Einleitung
Nachdem die Hersteller zunächst ihre High-End Ultra HD Modelle mit leistungsfähigen IPS-Panels am Markt positionierten, folgen nun immer mehr Budget Ultra HD Varianten in 28 Zoll und mit TN-Technologie. Der Iiyama ProLite B2888UHSU-B1 ist so ein Kandidat und wer jetzt bei dem Wort „TN-Panel“ das Interesse verliert, sollte lieber weiter lesen, denn dieser Iiyama hat es in sich. Dieses 3840×2160-Panel spielt in seiner eigenen Liga, zumindest, was die TN-Technologie angeht. Während eine Farbabdeckung von 95% des sRGB-Raums durchaus normal ist, erstaunte uns die Blickwinkeleigenschaft dann doch.
Der B2888UHSU-B1 verfügt über alle gängigen Eingänge zur Bilddarstellung. Für die volle Auflösung in 60Hz muss er über DisplayPort 1.2 angeschlossen werden. Über DVI und HDMI erreicht man die native Auflösung nur in 30 Hz, was für Filme zwar ausreicht, für das Arbeiten und Spielen unter Windows aber nicht optimal ist.
Ein Highlight des 28 Zoll 4K-TN-Panels ist eine 10-bit-Farbwiedergabe, aber dazu später mehr in unseren farbmetrischen Tests. Der Kontrast wird mit 1000:1 nativ angegeben, die Reaktionszeit mit 1 Millisekunde und die Helligkeit soll maximal 300 cd/m² betragen. Mit am Bord sind 2 x 3 Watt Lautsprecher und ein USB 3.0-Hub.
Die 4K-Auflösung bietet sehr viel virtuelle Desktopfläche. So lassen sich zahlreiche Dokumente und Webseiten gleichzeitig anzeigen. Man ist dennoch auf die Zoom-Funktion in Programmen wie Bord oder dem Browser angewiesen, denn durch die extrem hohe Pixeldichte fallen auch die Buchstaben sehr klein aus. Wer den immens großen Arbeitsplatz noch effizienter nutzen möchte, greift auf die sehr gut implementierte PIP- und PbP-Funktion zurück. Diese verwendet jede Art von Eingängen untereinander und ist, im Gegensatz zu anderen aktuellen Bildschirmen, in der Input-Kombination nicht limitiert.
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Lieferumfang
Im Lieferumfang befinden sich weit mehr Kabel als erwartet. Neben den mittlerweile zum Lieferumfangsstandart gehörenden DVI-Kabeln, sind auch HDMI-, DisplayPort- und sogar ein MiniDisplayPort-Kabel vorhanden. Der Standfuß muss, wie in unserem umfangreichen Video zu sehen ist, erst montiert werden. Das gesamte Packet wiegt knapp unter 10 kg. Das Gewicht des ausgepackten Monitors liegt bei 7,7 kg.
Optik und Mechanik
Viele Hersteller greifen in ihren Produktlinien zu pseudo-moderneren Designs mit viel hochglänzendem Plastik. Selbst das High-End-Segment bleibt davon manchmal nicht verschont. High-End Monitore bieten meist solide Chassis in schnörkelloser matter Optik aus hochfestem Plastik. Iiyama kann diesbezüglich punkten und setzt auf ein dezentes und zeitloses Design. Es wird kein störendes Hochglanzplastik oder Chrom-Imitat eingesetzt. Klare Linien und diffuse Flächen dominieren die Optik des B2888UHSU-B1, Stabilität und Zuverlässigkeit ausstrahlt.
Tatsächlich ist das Panelgehäuse sehr fest und verwindungssteif. Es knarzt nichts und die Spaltmaße sind sehr gleichmäßig. Das Iiyama-Logo ist mittig auf dem unteren Rahmen in schwachem Weiß aufgedruckt. Oben links wurden die Produkt-Linie „ProLite“ und der Modell-Name „B2888UHSU“ angebracht.
Die OSD-Bedienung erfolgt über Touch-Tasten, welche sich rechts an der Unterkante des unteren Rahmens befinden. Diese sind gewölbt und können auch bei Dunkelheit gut ertastet werden. Die Symbole sind sehr filigran in Weiß auf den Rahmen aufgedruckt. Eine sehr kleine blaue LED dient als Betriebsanzeige.
Die Rückseite des B2888UHSU-B1 wirkt sehr aufgeräumt. Große matte Flächen und das sehr große Lüftungsgitter mit breiten Schlitzen machen den Großteil der Ansicht aus. Durch das Gitter kann man die nach hinten strahlenden Lautsprecher erkennen, leider, aber auch ihre Verkabelung. Die Anschlüsse sind nach unten gerichtet und zunächst nicht sichtbar. Bei genauerem Hinsehen fallen die eingelassenen Symbole für die einzelnen Eingänge auf.
Der Standarm verfügt über eine Kabelführung und der Mechanismus der Höhenverstellung läuft auf zwei Schienen, was mehr Stabilität gewährleistet. Die Mechanik ist sehr geschmeidig und solide. In der untersten Position rastet der Monitor immer hörbar ein und muss erst über den klar erkennbaren Knopf für eine Höhenjustierung freigegeben werden.
In der höchsten Stellung ist das Panel 135 mm von der Arbeitsfläche entfernt und in der untersten 35 mm. Das Panel hat einen Neigungsbereich von -5° bis 17°. Der Standfuß lässt sich um 45° nach links und rechts drehen, was aber deutlich zu schwergängig verläuft.
Es ist eine VESA-100-mm-Bohrung für die Wandmontage über Wandhalterungen vorhanden. Insgesamt ein gutes Ergebnis für den Iiyama. Für ein „sehr gut“ fehlen ihm hier klar eine Pivot-Funktion und ein etwas leichtgängiger Drehfuß.
Technik
Betriebsgeräusch
Bei keiner Stellung des Monitors konnten Störgeräusche wahrgenommen werden. Dies spricht auch für die Güte des internen Netzteils. Die internen Lautsprecher stellen dank digitaler Speisung über DisplayPort ebenfalls keinen Störfaktor dar. So können nämlich keine Interferenzen aus dem PC-Inneren mit verstärkt werden, wie dies über den analogen Signalweg der Fall wäre.
Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | – | 42,4 W |
Betrieb typisch | 34,5 | – |
Arbeitsplatz 140 cd/m² | – | 29,7 W |
Betrieb minimal | – | 23,1 W |
Energiesparmodus | 0,5 W | 0,4 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | – | 0,3 W |
Iiyama nennt in seinen Datenblättern einen typischen Verbrauch von 34,5 Watt, wir messen ohne USB-Verbindungen und Lautsprecher 42,4 Watt maximal und 29,7 Watt bei 140 cd/m². Die Angaben des Herstellers sind also plausibel.
Der Power-Button senkt den Verbrauch auf 0,3 Watt. Im Standby-Modus messen wir 0,4 Watt, die Vorgaben der aktuellen EU-Richtlinie werden sehr gut eingehalten. Ein Netzschalter, um den Monitor komplett vom Stromnetz zu trennen, hat der Iiyama B2888UHSU allerdings nicht.
Die Energie-Effizienz bei einer Helligkeit von 140 cd/m² berechnet sich zu befriedigenden 1 cd/W.
Eine wichtige Tatsache, auf die der Artikel (wie alle anderen, die ich bisher gelesen habe) leider nicht eingeht: Der Iiyama verzerrt die Anzeige etwas, wie übrigens alle mir bekannten 28 Zoll UHD Monitore. Die tatsächliche Arbeitsfläche (341.28 x 620.93 mm) ist etwas breiter als 16:9, die Pixel entsprechend nicht exakt quadratisch. Zumindest bei meinem Iiyama wird deswegen bspw. ein A4-pdf-Dokument auch leicht breiter verzerrt angezeigt.
Danke für den Hinweis, da haben sich tatsächlich 2 Absätze vom Acer Test eingeschlichen. Ich habe diese entfernt.
Hi. Unter Graustufen wird ein anderes Modell benannt Zitat: „Auf den ersten Blick macht der Acer GN246HL …“
VG