Test Monitor Dell U2413
7/7

Bewertung




Kein Preis verfügbar
4

(GUT)

Fazit

Der DELL U2413 ist eine konsequente Neuentwicklung des Vorgängermodells U2410. Alle wesentlichen Komponenten wurden verändert, was im Ergebnis zu beeindruckenden Spezifikationen geführt hat. Das blickwinkelstabile IPS-Panel verdankt seinen hohen Farbumfang einer speziellen LED-Hintergrundbeleuchtung und wird von einer leistungsfähigen Elektronik mit Bilddaten versorgt. Ihr Herzstück bildet eine programmierbare 14bit LUT. Auf den ersten Blick kann man den Bildschirm damit durchaus im High-End-Segment verorten. Eine genaue Analyse offenbart dann aber auch einige Schwachpunkte – abgesehen von der schwachen Verarbeitungsqualität unseres Testgerätes.

Von den zur Verfügung stehenden Voreinstellungen können nur die beiden vorkalibrierten Bildmodi sRGB und AdobeRGB vollständig überzeugen. Leichte Schwächen in der Graubalance, die in den anderen Bildmodi teilweise deutlich schlechter ausfällt, trüben das positive Bild nur wenig.

Die Flächenhomogenität ist trotz stark verstümmelter und damit fragwürdiger Ausgleichsfunktion erfreulich gut. Sichtbare Farbstiche bleiben aus. Die Ausleuchtung erreicht dieses Niveau nicht ganz, ist aber immer noch sehr ordentlich.

Zahlreiche Videoeingänge machen den U2413 zum universellen Wiedergabegerät. Der Deinterlacer schwächelt bei PAL-Material, erzielt ansonsten aber durchaus ansprechende Resultate. Leider ist die Darstellung nur bei 60 Hz frei von Mikrorucklern und mit YCbCr-Signalen überschärft.

Die Hardwarekalibration beschränkt sich auf wenige Parameter und kann nur mit dem i1 Display Pro von X-Rite unter Windows durchgeführt werden. Das ist unter Berücksichtigung der angepeilten Zielgruppe nicht grundsätzlich problematisch. Allerdings reduziert DELL die Einstellungen nach Wahl des nativen Farbumfangs noch weiter. Die erzielten Ergebnisse sind einwandfrei, wenngleich der Ablauf noch kleinere Unwägbarkeiten birgt.

Für einen Straßenpreis von rund 450 Euro erhält man einen soliden Bildschirm mit Anleihen im High-End-Segment. Gelingt es DELL, einige Probleme auszumerzen, wäre das Preis-/Leistungsverhältnis sensationell.

Testlogo DELL U2413

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Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

Interessante Themen

29 Gedanken zu „Test Monitor Dell U2413“

  1. @schlorpy: Sicherheitshalber den Bildschirm vor der Hardwarekalibration in die Werkseinstellung zurücksetzen.

    @62345sdf: Du siehst richtig. Das Ergebnis kannst du dir aber im Bericht zum U2713 ansehen.

    Antworten
  2. Steht doch da. 60 Hz werden ruckelfrei wiedergegeben, andere Bildwiederholfrequenzen wie 24Hz oder 50Hz werden dargestellt, aber mit Bildrucklern.

    Antworten
  3. „Die Schärfereglung verbleibt in Neutralstellung. Auffällig ist die problematische Darstellung bei 1920 x 1080 Pixeln“
    Von den gezeigten Beispielen ist keins 1920×1080, oder stimmen nur die Bildunterschriften nicht?

    Antworten
  4. Habe ein i1 Display Pro an meinen u2413 angeschlossen und per Hardware auf CAL1 kalibriert. Irgendwo las ich das nach neukalibrierung die Daten nicht vollständig überschrieben werden. Ist das noch der Fall?

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  5. In der Standardeinstellung findet, genau wie im Custom-Bildmodus (so soll es auch sein), keine Farbraumtransformation statt. Der native Farbumfang des Bildschirms geht noch über AdobeRGB hinaus (siehe Seite 9 oben). Die Bewertung von Abweichungen in bunten Farben macht nur in Emulationsmodi oder eben nach der Kalibration mit entsprechenden Transformationen Sinn.

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  6. Danke.

    Ist damit also gemeint, dass der Monitor in der Standard-Einstellung AdobeRGB verwendet und daher der Vergleich mit sRGB nicht sinnvoll ist.

    Verstehe ich das so richtig?

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  7. @rocko: Durch den hohen Farbumfang kommt es bei der Messung mit sRGB als Referenz natürlich zu hohen Abweichungen, sofern die RGB-Patches unverändert angezeigt werden – was bei der Messung der Werkseinstellung der Fall ist. Zur Veranschaulichung hilft hier ein Blick auf den Farbraumvergleich in Lab (Seite 8 unten).

    Die Darstellung ist in der Werkseinstellung mit sRGB-Inhalten und ohne Farbmanagement entsprechend bunt, was aber völlig normal ist. Für dieses Einsatzszenario sieht DELL ja den sRGB-Modus vor. Unschön ist aber die mäßige Graubalance, d.h. Neutraltöne werden nicht völlig ohne Farbstiche wiedergegeben. In den Bildmodi Custom-Color, sRGB sowie AdobeRGB ist das etwas besser.

    Auf Seite 11 werden dagegen Messungen gezeigt, bei denen nach der Kalibration auf Basis von Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil transformiert wurde.

    Antworten
  8. Worauf bezogen? Bunte Farben, auf den sRGB Farbraum, auf den AdobeRGB Farbraum. Das kann nicht so einfach mit gut oder schlecht beantwortet werden.

    Antworten
  9. Was bedeutet dieser Satz eigentlich:

    „Die Abweichungen in den Farbwerten ergeben sich vor allem aus dem Farbumfang des Bildschirms (und spielen bei der Bewertung keine Rolle). Er reicht standardmäßig deutlich über die hier verwendete sRGB-Referenz hinaus.“

    Ist das Bild in der Standardeinstellung nun gut oder schlecht?

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  10. Die Tests zu Farbräumen, Farbechtheit, Kalibration, etc. sind bei diesem Report besonders umfangreich, was sehr gut ist. Allerdings fehlt es diesem Report an dieser Stelle für mich an vielen Stellen an Erläuterungen bzw. Interpretationen des Ergebnisses. Ich werde quasi kommentarlos bombardiert mit verschiedenen Meßergebnissen, deltaE/C und Gamma-Charts, aber muss versuchen selber daraus schlau zu werden ob das jetzt gut oder schlecht ist. Bei anderen Tests von Prad fand ich das besser umgesetzt, weil dort dann eben auch mir jeweils ein Fazit präsentiert wurde mit einer Begründung, die ich dann auch als Laie verstehen und nachvollziehen kann.

    Beispiel: Was bedeutet „Farbtransformiert in sRGB/AdobeRGB“ konkret? Ist das Ergebnis der Hardware-Kalibration wirklich bedeutend besser, als das der reinen Software-Profilierung? Was bedeutet „Die Farbraumauswahl Nativ führt zu einem deutlich von Blackbody- bzw. Daylightkurve entfernt liegenden Weißpunkt. Sie ist daher keine empfehlenswerte Alternative, wenngleich Graubalance (für alle Unbuntfarben) und Linearitätseigenschaften keinen Anlass zur Kritik geben. Letzteres gilt auch für die benutzerdefinierte Einstellung, mit der der gewünschte Weißpunkt erreicht werden kann. Ein leicht erhöhter Schwarzpegel schafft Helligkeitsmargen zur Optimierung der Neutraltöne in den absoluten Tiefen.“ für mich jetzt konkret, wie ist das für mich jetzt zu interpretieren, was bedeutet das für mich konkret? Etc.
    Es wäre super, wenn ihr das noch ein wenig mehr ausschmücken könntet mit Erklärungen und Erläuterungen, Links, etc., wie ihr das bei manch anderem Test hier ganz toll gemacht habt.

    Antworten
  11. „Die Software lag zum Testzeitpunkt in Version 1.0 vor. Sie wird von X-Rite lizensiert und unterstützt ausschließlich das i1 Display Pro aus gleichem Haus.“

    Ich habe verschiedene Colorimeter zur Verfügung, allerdings kein „i1 Display Pro“. Gibt es eine Möglichkeit eine Hardware-Kalibrierung des U2413 mittels einer anderen Software durchzuführen, welche andere Colorimeter unterstützt, z.B. die Freie Software dispcalGUI/Argyll, oder die Eizo- und Quato-Softwares? Oder kann man die Hardware LUT eines Monitors immer nur genau mit dieser einen, vom Hersteller mitgelieferten Software beeinflussen?

    Antworten
  12. Guter Test, aber etwas Käuferzielgruppenspezifisch. Beispiel: Der Gamer Modus reduziert den Input Lag extrem. Er umgeht also wohl grötenteils LUT usw. Doch kein Wort dazu wie sich das auf die hochgelobte Farbwiedergabe auswirkt. Gamer wollen auch Quallität 😉

    Antworten
  13. Also Schrift ist in der nativen Einstellung nach einer Minute genau so scharf wie nach 2 Stunden und zur Interpolation findet man in jedem Test eine Aussage, Schrift wird sogar anhand von Bildern dargestellt. Die Weißdarstellung hat was mit dem Weißpunkt zu tun und wie warm dieser gewählt wird und wenn das Weiß zu grell erscheint, sollte mal die Helligkeit reduziert werden. Das sind sicherlich Punkte wo mit einer falschen Einstellung am Monitor die Bildqualität minimiert wird, aber hier konkrete Aussagen zu treffen ist kaum möglich.

    Antworten
  14. Da gibt es wohl viele Möglichkeiten und vor allem viele Probleme, über die Nutzer in diversen Hardwareforen berichten. Einfach mal die ersten 3,4 Seiten in so einem Forum mit Fachbereich Monitor nach Überschriften durchschauen. Vieles ist natürlich subjektiv, aber…

    z.B.
    Wie scharf/crisp erscheint die Schrift nach 2h Arbeit in Word?
    Wie interpoliert die Schrift bei Auflösungsänderungen?
    Wie werden PDFs dargestellt? weißes grelles weiß oder eher „natürlich“ erscheinend?
    etc

    Mir ist schon klar, dass dies sehr subjektiv ist, aber wenn man ein paar Monitore gesehen hat, dann ist eine ungefähre Einschätzung möglich.

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