Juddertest
Um die vom DELL U2713H unterstützten Frequenzen und Wiedergabeeigenschaften zu testen, haben wir ihn an einen Videoprozessor angeschlossen. Der iScan VP50 bietet unter anderem variable Ausgabefrequenzen und ein Testmuster in Form eines durch das Bild laufenden Balkens an, mit dem ein einfacher Juddertest durchgeführt werden kann. Die Auflösung beträgt 1920×1080 Pixel.
Unsere Testsignale von 24 Hz – 75 Hz werden einwandfrei aber nicht völlig ruckelfrei dargestellt. Das gelingt nur bei einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz. Die Panelupdatefrequenz ist fix.
Deinterlacing
Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2 und 2:2 Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.
Der Deinterlacer des DELL U2713H erkennt 3:2-Signale schnell und zuverlässig. Probleme zeigen sich nur in einigen synthetischen Tests. 2:2-Signale werden durchgängig wie Videomaterial behandelt. Auflösungsverluste sind die Folge.
Die Verarbeitung von Videomaterial gelingt solide. Der Deinterlacer kommt auch bei schlechtem Material mit wenig Im-Bild-Bewegung nie aus dem Tritt. Kammartefakte bleiben aus.
Rauschfilter
Hinter der Funktion Noise Reduction verbirgt sich ein Rauschfilter, der auf zeitlicher Basis arbeitet (3D-NR). Er ist nicht in allen Bildmodi verfügbar, sollte aber ohnehin nur sparsam eingesetzt werden. Jenseits der niedrigsten Einstellung (Low) zeigen sich Nachzieheffekte. Die Darstellung verliert darüber hinaus erheblich an Detailzeichnung.
Unterstützte Farbmodelle und Signalpegel
Der DELL U2713H verarbeitet am HDMI-Eingang digitale RGB- und YCbCr-Signale. Erstgenannte sollten den vollen Dynamikbereich nutzen (PC-Level, Tonwertumfang bei 8bit Präzision: 0-255). Während der Zuspielung über einen externen Player muss das Signal daher geeignet gespreizt werden. Für YCbCr-Signale werden Nutzdaten mit eingeschränktem Dynamikbereich (Videolevel, Tonwertumfang bei 8bit Präzision: 16-235) unterstellt. Das ist sinnvoll.
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung unseres Testgerätes ist noch gut. In dunkler Umgebung sind leichte Unregelmäßigkeiten sichtbar, die den Bildeindruck aber nicht wesentlich stören. Aufnahmen mit langer Belichtungszeit lassen sie stärker hervortreten. Praktische Relevanz hat das aber nicht. Die paneltypischen Aufhellungen sind von dieser Betrachtung ausgenommen.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75%, 50% und 25% Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte DeltaC (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die Flächenhomogenität ist leicht unterdurchschnittlich. Ohne Uniformity Compensation nimmt die Helligkeit zu den Rändern hin ab. Der Farbdrift ist vor allem links erhöht. Mit Uniformity Compensation wird die Darstellung ein wenig gleichmäßiger. Die Helligkeit steigt nun zu den Rändern hin, der Farbdrift ist geringfügig reduziert. Im direkten Vergleich mit entsprechenden Funktionen anderer Bildschirme im High-End-Bereich ist die Umsetzung (noch) nicht überzeugend.
Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration mit D65 als Weißpunktziel durchgeführt. Sofern möglich, werden außerdem alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster ist nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir maximal knapp 340 cd/m². Damit wird die Werksangabe fast erreicht. Auffällig ist die geringe Helligkeitsänderung ab einem OSD-Einstellwert von 50 Prozent. Das erschwert die Feineinstellung.
Leuchtdichte Weiß (Bildmodus Custom Color, Uniformity Compensation Off)
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100% | 338,8 cd/m² | 292,1 cd/m² | 316,4 cd/m² | 296,8 cd/m² |
50% | – | 250,1 cd/m² | – | – |
0% | – | 51,7 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Weiß (Bildmodus Custom Color, Uniformity Compensation Calibrated)
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100% | 265,6 cd/m² | 228,0 cd/m² | 249,7 cd/m² | 231,3 cd/m² |
50% | – | 218,4 cd/m² | – | – |
0% | – | 40,5 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Schwarz (Bildmodus Custom Color, Uniformity Compensation Off)
Helligkeit | |
100% | 0,32 cd/m² |
50% | 0,28 cd/m² |
0% | 0,06 cd/m² |
Leuchtdichte Schwarz (Bildmodus Custom Color, Uniformity Compensation Calibrated)
Helligkeit | |
100% | 0,33 cd/m² |
50% | 0,32 cd/m² |
0% | 0,06 cd/m² |
Ohne Uniformity Compensation liegt das Kontrastverhältnis über die gesamte Spannbreite der Einstellungen bei rund 900:1. Das ist für ein IPS-Panel sehr ordentlich. Die Leuchtdichte wird dementsprechend ausschließlich über die Intensität der Hintergrundbeleuchtung reduziert. Der Regelungsbereich ist angenehm hoch.
Mit Uniformity Compensation (Einstellung: Calibrated) sinkt der Weißpegel, und es ergibt sich ein im Mittel verringertes Kontrastverhältnis von 700:1. Ab einer Reglerstellung von etwa 50 Prozent verändert sich die Leuchtdichte nun faktisch gar nicht mehr. Die Einstellung User führt im Mittel zu einer weiteren, deutlichen Verringerung der Leuchtdichte. Die Flächenhomogenität verändert sich nicht.
wie sie es denn mit der aktuellen Revision A06 aus?
Wäre ja klasse, wenn die gröberen Mängel beseitigt wurden.