Bedienung
Der U2415 wird über berührungsempfindliche Multifunktionstasten bedient. Die jeweilige Funktion wird nach der ersten Berührung mit gut verständlichen Icons oberhalb der Tasten am Bildschirm angezeigt.
Die Berührungsfläche am Kunststoffrahmen ist erfreulicherweise recht unempfänglich für Fingerabdrücke. Die Touch-Bedienung ist auch nicht zu empfindlich ausgelegt, so dass es nicht ständig zu Fehlbedienungen kommt. Aufgrund der fehlenden taktilen Rückmeldung empfiehlt es sich aber, den Tastensound im Menü einzuschalten. Dazu besitzt der U2415 einen eingebauten Beeper.
OSD
Das OSD des U2415 ist quasi zweistufig. Beim ersten Tastendruck erhält man eine Schnellauswahl mit drei Optionen: Anpassung des Bildmodus, Wahl des Eingangssignals und Aufruf des Hauptmenüs. Die ersten beiden Optionen können individuell in den Einstellungen verändert werden.
Das Hauptmenü ist ebenfalls zweistufig auf acht Hauptebenen mit entsprechenden Unterpunkten verteilt. Optisch ist das OSD eher nüchtern und funktional orientiert ausgelegt, gibt keine Rätsel auf und lässt sich sehr gut bedienen.
Standardmäßig ist die Funktion DDC/CI bereits aktiviert. Diese ermöglicht das Steuern der Monitor-Einstellungen per Software. Ein entsprechendes Programm ist auf der mitgelieferten CD enthalten, so dass der U2415 praktisch auch völlig berührungslos gesteuert werden kann. Das allerdings nur rudimentär, da nur wenige Funktionen in der Software zur Verfügung stehen.
Bildqualität
Die Oberfläche des Panels ist matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt so gut wie keine Reflektionen auf dem Bildschirm. Das ist gerade bei farb- und helligkeitskritischem Arbeiten wie der EBV sehr angenehm.
Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein: Bildmodus „Standard“, Helligkeit 75, Kontrast 75, Schärfe 50, Gamma „PC“. Die Farbtemperatur ist ein eigener Bildmodus und kann nicht pro Bildmodus unterschiedlich geregelt werden. Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Auch bei der Graustufendarstellung schneidet der U2415 gut ab: Die dunkelsten Stufen werden vollständig sichtbar, nur die hellste Stufe wird abgeschnitten. Das wäre an sich ein sehr gutes Ergebnis ab Werk, zumal die Darstellung auch noch relativ blickwinkelneutral ist.
Allerdings wirken die Graustufen ab Stufe 240 zunächst grünlich und ab 250 rötlich. Das auf CD mitgelieferte Profil ändert daran nichts. Auf dem obigen Foto konnte das leider nicht eingefangen werden. Erst nach Kalibrierung wirken die Graustufen durchgängig neutral.
Bei feineren Grauverläufen mit 256 Abstufungen ist davon allerdings nichts zu sehen. Auch feine Farbverläufe werden sehr gut dargestellt. Trotz der guten Werksabstimmung empfiehlt es sich aber, auch beim Dell U2415 eine Kalibrierung vorzunehmen.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Einige unserer Leser hatten beim U2415 Lichthöfe moniert. Unser Testgerät schneidet in dieser Disziplin aber gut ab. Bei der typischen Arbeitshelligkeit von 140 cd/m2 sind Aufhellungen an den Bildrändern praktisch nur bei vollständig verdunkeltem Raum zu sehen, vor allem rechts oben und unten. Wenn man sehr genau schaut, kann man auch in der linken unteren Ecke mit freiem Auge eine rötliche Farbwolke erkennen.
Bei normalen Betrachtungswinkeln ist das Schwarzbild ansonsten recht gleichmäßig. Stärkere Aufhellungen werden nur bei extremen Betrachtungswinkeln sichtbar und sind zum größten Teil auf eine matte Rückspiegelung der Raumaufhellung und nicht auf das Display selbst zurückzuführen.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 309,4 cd/m². Das liegt 3 Prozent über der Herstellerangabe von 300 cd/m² und damit genau im Rahmen. Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 23,5 cd/m², so dass ein Arbeiten in absoluter Dunkelheit problemlos möglich ist.
Da Dell den U2415 bereits im Standardmodus mit exakt kalibriertem Weißpunkt ausliefert, hatten wir hier bei der Kalibrierung nicht viel zu tun, und die Werte für Maximal- und Minimalhelligkeit bleiben demzufolge auch nach der Kalibrierung gleich.
Das Kontrastverhältnis des AH-IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1.000:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei guten 959:1.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte Delta C (also die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Hier zeigt der Dell U2415 sichtbare Schwächen.
Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 9,05 Prozent bereits eher mäßig, der Maximalwert mit 27,56 Prozent liegt auf jeden Fall im sichtbaren Bereich. Auch subjektiv zeigt die Ausleuchtung vor allem an den oberen Rändern Abschattungen – gut zu erkennen bei einfarbigen, hellen Bildern. Die Farbhomogenität ist dagegen zufriedenstellend. Die Maximalabweichung beträgt in der unteren rechten Ecke 3,13 Delta C.
Wie wird hier die Helligkeit im Detail geregelt (und das Flackern vermieden), wenn nicht via PWM? Hier wären ein paar technische Details interessant oder ein Link dazu.