Juddertest
Um die vom Eizo CX240 unterstützten Frequenzen und Wiedergabeeigenschaften zu testen, haben wir ihn an einen Videoprozessor angeschlossen. Der iScan VP50 bietet unter anderem variable Ausgabefrequenzen und ein Testmuster in Form eines durch das Bild laufenden Balkens an, mit dem ein einfacher Juddertest durchgeführt werden kann. Die Auflösung beträgt 1920 x 1080 Pixel.
Unsere Testsignale mit 24 Hz – 60 Hz werden fehler- und judderfrei angezeigt. Letzteres ist im Bereich der Computerbildschirme immer noch keine Selbstverständlichkeit und ausgesprochen positiv.
Deinterlacing
Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2 und 2:2 Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.
Während der CG246 noch über die OSD-Einstellung Film Detection verfügte, verzichtet Eizo beim CX240 auf diese Funktion. Infolgedessen werden unsere 3:2- und 2:2-Testsignale nicht ideal dargestellt. Die vertikale Auflösung ist gegenüber dem ursprünglich vollbildbasierten Material reduziert.
Aufgrund der fehlenden Kadenzerkennung gelingt die Verarbeitung von Videomaterial absolut stabil. Auch schwierige Szenen mit wenig Im-Bild-Bewegung führen nicht zu Sägezahneffekten. Die Qualität ist – unter Berücksichtigung der Tatsache, dass es sich beim CX240 nicht um ein LCD-TV handelt – sehr ordentlich.
Unterstützte Farbmodelle und Signalpegel
Der Eizo CX240 verarbeitet am HDMI-Eingang digitale RGB- und YCbCr-Signale. Eine für Videodaten meist notwendige Anpassung des Dynamikbereichs ist ausschließlich explizit über die Einstellung Range Extension möglich. Die nach Aktivierung durchgeführte Tonwertspreizung unterstellt allerdings ein Signal ohne btb- aber mit wtw-Anteil (16-254 bei 8bit pro Kanal).
Für die optimale Wiedergabe von Signalen ohne wtw-Anteil muss bereits vorher eine geeignete Transformation durchgeführt und die Range Extension deaktiviert werden. Das gilt auch für die Zuspielung in YCbCr. Eine weitere Einstellmöglichkeit wäre daher sinnvoll.
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung unseres Testgerätes ist gut. Wir können zu den Rändern hin allenfalls leichte Aufhellungen erkennen. Sie treten aber erst in Aufnahmen mit langer Belichtungszeit und voller Bildschirmhelligkeit deutlicher hervor. Blickwinkelbedingte Unregelmäßigkeiten bleiben bei frontaler Betrachtung aus.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75%, 50%, 25% Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte DeltaC (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Der DUE (Digital Uniformity Equalizer) erledigt seine Aufgabe ausgezeichnet und verhilft dem Panel des CX240 zu einer sehr guten Flächenhomogenität. Helligkeits- und Farbabweichungen sind mit bloßem Auge nicht auszumachen. Die Messwerte untermauern diese Feststellung.
Inzwischen erlaubt Eizo eine rudimentäre Konfiguration des DUE über eine spezielle OSD-Einstellung (im Handbuch ausgewiesen) oder Color Navigator. Durch die Auswahl Brightness erhöht sich der Kontrastumfang, weil die Korrekturen nun, im Unterschied zur Auswahl Uniformity, erst in den Mitteltönen greifen.
Die Veränderungen der gemittelten Messungen sind entsprechend gering, schließlich ist die Funktion nicht völlig deaktiviert. Wir weisen nachfolgend daher die Ergebnisse ausschließlich für ein Weißbild aus – auch ohne Korrektur ist die Flächenhomogenität hier tadellos.
Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 310 cd/m². Das liegt im Bereich der Werksangabe, die 300 cd/m² verzeichnet.
Leuchtdichte Weiß (Standard-Bildmodus, DUE Uniformity):
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100% | 276,2 cd/m² | 269,6 cd/m² | 258,9 cd/m² | 244,0 cd/m² |
50% | – | 185,6 cd/m² | – | – |
0% | – | 54,4 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Schwarz (Standard-Bildmodus, DUE Uniformity):
Helligkeit | |
100% | 0,33 cd/m² |
50% | 0,23 cd/m² |
0% | 0,07 cd/m² |
Leuchtdichte Weiß (Standard-Bildmodus, DUE Brightness):
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100% | 312,1 cd/m² | 312,6 cd/m² | 302,7 cd/m² | 286,9 cd/m² |
50% | – | 184,2 cd/m² | – | – |
0% | – | 53,8 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Schwarz (Standard-Bildmodus, DUE Brightness):
Helligkeit | |
100% | 0,33 cd/m² |
50% | 0,20 cd/m² |
0% | 0,06 cd/m² |
Mit der Standardvorgabe (Uniformity) für den DUE liegt das Kontrastverhältnis über die gesamte Spannbreite der Einstellungen bei rund 800:1. Die Auswahl Brightness führt zu einer Steigerung auf gut 910:1. Alle Helligkeitsvorgaben werden somit ausschließlich über Intensitätsveränderungen der Hintergrundbeleuchtung erreicht.
Anmerkung zu Color Navigator: mittlerweile wieder bei allen Bildschirmen der ColorEdge Serie im Kaufpreis enthalten und kostenfrei über die Webseite auf neuestem Stand zu halten(für jedermann herunterzuladen, leider aber nicht zu nutzen).
Das gilt für alle aktuellen CG, CX und CS Monitore von EIZO.
Das Logo wird ausgetauscht, die Wertung SEHR GUT ist korrekt.
Am Ende des Testberichts erhält der Bildschirm eine „gut“-Plakette, obwohl er im Test das Gesamturteil „Sehr gut“ bekommt. – War wohl knapp 😀
Bei dem Stromverbrauch finde ich ein „+“ etwas grosszügig, aber bei der Zielklientel spielt das wohl weniger eine Rolle.