Unterstützte Farbmodelle und Signalpegel
Der Eizo CG277 verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Signale. Eine Anpassung des Dynamikbereichs ist während der Zuspielung via HDMI über die Einstellungen „Range Extension“ und „Super White“ möglich. Hier hat Eizo im Vergleich zum CG246 nachgebessert. Die Kombination „Range Extension: On“ und „Super White: Off“ unterstellt ein gemeinhin übliches Videosignal ohne btb- und wtw-Anteile (Tonwertumfang bei 8bit Präzision: 16-235).
Das Einstellungspaar „Range Extension: On“ und „Super White: On“ erhält dagegen mögliche Informationen in den Lichtern (Tonwertumfang bei 8bit Präzision: 16-254). Selbstverständlich werden nach Deaktivierung von Range Extension auch Signale korrekt verarbeitet, die den vollen Dynamikumfang ausnutzen (Tonwertumfang bei 8bit Präzision: 0-255).
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung unseres Testgerätes ist gut. Im oberen rechten Bereich können wir leichte Unregelmäßigkeiten ausmachen, die bei gängigen Helligkeitseinstellungen und Umgebungsbedingungen aber keine Rolle spielen. Blickwinkelbedingte Aufhellungen treten faktisch nicht auf.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75%, 50%, 25% Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte DeltaC (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Der DUE (Digital Uniformity Equalizer) des Eizo CG277 leistet ganze Arbeit. Die Darstellung ist über die gesamte Panelfläche ausgesprochen gleichmäßig. Helligkeits- und Farbabweichungen sind weder mit dem bloßen Auge noch durch Messung auszumachen.
Über eine im Handbuch dokumentierte Tastenkombination oder den Color Navigator kann die Ausgleichsfunktion auf Eingriffe in den Mitteltönen beschränkt werden. Dadurch erhöht sich der Kontrastumfang.
Die Veränderungen der gemittelten Messungen sollten entsprechend gering ausfallen. Tatsächlich verschlechtert sich die Helligkeitsverteilung – im Gegensatz zu den von uns getesteten CG246 und CX240 – deutlich, während die Farbabweichungen weiter keinen Anlass zur Kritik geben.
Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Im Maximum erreichen wir – entsprechend der Einstellung im OSD – eine Leuchtdichte von rund 300 cd/m². Sie wird mit abgeschwächter Ausgleichsfunktion (DUE: Brightness) über eine weite Weißpunkt-Spannbreite eingehalten. Ein Beleg für erhebliche Helligkeitsreserven. Nicht abgeregelt wären mit nativem Weißpunkt rund 370 cd/m² möglich.
Leuchtdichte Weiß (Standard-Bildmodus, DUE Uniformity):
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100% | 299,9 cd/m² | 292,6 cd/m² | 280,3 cd/m² | 263,0 cd/m² |
50% | – | 174,2 cd/m² | – | – |
0% | – | 49,2 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Schwarz (Standard-Bildmodus, DUE Uniformity):
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100% | 0,37 cd/m² | 0,39 cd/m² | 0,39 cd/m² | 0,39 cd/m² |
50% | – | 0,23 cd/m² | – | – |
0% | – | 0,07 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Weiß (Standard-Bildmodus, DUE Brightness):
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100% | 292,4 cd/m² | 292,9 cd/m² | 293,1 cd/m² | 293,3 cd/m² |
50% | – | 170,8 cd/m² | – | – |
0% | – | 48,0 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Schwarz (Standard-Bildmodus, DUE Brightness):
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100% | 0,31 cd/m² | 0,34 cd/m² | 0,35 cd/m² | 0,37 cd/m² |
50% | – | 0,20 cd/m² | – | – |
0% | – | 0,05 cd/m² | – | – |
Mit der Standardvorgabe (Uniformity) für den DUE liegt das Kontrastverhältnis über die gesamte Spannbreite der Einstellungen bei rund 750:1. Die Leuchtdichte wird vollständig über Intensitätsveränderungen der Hintergrundbeleuchtung angepasst. Der Regelungsbereich ist hoch. Nach Umschaltung des DUE-Modus (Brightness) steigt das Kontrastverhältnis auf gut 910:1 an.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere, farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.
Das IPS-Panel des Eizo CG277 überzeugt durch seine hohe Blickwinkelstabilität. Farbton- und Gradationsveränderungen sind gegenüber Monitoren mit VA-Panel stark reduziert. Diese Eigenschaften erlauben eine großflächige Anzeige farbkritischer Inhalte.
Im Unterschied zum Gros anderer IPS-Panels hellen sich dunkle Inhalte aus dem Winkel überdies kaum auf. Das verbessert selbst bei frontaler Betrachtung den subjektiven Schwarzwert deutlich, da die Darstellung zu den Rändern hin auch bei geringem Sichtabstand völlig homogen bleibt. Als Nebeneffekt tritt ein grün- bzw. magentafarbenes Schimmern auf, das allerdings erst aus sehr steilen Winkeln auffälliger wird.