Profilvalidierung
Die Profilvalidierung beschränkt sich für Monitore aus CS- und CX-Reihe auf RGB-Testformen, die frei definiert werden können. Eizo offeriert auch zwei Voreinstellungen, von denen eine die in ISO 12646 definierten Anforderungen umsetzt.
Die farbmetrischen Daten der angezeigten Farbfelder werden dann mit den Maßzahlen verglichen, die sich aus entsprechenden Transformationen auf Basis des Monitorprofils ergeben. Dieser Soll-Ist Vergleich zeigt, wie gut das Kalibrationsziel erreicht und wie präzise die aktuelle Charakteristik im Profil erfasst wurde.
Mit einem Monitor aus der aktuellen CG-Reihe können an dieser Stelle auch CMYK-Ziele definiert werden. Für die Anzeige der Farbfelder wird auf externe Software zurückgegriffen. Daher müssen Adobe Photoshop (ab CS1) oder Adobe Acrobat (ab Version 7) installiert sein. Die eigentliche Messung erfolgt, nach manuellen Voreinstellungen durch den Benutzer, vollautomatisch. Dabei wird stets auf eine Softproof-Anzeige mit Papierfarbensimulation zurückgegriffen. Das vermeidet ungewünschte Anpassungen. Die Messwerte können nach einer Weißpunkt-Adaption so direkt mit den Sollwerten verglichen werden.
Farbraumemulation
Zur Konfiguration der Farbraumemulation wird der gewünschten Farbumfang über die xy-Normfarbwertanteile der Primärfarben festgelegt. Alternativ können die Daten aus einem ICC-Profil ausgelesen werden. Damit wird auch die vorgesehene Tonwertkurve übernommen. Die Einstellung Gamut Clipping erzwingt eine farbmetrische Transformation. Out-of-Gamut-Farben werden dann auf die Farbraumgrenze verschoben.
Um auch in farbmanagementfähigen Anwendungen – hier wird man in der Regel allerdings ohne monitorinterne Farbraumemulation kalibrieren – eine möglichst korrekte Darstellung zu garantieren, spiegelt das ICC-Profil nun die Emulationscharakteristik auch dann wieder, wenn der tatsächliche Monitorfarbraum kleiner ist.
Eine noch präzisere und komfortablere Variante bleibt Monitoren aus der CG-Reihe vorbehalten. Die Farbraumtransformationen können hier nach erfolgter Kalibration auf Basis von Monitor- und Simulationsprofil durch ein CMM berechnet und danach in die 3D-LUT des Monitors geschrieben werden. Außerdem werden auch extern erstellte LUTs (zum Beispiel zur Emulation eines konkreten Film-Belichtungsprozesses) unterstützt.
Nachfolgend haben wir die Farbraumemulation aus Color Navigator heraus für die Simulation von sRGB, AdobeRGB und ECI-RGB v2 genutzt. Die Messungen gegen den jeweiligen Arbeitsfarbraum werden ohne Farbmanagement durchgeführt. Ein CMM kommt also nicht zum Einsatz.
Vergleich der sRGB-Emulation mit sRGB
Vergleich der AdobeRGB-Emulation mit AdobeRGB
Vergleich der ECI-RGB v2-Emulation mit ECI-RGB v2
Die Farbraumtransformationen werden wunschgemäß umgesetzt. Das ermöglicht eine definierte Darstellung auch abseits von Abläufen auf Basis von ICC-Profilen. Die Emulation von ECI-RGB v2 zeigt den relativ farbmetrischen Rendering-Intent: Tonwerte innerhalb des Monitorfarbraums werden ideal umgerechnet. Alle anderen Tonwerte müssen bestmöglich auf die Farbraumgrenze verschoben werden
Zum Vergleich haben wir ECI-RGB v2 noch einmal mit deaktiviertem Gamut Clipping simuliert:
Gut zu erkennen sind die erhöhten Abweichungen von Tonwerten, die eigentlich innerhalb des Monitorfarbraums liegen.
Korrektur für Colorimeter
Colorimeter sollten aufgrund ihrer Eigenschaften – die Spektralwertkurven des Normalbeobachters werden über die Kombination aus realen Filtern und Empfänger(n) nur in Annäherung nachgestellt – im Hinblick auf das vom konkreten Monitor emittierte Spektrum korrigiert werden.
In den Preferences verbirgt sich unter dem Punkt Measurement Device die von Eizo in Color Navigator hinterlegte Korrektur für die unterstützten Colorimeter.
Die Weißpunkt-Abweichung – in Bezug auf das von uns eingesetzte i1 Pro – liegt für das i1 Display Pro nach der Korrektur bei dE = 1.2. Das erreichen wir so mit keiner der von X-Rite mitgelieferten Charakterisierungsdateien. Hier hat Eizo offensichtlich eine individuelle Transformation eingepflegt.nn
Reaktionsverhalten
Den Eizo CS270 haben wir in der nativen Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort-Anschluss untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Datenblatt wird die Reaktionszeit mit 15 Millisekunden (GtG) angeben. Der Monitor verfügt über keine Funktion zur Pixelbeschleunigung (Overdrive).
Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
Der Messwert Color to Color (CtC) geht über die herkömmlichen Messungen von einfarbigen Helligkeitssprüngen hinaus, schließlich sieht man am Bildschirm auch in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren.
Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunkts gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Wir ermitteln den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 17,2 Millisekunden und den schnellsten Grauwechsel mit 15,8 Millisekunden. Der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte beträgt 24,3 Millisekunden. Der CtC-Wert ist mit 11,2 Millisekunden ebenfalls nicht rekordverdächtig. Der Helligkeitsverlauf (GtG 80-50 %) bleibt neutral.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Auf schnelle Reaktionszeiten wurde der CS270 nicht gerade optimiert, insbesondere die Anstiegszeit (risetime) ist recht träge.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim Eizo CS270 messen wir mit 25 Millisekunden bei 60 Hz eine recht hohe Signalverzögerung. Zusammen mit der halben mittleren Bildwechselzeit von rund 12 Millisekunden ergibt sich eine mittlere Gesamtlatenz von 37 Millisekunden.
@Zomb
Sehe ich genauso. Das Glowing geht gar nicht.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam
Und im übrigen meine ich, dass kein Gerät mit krassem IPS-Glow die Bestnote verdient.