Wir empfinden den Standardwert 50 als die beste Einstellung.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1.280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfeeindruck. Minimale Farbsäume treten an Stellen auf, die im Ursprungsmaterial einem starken Kontrastsprung im 1 Pixel Abstand aufweisen.
In allen interpolierten Auflösungen ist die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Bitte stellen Sie Ihre Fragen zum Test auch gerne über die Kommentarfunktion.