Vor der Kalibrierung mit iColor 3.8 und dem Xrite i1 Pro haben wir zunächst den Weißpunkt im Benutzermodus (User 1 mit Gamma 2.2) justiert. Der gemessene Gammawert lag mit 2,46 allerdings viel zu hoch, daher haben wir die Prozedur mit der Gammaeinstellung 2.0 wiederholt. Jetzt musste der Grün-Regler um 5,5 Punkte abgesenkt werden, der Blau-Regler gar um 11,5. Der anschließend gemessene Gammawert von 2,23 war dann in Ordnung.
Die Charts zeigen, dass die Farbwiedergabe durch die Kalibration verbessert wird. Die Abweichungen bei den Graustufen sind sehr viel kleiner geworden, und die Gammakurve folgt jetzt dem Normverlauf. Auch bei den Mischfarben messen wir vielfach sehr viel kleinere Abweichungen. Gut ist das alles aber noch lange nicht. Der hohe Rangewert zeigt uns, dass die Farbmischung bei den Graustufen immer noch sehr unterschiedlich ist. Auch bei den Primärfarben sind die Abweichungen immer noch hoch und verdienten bestenfalls eine zufriedenstellende Einzelwertung, der lange Rot-Balken ist aber nicht akzeptabel.
Nach der Kalibrierung erhält die Farbwiedergabe des FG2421 bei farbkritischen Anwendungen insgesamt nur eine schlechte Bewertung. Die Zielgruppe der Gamer muss das aber ganz sicher nicht kümmern.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Interpolation
Für die verschiedenen Auflösungen bietet Eizo drei Einstellungen: Vollbild, Vergrößert und Normal. Damit kann der Anwender selbst entscheiden, ob eine Pixelgenaue Abbildung erfolgen soll oder eine Streckung vom Monitor vorgenommen wird. Die Interpolations-Ergebnisse sind insgesamt befriedigend. Die Linien des Gitters wirken bei nativer Auflösung fein und scharf. Bei 1280×720 hingegen wirken diese Linien fett überzeichnet und trüben den grafischen Eindruck.
Schriften können bei nativer Auflösung als hervorragend lesbar bezeichnet werden. Bei 1.280 x 720 wirkt das Bild hingegen verwaschen und auch die Schriften können erst ab einer Schriftgröße von 11 gelesen werden.
Reaktionsverhalten
Den FG2421 haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 Millisekunden für Schwarz-Weiß genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) gibt es im OSD nicht.
In der Werkseinstellung messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 6,9 Millisekunden und den schnellsten Grauwechsel mit 5,0 Millisekunden. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 8,9 Millisekunden.
Das linke Chart zeigt, dass die Schaltzeiten des FG2421 bei 60 Hz nicht rekordverdächtig sind, aber schön kurz sind sie allemal. Auch der Durchschnittswert ist nicht viel länger, die dunklen Bildwechsel sind also ähnlich schnell erledigt wie die hellen. Im rechten Chart offenbart der Helligkeitsverlauf beim Grauwechsel zwischen 50 und 80 Prozent moderate Überschwinger, die hinsichtlich der Bildqualität völlig unproblematisch sind.
Auch bei 120 Hz zeigt das Panel keinerlei Müdigkeit. Die Schaltzeiten sind genauso lang wie bei 60 Hz, die Überschwinger sogar noch etwas kleiner. Diese Abstimmung muss man als sehr gelungen ansehen – die Entwickler haben hier erfolgreich der Versuchung widerstanden, die Bildqualität für ein paar Zehntel Millisekunden bei den Schaltzeiten zu opfern. Dennoch kam dabei ein erstaunlich hohes Geschwindigkeitsniveau heraus, das man einem VA-Panel zunächst nicht zutrauen würde.
Nicht nachvollziehen können wir Eizo’s Hinweis zur Reaktionszeit „Wenn die Turbo 240-Einstellung Ein ist: unter 1 ms“. Turbo 240 (siehe unten) ist eine neue Technik, die ausschließlich eine besondere Arbeitsweise des Backlight betrifft – wie daraus eine verkürzte Schaltzeit beim Panel entstehen soll, bleibt für uns zumindest offen.
Messergebnisse im 240 Hz-Modus müssen wir leider schuldig bleiben, denn unsere Messsonde kann durch das Dunkelschalten des Bildes keine auswertbaren Ergebnisse liefern. Und um es klarzustellen auch im „240Hz Modus“, arbeitet der Monitor nur mit 120Hz. Ob in diesem speziellen Modus noch ein Overdrive zum Einsatz kommt, können wir deshalb leider nicht anhand gemessener Werte belegen.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim FG2421 messen wir mit 16,8 Millisekunden bei 60 Hz eine längere Signalverzögerung als bei vielen anderen Monitoren. Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 4,4 Millisekunden kurz, dennoch sind 21,2 Millisekunden Gesamtwert für die mittlere Gesamtlatenz ganz sicher kein herausragendes Ergebnis.
Bei 120 Hz ändern sich die Werte entsprechend: die Signalverzögerung bleibt bei ungefähr einem Bildframe (jetzt 8,5 Millisekunden), die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 4,4 Millisekunden genauso lang wie bei 60 Hz. Das Gesamtergebnis von 12,8 Millisekunden ist deutlich kürzer, entsprechend sensiblen Gamern wird der FG2421 bei 120 Hz reaktionsschneller erscheinen.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des FG2421 arbeitet mit LED. Für die Helligkeitsregelung wird überwiegend ein kontinuierliches Verfahren eingesetzt.
Bei voll aufgedrehtem Helligkeitsregler leuchtet das Backlight kontinuierlich. Das bleibt auch so bis hinab zur Reglerstellung 16, erst darunter setzt zusätzlich eine PWM-Regelung ein. Im Chart zeigen wir drei markante Einstellungen: volle Helligkeit (100%, rote Kurve), 140 cd /m² am Arbeitsplatz (gelb) und eine sehr kleine Reglerstellung (10%, violett).
Die ersten beiden Helligkeitsverläufe sind glatt und skalieren mit der Helligkeit. Bei 10 Prozent überlagert sich die PWM-typische Rechteckschwingung, die wegen der hohen Schaltfrequenz von 18.000 Hz im Chart als violettes Band erscheint. Selbst extrem empfindliche Menschen sollten von derart hochfrequentem Backlight-Flimmern nicht beeinträchtigt werden.